Auftakt zum heißen Anti-Rüstungsexport-Herbst
TV-Tipps sind sonst seemoz’ Sache nicht. Aber für Jürgen Grässlin und den ARD-Themen-Abend am Mittwoch machen wir eine Ausnahme: Da gibt es ab 20:15 den Thriller „Meister des Todes“ über den illegalen Export von Heckler & Koch-Gewehren nach Mexiko, ab 21:45 eine Dokumentation zu eben diesem Thema und ab 23:25 den Streifen „Waffen für den Drogenkrieg“. Außerdem: Ab 28.9. ist das neue Buch „Netzwerk des Todes“ von u.a. Jürgen Grässlin im Handel.
Mit dem astronomischen Herbstbeginn am 23. September beginnt auch der heiße Anti-Rüstungsexport-Herbst für die Waffenindustrie und ihre Hintermänner in Behörden und Politik.
Ein sensationell gut gemachter Spielfilm, zwei hochbrisante TV-Dokumentationen und das Enthüllungsbuch „Netzwerk des Todes“ mit megabrisanten Informationen werden illegale Waffenhändler in der Rüstungsindustrie und ihre Hintermänner in den Rüstungskontrollbehörden und der Politik ins Licht einer kritischen Öffentlichkeit befördern.
Deutsche Waffen tauchen in vielen Krisengebieten der Welt auf – entgegen den angeblich restriktiven staatlichen Kontrollmechanismen. Im Zentrum der Anschuldigungen stehen die deutschen Waffenfirmen. Der Thriller „Meister des Todes“ (s. Foto) greift diese Thematik auf und erzählt von einer solchen Firma. Die Geschichte des Films ist fiktiv, wenn auch inspiriert von aktuellen Recherchen…
Das Politthriller-Buch „Netzwerk des Todes“ von Jürgen Grässlin, Daniel Harrich und Danuta Harrich-Zandberg erscheint am 28.09.2015 in den Buchhandlungen. Das Buch birgt angesichts der Hintergrundrecherchen und publizierten Dokumente jede Menge politischen Sprengstoff. Die Informationen sind neu und hochbrisant – die Gegenseite wird juristische Schritte prüfen. Deshalb können zu diesem Zeitpunkt leider noch keine konkreten Inhalte verraten werden.
PM/hpk
Es macht mich sehr nachdenklich das stets bzw. oft nur von illegalen Waffenexporten die Rede ist.
Illegale deutsche Waffenexporte machen nur ca. 3 % der tödlichen und Terrorismus fördernden deutschen Waffenexporte aus (Stand in den 1990ern). Die restlichen 97 % werden munter und legal, mittels Kriegswaffenkontrollgesetz und Außenhandelsgesetz und unter den Augen unserer regierenden Politiker exportiert.
Unabhängig davon, dass durch solche Thriller (Unterhaltungsindustrie) evtl. sogar eine gewisse Aufklärung stattfindet, wird der Mehrheit gleichzeitig schonungslose Aufklärung nur vorgegaukelt, da das Ungleichgewicht zwischen illegalen und legalen deutschen Waffenexporten nicht angesprochen wird.