Corona-Pandemie bringt Impfgegner ins Schwitzen
Die Coronakrise macht deutlich, wie wichtig Impfstoffe im Zeitalter der globalen Mobilität sind. Und in Zukunft wohl erst recht sein werden.Impfkritiker und vor allem Impfgegner liefen vor der Corona-Pamdemie zur Hochform auf. Sie konnten ihren Einfluss laufend ausbauen, weil die Skepsis gegenüber Impfungen immer breitere Bevölkerungskreise erfasst hatte. Ein grenzüberschreitender Überblick.
Die Allianz der Gegner umfasste nicht nur die hartgesottenen Wutbürger, die in der Schulmedizin, der Pharmaindustrie, den Wissenschaftlern und vielen Politikern das klandestine Wirken geheimer Mächte sahen. Zu ihr gesellten sich vermehrt auch Esoteriker, Naturheilpraktiker, Anhänger der Alternativmedizin, Geistheiler, Gegner des Mobilfunknetzes 5G, Verschwörungstheoretiker und rechtsradikale Kreise.
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Ihre Aversionen sind entsprechend unterschiedlich und vielfältig. Die Impfungen würden gefährliche Inhaltsstoffe enthalten, sagen die einen. Andere glauben, Impfungen würden Krankheiten auslösen und unter anderem zu Autismus führen. Manche behaupten, Kinderkrankheiten wie Masern seien harmlos und gehörten zur natürlichen körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern. Sie veranstalten Masernpartys, obwohl schon viele Kinder an Masern gestorben sind. Die Hardliner wiederum streiten schlichtweg die Existenz von Viren ab.
Den meisten gemeinsam ist, dass sie ein grundsätzliches und oft abgrundtiefes Misstrauen gegenüber der Schulmedizin, der Pharmaindustrie und der Politik hegen. Und dass sie Laien sind, sich aber als Experten fühlen. Und sich auch so gebärden. Experten, die es besser wissen als all die zehntausenden Virologen und Immunologen weltweit.
Verunsicherte Impfkritiker
Dann kam Corona. Die Pandemie hat nicht nur große Teile der Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch viele Impfkritiker. Vor allem die älteren. Und diejenigen, die unter Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislaufproblemen leiden. Denn wie alle vernünftigen Leute sehnten sie sich danach, dass rasch ein Impfstoff entwickelt werde, um das fiese Virus auszurotten. Unter ihnen die überwiegende Mehrheit des Pflegepersonals, die sich bisher standhaft weigerte, sich gegen die gewöhnliche Grippe zu impfen.
Und was macht Corona mit den hartgesottenen Impfgegnern? Nichts. Zumindest tun sie so. Für sie sind die Corona-Maßnahmen Panikmache, um die Bevölkerung unterdrücken und manipulieren zu können. Sie verhalten sich wie radikale Gläubige, deren Aberglauben entlarvt worden ist. Oder wie Anhänger einer Sekte. Sie ergreifen die Flucht nach vorn und behaupten, es gebe gar keine Viren. Diese seien eine Erfindung der weltweiten Machtelite aus Politik, Geldadel, Pharmaindustrie, Schulmedizin und Wissenschaft.
Impfgegner leugnet die Existenz von Viren
Einer dieser Virenleugner ist der deutsche Biologe Stefan Lanka (Lanka studierte in Konstanz, Anm.d.Red.). Er versprach vor Jahren jedem, der mit einer Studie die Existenz von Viren nachweisen und deren Größe bestimmen könne, 100 000 Euro. Ein Mediziner legte ihm sechs Studien vor, doch Lanka verweigerte ihm das „Preisgeld“. Der Geprellte ging vor Gericht und bekam Recht. Lanka zog das Urteil weiter und wurde aus formalen Gründen freigesprochen. Der Grund: Er hatte den Nachweis in nur EINER Studie verlangt.
Klare Worte gab auch der deutsche Impfgegner Hans U. P. Tolzin von sich. Angesichts der Panikmache und den „massiven Grundrechte-Einschränkungen“ könne man nur zum Schluss kommen, dass „die Menschheit nun endgültig wahnsinnig geworden ist“, sagte er.
