Hilfe für Perama

seemoz-solidarität-mit-griechenlandAuch dieses Jahr fährt der Arbeitskreis Distomo nach Athen und Distomo – anlässlich des jährlichen Gedenktags des Massakers in Distomo am 10. Juni 1944, bei dem 218 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder von einer deutschen SS-Einheit im Rahmen der „Partisanenbekämpfung“ ermordet wurden. Das Massaker gilt als eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in Griechenland.

Während der Reise wird es auch wieder ein Treffen mit den AktivistInnen des unabhängigen Nachbarschafts- und Arbeitslosenzentrums „Offene Versammlung Perama“ in Piräus im Stadtteil Perama geben. Perama ist ein Stadtteil im industriellen Teil von Piräus und eine der ärmsten Regionen im Großraum Athen. Die Erwerbslosenquote liegt bei über 70 %, viele Flüchtlinge stranden zudem hier, die Faschisten sind sehr präsent und viele Menschen durch Armut, den Schwerlastverkehr und die Industrieemissionen erkrankt und können sich meist eine adäquate medizinische Behandlung nicht leisten.

Im Mai 2011 gründete sich die „Offene Versammlung Perama“ im Zusammenhang mit den Protesten, die auf vielen öffentlichen Plätzen in Griechenland stattfanden. Es ging und geht darum, als Projekt gegenseitiger Hilfe und kollektiven Widerstands die Folgen der „Rettungspakete“, also der Sparpolitik und neoliberaler Umstrukturierung, praktisch, politisch und psychisch zu bekämpfen bzw. zu bewältigen und Widerstandsaktionen dagegen zu initiieren und zu unterstützen.

Wichtigste Momente sind die Selbstorganisation, die Gleichberechtigung aller und die Solidarität als „erster Schritt zu Widerstand und Veränderung“. So wurde bspw. erfolgreich Widerstand geleistet gegen die von der Vorgängerregierung angestrebte Stromabschaltung als Erpressung für das Nichtzahlen von (illegalen) weiteren Steuern. Die Aktiven der Offenen Versammlung Perama kochen täglich Essen für alle, bewirtschaften ein Stück Land, beraten zu medizinischen Fragen, kümmern sich um die Kinder, sind politisch aktiv, kämpfen für ihre Rechte, kämpfen gegen die Faschos, organisieren Kulturveranstaltungen und Hausaufgabenhilfe u.v.m. Das bedeutet für alle Beteiligten viel Arbeit, viel Kraft und Mut zur Veränderung und zum Widerstand.

Um das Projekt Perama zu unterstützen, bitten die Distomo-AktivistInnen um Spenden, die sie bei ihrem Besuch am 6. Juni 2016 übergeben werden.

Spendenkonto AK Distomo – Martin Klingner – Sparda Bank – IBAN: DE75 2069 0500 0001 0195 38, BIC: GENODEF1S11 – Stichwort: PERAMA 2016

Weitere Informationen:
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https://twitter.com/AkDistomo

MM/sb