Freiheit für Julian Assange: Die Zeit drängt

Freiheit für Julian Assange(Red.) Dem Wikileaks-Gründer Julian Assange droht in wenigen Tagen die Auslieferung in die USA. Dort könnte eine Gefängnisstrafe von bis zu 175 Jahren! gegen ihn verhängt werden Seine Auslieferung wäre u.a. auch ein empfindlicher Schlag gegen die Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen (RSF) bittet alle UnterstützerInnen von Assange, die Petition gegen seine Auslieferung zu unterschreiben. Diesem Aufruf schließt sich seemoz gerne an. Unterschreibt bitte diese Petition – und zwar jetzt. Danke für Eure Solidarität.

Liebe Freundinnen und Freunde der Pressefreiheit,

nach mehr als zwei Jahren Auslieferungsverfahren vor britischen Gerichten ist das Schicksal von Julian Assange erneut zu einer politischen Entscheidung des britischen Innenministeriums geworden – jenes Ministeriums, das bereits 2019 dem Auslieferungsantrag grundsätzlich stattgegeben hatte. Die Verteidigung von Julian Assange hat noch fünf Tage Zeit, eine Stellungnahme und weitere Gründe gegen die drohende Überstellung des Wikileaks-Gründers vorzubringen. Dann, ab dem 18. Mai, liegt die Entscheidung allein in den Händen der britischen Innenministerin Priti Patel, die US-Auslieferung zu genehmigen oder abzulehnen.

Reporter ohne Grenzen (RSF) bittet jetzt alle Assange-Unterstützer*innen weltweit, sich in diesen entscheidenden letzten Tagen gegen die Auslieferung auszusprechen. Bitte unterzeichnen Sie bis zum 18. Mai 2022 unsere Petition gegen die US-Auslieferung von Julian Assange und tun Sie alles, was Sie können, um Aufmerksamkeit auf diesen hochpolitischen Fall zu lenken. Teilen Sie die Petition mit Ihren Freund*innen, Familien, Bekannten, Kolleg*innen. Alles, was Sie jetzt tun und sagen, kann tatsächlich Einfluss auf den Ausgang des Verfahrens nehmen.

Jetzt die Petition unterzeichnen!

Die Auslieferung und strafrechtliche Verfolgung von Julian Assange würde einen gefährlichen Präzedenzfall für Journalismus und Pressefreiheit weltweit schaffen. Assange wäre der erste Medienschaffende, der auf Grundlage des US-Spionagegesetzes verfolgt würde. Sein Fall könnte künftig dazu führen, dass auch andere Hinweisgeber*innen, Whistleblower, investigative Journalist*innen, Verleger*innen und Quellen davor zurückschrecken, Informationen von öffentlichem Interesse ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. In den USA droht Julian Assange im Zusammenhang mit der Veröffentlichung geheimer militärischer und diplomatischer Dokumente durch Wikileaks im Jahr 2010 eine Haftstrafe von bis zu 175 Jahren.

Assange sitzt seit mehr als drei Jahren in Untersuchungshaft im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Sein geistiger und körperlicher Gesundheitszustand ist mittlerweile stark gefährdet. Schon im Oktober 2021 erlitt er einen leichten Schlaganfall, als der britische High Court über seinen Fall verhandelte. Im Falle einer Auslieferung würden sich die erheblichen Risiken für seine psychische Gesundheit verschärfen. Kurz: Assanges Leben ist in Gefahr, wenn er an die USA ausgeliefert wird!

Obwohl das Verfahren gegen Assange durch die US-Regierung angestrengt wurde, ist es auch ein Versäumnis der britischen Regierung, die Pressefreiheit und den investigativen Journalismus nicht ausreichend zu schützen. Reporter ohne Grenzen fordert das britische Innenministerium auf, die US-Auslieferung abzulehnen und ohne weiter zu zögern für die Freilassung von Julian Assange einzutreten! Dafür benötigen wir Ihre Hilfe – bitte unterzeichnen auch Sie jetzt diese Petition, unterstützen Sie unsere weltweite Arbeit für Presse- und Informationsfreiheit mit einer Spende oder werden Sie Fördermitglied.

Text und Bild: Reporter ohne Grenzen