In ein ähnliches Horn bläst auch Daniel Trappitsch, der Guru der Schweizer Impfgegner-Szene. Der Naturheilpraktiker vom Netzwerk „Impfentscheid“ und seine Verbündeten reichten beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde gegen den Bund ein. Dieser verletze mit seinen Pandemie-Maßnahmen mehrfach die verfassungsmässig garantierten Grundrechte der gesamten Schweizer Bevölkerung, monierten sie. Deshalb sei der Bundesrat angemessen zu bestrafen. Schon nach fünf Tagen erteilte das Gericht den Beschwerdeführern aber eine klare Abfuhr.
Trappitsch beglückte seine Anhänger zudem mit mehreren schriftlichen Stellungnahmen. So behauptete er unter anderem, die angebliche Pandemie sei nur eine harmlose, aufgebauschte Problematik. Behörden und Medien würden „Panik und Hysterie“ verbreiten, denn ein Virus sei nicht nachgewiesen. Außerdem sei es nur eine Theorie, dass sich Viren über Ansteckung verbreiten würden.
Im Newsletter des Netzwerkes vom 18. März schrieb er: „Ich sehe diese ganzen Machenschaften als Chance für die Bewusstwerdung der Menschheit. (…) Bitte vergessen Sie nicht, dass ein bewusster, freiheitsliebender und selbstdenkender Mensch so viel Potential hat wie 10 000 eingelullte schlafende `Schafe`. Das sollte Mut und Kraft geben.“
Ein paar Tage später schrieb er unter dem Titel „Die Coronakrise, die nur in den Köpfen existiert?“, man könnte zum Beispiel mit einer Verstärkeranlage Audioberichte von Impfkritikern auf dem Balkon laut abspielen. Er empfahl auch, das Handy zuhause zu lassen. „Denn es geht nun wirklich darum, unsere Freiheitsrechte zu schützen, wenn wir nicht in demselben Überwachungsstaat landen wollen wie China.“
Den letzten Newsletter schrieb Trappitsch am 3. April. Dann verstummte er.
Hugo Stamm (Bild: H. Reile)
Weitere Informationen: www.watson.ch
Am besten gleich ein Impstoff mit Updates wie bei windows. Nur kostenlos.
Im Ernst: Bill Gates steckt wahrscheinlich nicht hinter Covid 19 (-;
@Lieselotte Schiesser
SARS-CoV2 weist eine extrem hohe Mutationsrate auf. Nach http://cov-glue.cvr.gla.ac.uk/#/home hat sich das Virus in einem sehr kurzen Zeitraum von ca. 4 Monaten weiterentwickelt und verändert durch, Zitat: 7237 nicht-synonyme, d.h. Aminosäure verändernde Mutationen (replacements), 6 Insertions (Einfügen von zusätzlichen Basen) und 87 Deletions (Wegfall von Basen in der Gensequenz). Offensichtlich haben wir also schon längst Corona 20, 21, 22 …
Von Grippeimpfungen ist bekannt, dass der Schutz sehr variabel ist, da nur gegen die saisonal zu erwartenden Stämme geimpft werden kann. Dies kann in einer Saison funktionieren, jedoch auch weitgehend unwirksam sein wie in 2017/18. Es erschliesst sich mir daher nicht, wie manche so große Hoffnung in einem Impfstoff legen, der dann das Corona-Virus aus der Welt schafft. Kann daher bitte jemand medizinisch erklären, wie mit einer so hohen Mutationsrate bei SARS-CoV2 ein dauerhaft wirkungsvoller Impfstoff gefunden werden soll?
Merit Stocker
In der Sache Covid 19 sollte die Menschheit tatsächlich ihr Heil nicht in einem Impfstoff suchen. Zumindest nicht ausschließlich.
Viel wichtiger ist es, schnellstmöglich die Bedingungen auszuschalten, unter denen sich ein Virus wie Covid 19 überhaupt ausbreiten kann. Stichwörter sind chinesische Tiermärkte, Sicherheit des globalen Handels- und Reiseverkehrs etc. Wenn das nämlich nicht gelingt, könnten wir nächstes Jahr bereits den nächsten Virus vor der Türe haben, der dann heißt Covid 21!
Geschätzte Frau Stocker.
Bitte,Bitte nicht alles was man liest für bare Münze nehmen.
Ich beziehe mich da auf ihre Aussage der heimlichen Sterilisation in Kenia.
