Flüchtlinge in der Ägäis brauchen dringend Hilfe
Die griechische Insel Lesbos ist einer der sogenannten „Hotspots“ in der Ägäis, ankommende Geflüchtete werden dort in das Lager Moria verbracht. Dieses Lager wurde einst für 2.500 Personen gebaut, innerhalb der letzten Monate gab es aber nach Angaben von Helfern einen sprunghaften Anstieg der Flüchtlingszahl auf 21.000 Menschen. Darunter befinden sich 40 Prozent Kinder und unbegleitete Jugendliche, die unter elendesten Bedingungen und oft im Freien auf der kleinen Insel dahinvegetieren müssen.
Das neue Jahr hat begonnen, leider mit wenig Aussicht auf die Durchsetzung von Vernunft, Menschlichkeit und Frieden auf der Welt. Nicht nur auf Lesbos wird die Situation immer dramatischer, auch an anderen Orten zeitigt die Abschreckungspolitik der EU schlimme Folgen, wie der Verein „Respekt für Griechenland e.V.“ berichtet. Nicht besser ergeht es nämlich tausenden Geflüchteten auf den Nachbarinseln in Türkei-Nähe. Die Menschen müssen auf den Inseln bleiben, während sie auf ihre Asylanhörung warten, die ihnen als Geflüchteten nach internationalem Recht zusteht. Die Behörden sind völlig überfordert.
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Krankheit und Suizid
Viele Menschen leben dort unter diesen ungewissen Lebensumständen bis zu einem Jahr, manche auch länger, viele sind traumatisiert und ständig krank, besonders die jüngeren Kinder. Verzweiflung herrscht wegen der elenden Alltagssituation und der ungeklärten Zukunft, Suizidversuche auch bei Jugendlichen nehmen zu. Die EU hat ihre Grenzen weitgehend geschlossen, niemand weiß, wie es weitergeht.
Der Berliner Verein „Respekt für Griechenland e.V.“ ist seit 2015 auf Lesbos tätig und hat sich davor schon in Griechenland engagiert. Nach dem Jahreswechsel haben die Vereinsmitglieder sich auf Grund der unbeschreiblich schlimmen Zustände im Flüchtlingslager Moria zu einem weiteren, neuen Unterstützungsprojekt direkt vor Ort entschlossen, dem „Zelt-Paten“-Projekt, finanziert allein durch erhoffte Spenden. D.h. wer helfen möchte, kann spenden: Für ein Zelt, einen Schlafsack oder Iso-Matten für eine Familie mit Kindern, die sonst viele Wochen oder Monate in Matsch und Kälte leben müssen ohne genügend medizinische Versorgung, hygienische sanitäre Einrichtungen und Bildungsmöglichkeiten für die Kinder.
Hilfe vor Ort
Ein Aktivist wird nach Griechenland reisen und in Athen eine dem laufenden Spendenaufkommen entsprechende Anzahl winterdichter Zelte, warme Schlafsäcke und Isomatten für Lesbos kaufen – als Ersatz für Notunterkünfte aus Plastikplanen und Wellpappe. Das alles garantiert, dass jede Spende direkt vor Ort eingesetzt wird, sie verschwindet nicht in einem allgemeinen Spendentopf.
Dem Verein ist bewusst, dass diese Hilfsmaßnahme angesichts der steigenden Zahl von Flüchtenden nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird und dass er damit Fluchtursachen nicht bekämpfen kann, weil dies nur die Politik schaffen könnte. Aber das Bemühen, im Rahmen eigener Möglichkeiten die tägliche Not von Mitmenschen konkret zu lindern, ist nach Ansicht des Vereins für die Betroffenen hilfreicher als das alleinige Bedauern der Umstände aus der Ferne.
Die Spendenkontonummer des Vereins speziell für das „Zelt-Paten“-Projekt:
GLS Bank, DE31430609671175774605
BIC: GENODEM1GLS
Konto-Inhaber: Respekt für Griechenland e.V. (für Spendenquittungen bitte die Briefadresse angeben).
Texte und Fotos bisheriger Lesbos-Einsätze sind u.a. hier zu finden.
MM/red
Bild: Zu sehen ist eine Protestaktion beim Camp Moria gegen die Perspektivlosigkeit auch durch den EU-Türkei-Deal im März 2016. (Foto: Claus Kittsteiner)
Du geplante offizielle „Lösung“ dieser Probleme ist ein wahrhaftiges Zeugnis abendländischer Humanität und christlicher Nächstenliebe, wie etwa Der Spiegel hier berichtet.