Sie ist ebenso aus der Luft gegriffen wie falsch. Sie fußt auf der Erklärung einer Gruppe katholischer Bischöfe in Kenia aus dem Jahr 2014, in der behauptet wurde, dass durch ein Tetanus-Impfprogramm für Frauen versucht werde, sie massenhaft zu sterilisieren. Die Bischöfe behaupteten, der Impfstoff beinhalte das Antischwangerschaftshormon Choriongonadotropin, das Frauen sterilisieren würde. Das österreichische Fake-News-Korrektiv „Mimikama“ zitierte in einem Fact-Checking der kruden Sterilisations-Behauptung den WHO-Abgesandten für Kenia, Rudi Eggers. Laut dessen Aussage ist das Hormon nicht einmal Bestandteil des Tetanus-Impfstoffs.
Quelle: Fokus
https://www.focus.de/kultur/medien/aussagen-im-fakten-check-drei-millionen-menschen-sahen-es-doch-an-ken-jebsens-corona-video-ist-alles-falsch_id_11979155.html
Mir scheint in diesem Artikel manches unstimmig. Eine Pandemie bringt nicht die Impfgegner ins Schwitzen, sondern in erster Linie verängstigte Menschen, die ihr Heil allein in einem Impfstoff sehen. Es wird ihnen auch versprochen, dass mit einem Solchen die Krankheit aus der Welt zu schaffen, und ihr Leben damit gerettet sei. Andere Bedrohungen scheint es aktuell gerade nicht mehr zu geben.
Impfgegener leugnen Existenz von Viren? Wo ist denn die Quelle dieser Behauptung?. Die Existenz von Viren wird niemand in Frage stellen. Mir ist auch nicht bekannt, dass sich Viren ausrotten lassen …
Es gibt jedenfalls gute Gründe, nicht allzu vertrauensselig zu sein, wenn es um Impfungen geht, besonders nicht, wenn der Impfstoff im Schnellverfahren durch alle Instanzen gepeitscht wird!
@Liselotte Schiesser
Sie wollten einen Nachweis für heimliche Sterilissationen in Form von Impfungen von Frauen und Mädchen in Afrika und Indien. Ich finde den Artikel nicht mehr. Aber es geht ja hier um dasselbe Thema.
http://www.impfschaden.info/news55/611-massensterilisierung-durch-tetanus-impfung.html
https://www.regenbogenkreis.de/impfen/sterilisationsprojekte-getarnt-als-schutzimpfungen
Aus spektrum.de: Heute nutzen in der Dritten Welt 80 Prozent der verheirateten Frauen, die überhaupt Verhütung praktizieren, kürzlich entwickelte Methoden. Den Fragebögen zufolge ist freiwillige Sterilisation der Frau nach mehreren Geburten die gebräuchlichste Form der Familienplanung – vor allem in Lateinamerika und der Karibik; dort ist sie in neun von 16 betrachteten Ländern die vorherrschende Methode. Auch in Indien wird die freiwillige Sterilisation am häufigsten angewandt, und in China kommt sie gleich hinter dem Intrauterinpessar an zweiter Stelle.
Ob die Frauen und Mädchen jeweils richtig aufgeklärt werden, ist die große Frage. Dass es ein riesen Geschäft ist, eher nicht.
Wofür die Menschen in armen Ländern sonst noch als medizinische Versuchskaninchen benutz werden, kann man sich vage vorstellen – aber wer das für möglich hält, gehört zu den Verschwörungstheoretikern. Vielleicht auch zu den Rechten, auf jeden Fall zu den Asozialen, die es zu diffamieren gilt. Da fällt mir ein, dass die Vergangenheit des RKI auf seemoz noch nicht angeprangert wurde …
https://www.sueddeutsche.de/wissen/nationalsozialismus-die-dunkle-vergangenheit-des-rki-1.539418
Wie Meinungsmache geht, erleben wir in diesen Zeiten sehr anschaulich. Der Vertrauensverlust und die Entmündigung mit ihren psychischen Folgen wird sich in Zukunft vielleicht schlimmer auswirken, als die Krankheit selbst.
@Holger Reile, ist das genügend „sprachlich abgerüstet?
Der Beruf Arzt bringt, wie kein anderer Beruf, einen großen Vertrauensvorschuss mit sich. So begegnet mir der „Doktor“ zwischen den Zeilen als Übervater, unfehlbarer Eingeweihter, mächtig im Wissen um die Dinge des Lebens.
Den Gedanken will, so scheint mir, der Schweizer Journalist Hugo Stamm beständig untermauern. Menschen, die Heilberufe ausüben und nicht als Arzt in der Gestalt des Schulmediziners auftreten, sie haben es folglich schwer auf ein vorurteilsfreies Interesse zu stoßen, wenn sie nach homöopathischen oder anthroposophischen Lösungen suchen. Absolute Impfgegner finden sich bei verantwortlichen Naturheilpraktikern und Anhängern der Alternativmedizin, nach meiner Kenntnis, eher selten, werden bei Stamm schnell katalogisiert und landen im Fach Verschwörungstheoretiker und rechtsradikale Kreise.
Nach dem, was von „watson.ch“ herausgestellt wird: „befasst sich der Autor seit den Siebziger Jahren mit neu religiösen Bewegungen, Sekten, Esoterik, Okkultismus und Scharlatanerie. Er hält Vorträge, schreibt Bücher und berät Betroffene.“ Er wagt sich dabei recht weit vor, meine ich. Wenn er etwa die Frage stellt: „Wieso erschießen alte Menschen ihre Partner, wenn es doch sanfte Sterbemittel gibt?“ In einer Bildunterschrift wirbt er für ein Präparat xxx. Das „ xxx sorgt für ein schmerzloses und rasches Sterben.“ Er vergisst nicht im Text zwei Sterbehilfeorganisationen herauszustellen und erwähnt, dass er bei einer „Vereinigung für humanes Sterben“ Mitglied des Patronatskomitees ist. https://www.watson.ch/blogs/sektenblog/357337883-wieso-erschiessen-alte-menschen-immer-noch-ihre-partner .
Hinweise auf die Hospizbewegung, deren Sicht und Praxis zum Thema Sterbebegleitung, suchte ich vergeblich. https://hpvbw.de/artikel/hospizbewegung .
Aktuell zieht er gegen Impfgegner ins Feld und hinterlässt bei mir den Eindruck eines Eiferers, der herausstellt, wie wichtig Impfstoffe im Zeitalter der globalen Mobilität sind. Damit stellt er Impfgegner uneingeschränkt in die okkult-rechte Ecke. Natürlich ist es für Laien schwierig, aber nicht unmöglich, die verworrenen Heilslehren und Werbebotschaften einer am Profit interessierten Esoterikbranche zu durchschauen.
Auch in erzkonservativen Bildungshaushalten finden sich gelegentlich Kristalle am Fenster, Traumfänger, Windspiele oder ein Satz Engelskarten. Von der Pharmabranche ist bekannt, dass sie etwa ein Viertel der Einnahmen nicht für Forschung und Lehre sondern Werbung, Marketing, Vertrieb und besondere Formen der Meinungsbildung aufwendet.
In diesen Wochen wurden öffentlich-rechtliche Medien nicht müde von Personalmangel, Helden, sich aufopfernden Ärzten und Pflegepersonal in Krankenhäusern der Schulmedizin zu berichten, die erstaunlicherweise in Bildbeiträgen festgehalten, dann aus größeren Gruppen bestanden, aus denen ständig jemand in eine Kamera oder ein hingehaltenes Mikrofon sprechen konnte. Auf den Beatmungsstationen gab es demzufolge nicht den geringsten Hinweis auf Personalmangel. Im Gegenteil, man fand leer stehende Betten zu Dutzenden. Natürlich wurde beim Thema Abend- oder Nachtbetrieb selten von, durch Medikamente sedierte, ruhig gestellte oder zu Unrecht fixierte Patienten gesprochen, die vielleicht auf anderen Stationen lagen.
Gesundheit ist ein Geschäft, das nichts mit Albert-Schweitzer-Romantik oder uralten Florence-Nightingale-Mythen zu tun hat. 375,6 Milliarden oder 4.544 Euro je Einwohner kostete die Schulmedizin 2017 in Deutschland. Im „Arzneitelegramm“ wurde publiziert, dass eine Impfaktion mindestens 700 Mio. Euro verschlang und für Nachbestellungen sogar bis zu zwei Mrd. Euro bereit standen. Neben einer Steigerung des Aktienwertes um 10% auf 2,4 Mrd. Euro wurden beim Patentinhaber weitere 2,3 Mrd. Gewinn in dem Quartal erwartet, in dem es zur Auslieferung des „Schweinegrippe-Impfstoffes“ kommen sollte. Wer den weltweiten Wettbewerb um Wirkstoffe gegen Corona oder einen Impfstoff verfolgt, kann erkennen, dass unser Sozialversicherungssystem irreparabel aus den Fugen gerät, immer mehr Zuzahlungen nachfragt oder weitere Leistungsverweigerungen durch Versicherungen erforderlich werden. Da bleibt nichts vom Grundsatz soviel wie nötig – so wenig wie möglich.
Ich finde es sinnvoll, dass Ärzte mit Zusatzausbildung, Homöopathen oder sachkundige Therapeuten für die Teilhabe an gesamtheitlichen Heilungsprozessen bereit stehen.
Die Betreuung für Mütter oder Paare in schwierigen oder besonderen Situationen war nach der Geburt durch Hebammen, als besonderen Vertrauenspersonen, bis zu einem Jahr möglich. Das wäre ein gutes Beispiel für optimierte Sorge und Nachsorge auf anderen Gebieten und eine Gelegenheit um Misstrauen gegen eine gesamtheitliche Medizin, Heilmittelproduzenten und Politik einzuschränken.
Liebe Frau #Schiesser,
Das mit der „Verschwörungstheorie“ will ich ihnen mal nachsehen; es ist ja nicht wirklich ihr Stil. Es gemahnt mich aber daran, dass man in diesen Zeiten unversehens mal in ein rhetorisches Loch tritt, das fremde Worthülsen hinterlassen haben.
Ob die Covid-19 Forschung als open source Projekt betrieben wird, wage ich sehr zu bezweifeln. Wie sollte das gehen? Wer könnte das wie kontollieren? Hoffen wir beide mal auf einen höchst möglichen moralischen Standard der damit Befassten, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auf jeden Fall würde ich schon einschränken, dass die Rohdaten und der Kontext der diversen Statistiken alles andere als leicht, bzw. überhaupt zugänglich ist. Gäbe es wenigstens den Versuch einer repräsentativen Stichprobenuntersuchung (in der Art, wie z.B. die Forschungsgruppe Wahlen kurz nach dem Schließen der Wahllokale aufs Prozent genau die Wahlergebnisse prognostiziert) ja dann… ist aber wohl nicht daran gedacht worden?
So kann ich nur ganz verzweifelt in die Runde fragen, wie hoch bitte schön ist der Anteil dieser Infizierten, die ÖPNV benutzen, die keine Homeoffice-Möglichkeit haben und trotzdem ihrem Beruf nachgehen, die womöglich sogar im Einzelhandel oder Gott bewahre Gesundheitswesen tätig sind?
Und mit Wissenschaft hat das ja schon mal nicht eine Spur zu tun, wenn hier zur prime time die CDU ihren Kanzlerkandidaten herausmauschelt, und der dazu möglichst volksnah etwas aus dem Mund heraus redet, dem niemand widerspricht, weil er befürchten mu, ss als Verschwörungstheoretiker etikettiert zu werden. Und wenn dann ein Richtungswechsel oder ein Paradigmenaustausch (der von RKI zu Leopoldina hat wohl nicht funktioniert) stattfindet, so lahme Erklärungen wie „… haben wir leider zu spät..“, “ …haben wir leider zu früh..“ zusammenbuchstabiert werden, dann gute Nacht Wissenschaft. Und wenn dann die Kandesbunzlerin noch unser kaputtgespartes Gesundheitssystem als beispielhaft und hervorragend feiert, dann ist meiner Meinung nach die Grenze zur „normalen Propaganda“ überschritten, und ich erlaube mir deshalb, von Volksverblödung zu sprechen.
Jetzt hab ich Hugo Stamms Artikel mehrfach durchgelesen – und immer noch nirgends etwas von „Impfzwang“ gelesen. Könnten hier mal ein paar Leute abrüsten? Wenn man das Impfen befürwortet, heisst das noch nicht, dass man einen Impfzwang einführen will. Zumindest ist so etwas aus Stamms Artikel nicht herauszulesen. Auch „Zwangsimpfung“ kommt nirgends vor. Offenbar sehen ein paar Leute schon Rot, wenn nur irgendwo das Wort „impfen“ oder „Impfung“ steht – da kann man dann einen Text schon gar nicht mehr richtig lesen.
Leute – von mir aus, dürft Ihr Euch gerne mit jedem greifbaren Virus oder sonstigen Krankheitserreger infizieren und die Krankheit erleiden – aber bleibt in Quarantäne bis Ihr wieder gesund seid. Denn es gibt Menschen, die noch nicht geimpft sind (Säuglinge) oder nicht geimpft werden können, weil sie bestimmte Krankheiten haben oder die gerade ein sehr schlecht funktionierendes Immunsystem haben (z.B. nach einer Krebstherapie). Für die kann eine von Euch übertragene Infektion üble Folgen haben. (Weil eben nicht nur aktive Impfverweigerer angesteckt werden …)
Zudem: Hört auf, Stuss über die Gefahr von Impfungen zu erzählen (von „verursacht Autismus“ bis „Viren gibtes nicht“). Oder „Masern sind harmlos“ – erzählt das mal en Tausenden , die allein dieses Jahr im Kongo an Masern gestorben sind.
Übrigens: Lasst Euch um Himmels Willen nicht gegen Windpocken impfen. Ihr würdet Euch ja sonst der Freude einer Gürtelrose berauben, die etwa 50 Prozent der Menschen bekommen, die Windpocken gehabt haben. Die sind zwar lebenslang vor einer erneuten Windpockenerkrankung sicher – aber sie haben eine 50:50 Chance auf Gürtelrose. Auf dieses Vergnügen wollt Ihr sicher nicht verzichten.
@Peter Teichmann: Ihre wunderbare Verschwörungstheorie muss ja derzeit heftig leiden, wo Covid19-Forschungen nach dem open scource-Prinzip gehandelt werden – jeder Wissenschaftler teilt seine Erkenntnis mit allen anderen. Da ist ja nichts mehr mit „Gegenargumente werden nicht veröffentlicht“. Dass heute sicher geglaubtes Wissen von gestern wiederrufen wird, ist übrigens Grundlage von Wissenshaft: Jede Erkenntnis wird hinterfragt und überprüft. Da kann sich dann eben herausstellen, dass ursprünglich sicher Geglaubtes doch nicht sicher war.
@Lutz E. Krause
Wenn Sie mich schon direkt ansprechen: Bereits am 23.3. war auf seemoz der Text zu lesen „Angst essen Seele auf“. Darin ist in etwa das zu lesen, was Sie uns nun – rund sieben Wochen später – via NZZ anbieten. Ihre hartnäckigen Versuche, uns in die Ecke derer zu stellen, die eine „Medienpartnerschaft“ mit der von Ihnen ständig verteufelten Schulmedizin pflegen, wirken allmählich absurd.
@Holger Reile
›Den Bürgern muss ihre volle Freiheit wieder zurückgegeben werden.‹ Vor kurzem noch wäre dieser Satz auf seemoz zu lesen gewesen, heute steht er in der NZZ.
https://www.nzz.ch/feuilleton/corona-krise-ist-recht-auf-leben-ein-trumpf-der-alles-sticht-ld.1555397
›Die Widerborstigkeit in Zeiten der Corona‹ oder ›früher war mehr Lametta‹ . . .
@Peter Groß
Sie fragen, wer diesen Artikel „zusammengepfuscht“ hat. Wie wäre es, wenn Sie sprachlich abrüsten würden? Der Autor Hugo Stamm ist seit Jahrzehnten einer der profiliertesten Journalisten in der Schweiz. Zusatzhinweis: Der Text steht bei uns in der Rubrik „Kontrovers“. Will heißen; Er soll zur Debatte anregen und nicht zur Pöbelei.
Isst dieser schreibende Impfbefürworter ausschließlich Chlorhähnchen? Von welchem Weltbild wird er geleitet und ist er in der Lage allen Impfempfehlungen, zur rechten Zeit, überhaupt zu folgen. Er scheint allen Neuheiten der Pharmaindustrie zu folgen und könnte zwangsläufig an den Kosten und dem, für Normalmenschen enormen, Wirkstoffangebot scheitern. Jeder an Umsatz interessierte Hausarzt wird, bei vielen Einträgen im gut gefüllten Impfheft, schnell noch einige teure IGEL-Spezialitäten empfehlen. Wie wäre es mit einem Besuch der Internetseiten des Bayrischen Rundfunk (BR) oder Tropeninstitut.
Je nach Krankenkasse werden Impfkosten unterschiedlich erstattet. Hepatitis A und B kosteten um 200 Euro. Malariaschutz 50 bis 100 Euro. Also wenn Impfung, dann mit nachvollziehbarer, sorgfältiger Beratung. Eine BR-Empfehlung lautete:
„Lassen Sie sich bei Fernreisen von einem Tropenmediziner beraten. allgemein empfohlen: Tetanus, Diphtherie, Polio, je nach Alter auch Grippe und Masern für bestimmte Länder empfohlen: Hepatitis A und B, Typhus, Cholera, Gelbfieber, Tollwut, Meningokokken, Japanische Enzephalitis, FSME für bestimmte Länder Pflicht: Gelbfieber.“ (BR)
https://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/gesundheit/impfung-reise-gesundheit114.html
Das Spektrum beginnt bei Auffrischungsimpfungen, endet nicht bei Hepatitis, Masern, Windpocken, Röteln, Tetanus oder den zahlreichen Variationen zum Grippeschutz. Auch nicht bei Wirkstoffen die speziell für Auslandsreisen empfohlen werden. Allein eine Geiz ist geil Mentalität bei Weltreise-Schnäppchen oder eine kurzfristig beruflich bedingte Fernreise mit unterbliebenem Impfschutz zeigen die Absurdität des Artikels, weil Impfempfehlungen, von vielen, gerade kurz reisenden Normalbürgern selten befolgt werden. Dazu bedarf es keiner unverantwortliche Addition und Verächtlichmachung von Impfgegnern als Anhänger von Esoterik, Naturheilpraktikern, Anhänger der Alternativmedizin, Geistheiler, Gegner des Mobilfunknetzes 5G, Verschwörungstheoretiker und rechtsradikale Kreise. Das geht so gar nicht. Wer hat diesen Text überhaupt zusammengepfuscht? Wird er von der gesamten Redaktion verantwortet?
Es tritt jährlich deutlich zu Tage, dass es recht vielen Schulmedizinern, allein aus den Gründen materieller Interessen, an ethischen Grundsätzen oder Verantwortung fehlt. Dazu gibt es gute und verantwortlich recherchierte Berichte der öffentlich – rechtlichen Medien. Auch zu Homöopathie oder Naturmedizin aus dem Klostergarten übrigens.
Natürlich muss man sich mit jedem Naturheilpraktiker ausführlich besprechen und bekommt auch die Gelegenheit. Dazu kommen Hausärzte mit klassischer und homöopathischer Ausbildung, Ergo- oder Physiotherapeuten, Masseure, Osteopathen. Kneipp und andere Bademeister. Sind das alles rechte Spinner? Nicht zu vergessen Hebammen, die einst garantierten, dass Babys nicht Just in Time nach Rettungsflug mit dem Helikopter und Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurden. Ich möchte übrigens nicht von einem Arzt behandelt werden, bei dem das Antibiotikarezept schon beim Einlesen der Krankenkassenkarte ausgefüllt wird.
Die Corona-Berichterstattung, ich beschränke mich allein auf öffentlich-rechtliche Medien, ließ es am Respekt vor allem für hilflosen Personen, aus dem Grund der fortgesetzten Panikmache, deutlich fehlen. Wie viele Journalisten zur Keim- und Virenbelastung beigetragen haben, das bleibt wohl ewig ungeklärt. Wurden deren Daten seitens der Gesundheitsämter erfasst und nachverfolgt? Bisher haben wir im Überangebot Virologen oder Epidemiologen kennengelernt. Wir wissen aber nichts über die hautverträgliche Anwendung und den sicheren Umgang mit Seife und Desinfektionsmitteln. Besonders bei Kindern. Es hat ungefähr 100 Tage gedauert, die Bürger in Panik zu versetzen und so viel Geld zu vernichten, wie zuletzt bei der deutschen Wiedervereinigung.
Ach so, die Chlorhähnchen. Eine amerikanische Spezialität wurden zum Warnruf gegen zuviel Desinfektion, weil der Körper verlernte eine eigene Abwehr aufzubauen.
Klasse Aktion! Deutschland sucht den Impfpass, und seemoz ist Medienpartner!
Impfen und Demokratie haben eine große strukturelle Ähnlichkeit.
Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen AUS GUTEN GRÜNDEN das Selbe wissen und verantwortungsvoll auch tun.
Impfpflicht als Freibrief für die Big Pharma und Global Players lehne ich natürlich ab.
Ich will, dass Herdenimmunität hergestellt wird, AUCH mit Impfungen.
Die große Perspektive kann sogar heißen: Restlose Beseitigung einiger der am Meisten krankmachenden Viren, dann hat sich das mit den Mutationen und „neuen Krankheiten“ auch erledigt.
Ich verurteile scharf diejenigen Impfgegner, die ausschließlich an ihre eigene Gesundheit und ihre eigene Brut denken. Ich verachte die wohlstandszufriedenen Helikoptermütter- und -Väter und die Masern-Partylöwen mit den Heilkristallen und dem Weihwasser.
Ich hasse die Esoteriker jeglicher Couleur, die bar jeglicher naturwissenschaftlicher Kompetenz aus einem „Bauchgefühl heraus“ sich den Rest der Menschheit lauwarm am xxxx entlang gehen lassen. Es interessiert sie nicht, an welchen „Lappalien“ die Menschen in den wirklich armen Ländern und auch die Armen in unserem „reichen Land“ krepieren. Sie stehen moralisch auf der selben Stufe wie die Akteure von Wall Street und Pentagon.
ABER:
Ich habe volles Verständnis für alle die, denen klar ist, dass die Wahrheit, die in den Medien verbreitet wird, gerade auch zu Konsum- und Gesundheitsfragen, peinlich genau angepasst ist auf Bedürfnisse der „Führenden“ in unserer Gesellschaft, deren großes Ziel es ist, die „Geführten“ möglichst dumm und gemein zu halten.
Man hat uns die Möglichkeit genommen, frei entscheiden zu können, weil man uns, und damit meine ich auch die diesbezüglich umfassend Gebildeten, die auf der richtigen Seite der Barrikade stehen.
Man enthält uns nahezu alle relevanten Forschungsergebnisse und auch Planungen und Erfolgskontrollen vor, und verlautbart NUR NOCH gefilterte und sachdienliche Meinungen.
Diese wechseln dazu noch ständig und die jeweiligen Gegenstimmen werden mit großem Eifer verteufelt:
Wohlgemerkt, DIESELBEN Meinungen, Ansichten und Teilerkenntnisse, die gestern noch sakralen Rang hatten.
Die Lösung?
Ganz einfach:
Komplette Offenlegung der Forschungen, der Entwicklungsstände und nicht zuletzt der ökonomischen Interessenlage.
Leider ist das mit unserem herrschenden Wirtschaftssystem und der „repräsentativen Demokratie“ nicht einmal im Ansatz zu verwirklichen.
Wir müssen allmählich lernen, „größer“ zu denken und selbstbewusster und mutiger zu handeln. Mit „kleinklein“ und dem Jonglieren von pseudodemokratischen Worthülsen werden wir der ganz großen Katastrophe, und nicht nur auf dem Gebiet der Gesundheitsvorsorge, nicht entgehen, wir werden sie sogar nicht einmal nennenswert verzögern.
Dieser Artikel ist enttäuschend einseitig. Er hinterlässt den Eindruck, dass es unter den „Gegnern“ der Zwangsimpfungen nur völlig unkritische Vollidioten gibt, die durch ihre „Weigerung“, sich impfen zu lassen, die Menschheit in Lebensgefahr bringen. Dabei gibt es durchaus Gründe für Skepsis.
Zudem: wer sich vorsorglich gegen alles Vorhersehbare und Unvorhersehbare imfpen lässt, braucht sich doch keine Sorgen vor Ansteckung zu machen, dann erwischt es ohnehin nur die ungeimpften „Verweigerer“.
Ausgerechnet seemoz diffamiert kritisch denkende Leute?
https://www.aerzteblatt.de/studieren/forum/129650
https://www.zeit.de/2014/44/bill-gates-stiftung-gesundheit-spenden
https://www.impfkritik.de/pressespiegel/2008010903.html
https://www.ecchr.eu/fall/oberstes-gericht-fordert-von-unternehmen-stellungnahmen-zu-medikamententests/
https://www.dw.com/de/medikamententests-in-entwicklungsl%C3%A4ndern/a-16829489
Auszug Ärztezeitung.at: Die Entwicklung eines neuartigen sicheren und wirksamen Impfstoffs kann bis zu 20 Jahre dauern und bis zu eine Milliarde Euro kosten.
Eine sehr gute Adresse für kompetente Beratung ist der Münchner Kinderarzt Dr. Martin Hirte. https://www.martin-hirte.de/impfberatung/