Warum das Einzäunen geflüchteter Menschen rassistisch ist
Für heftige Diskussionen sorgte über Ostern die Abriegelung der Geflüchteten-Unterkunft in der Luisenstraße durch die Stadtverwaltung. Nicht wenige KritikerInnen des wegen der Corona-Infektion eines Bewohners angeordneten kollektiven Freiheitsentzugs warfen den Verantwortlichen institutionellen Rassismus vor. Unsere Kolumnistin erläutert, warum sie den Vorwurf für begründet hält und was stattdessen nötig wäre.
Liebe Konstanzer*innen, kennen Sie die „Konstanzer Erklärung FÜR eine Kultur der Anerkennung und – GEGEN Rassismus“. Falls nicht, ist das durchaus verständlich. Sie wurde schon 2012 vom damaligen Oberbürgermeister und Gemeinderat unterzeichnet und wird seither nur selten erwähnt, obwohl sie durchaus Potenzial hat, für einen angemessenen Umgang mit Diskriminierung und Rassismus zu sensibilisieren.
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Sie beginnt mit folgender Vision:
Konstanz versteht sich als weltoffene, liberale Stadt, die sich für Chancengleichheit aller Menschen, die in ihr leben, einsetzt. Unabhängig von nationaler, kultureller und ethnischer Zugehörigkeit aber auch unabhängig von Alter, Geschlecht, Weltanschauung und Lebensstil sollen Menschen in Konstanz gleiche Chancen in der Gesellschaft haben. Wir sind uns bewusst, dass es auch in Konstanz Rassismus gibt und wollen daran arbeiten, ihm überall entgegen zu treten. Wir setzen uns dafür ein, dass in unseren Institutionen eine Kultur der Anerkennung gepflegt wird.
Konstanz könnte stolz sein auf diese Erklärung. Um ihr aber eine zivilgesellschaftliche Bedeutung beizumessen, sollten gerade städtische Verantwortungsträger*innen sich, erstens, positiv zu ihr bekennen, zweitens auch fachlich das Vermögen haben, verschiedene Formen von Rassismus und rassifizierenden Handlungen und Aussagen zu erkennen und benennen zu können, sowie schließlich, drittens, in der Lage sein, souverän und politisch verantwortlich mit Rassismus-Vorwürfen umgehen zu können.
In Bezug auf die mehrtägige Einzäunung der unter Quarantäne stehenden Anschlussunterkunft Atrium sind die Punkte zwei und drei mehr als diskussionswürdig – war sie doch eine der Konstanzer Erklärung unwürdige Maßnahme.
Um es klarzustellen: Den Krisenmanager*innen der Kommune gebührt unbestritten Respekt für ihre aktuelle Arbeit. Dennoch war die Einzäunung von Menschen ein gravierender Fehler und in der Tat ein Vorgang, bei dem man über behördlichen Rassismus nachdenken muss. Zumal er, bedauerlicher Weise, Nachahmung findet, wie jetzt in Radolfzell, wo die Behörden prompt dem Konstanzer Beispiel folgten und ebenfalls eine Unterkunft abriegeln ließen.
Rassifizierende Zuschreibungen und Sonderbehandlungen
Warum ist das Einzäunen von – bisher ausschließlich – geflüchteten Menschen in Quarantäne rassistisch?
1. Einer Gruppe von Menschen werden Merkmale zugeschrieben, die sie als problematisch andersartig markieren.
2. Es wird der Anschein erweckt, dieses Anders-Sein läge in ihrer „Natur“ oder „Kultur“.
3. Dadurch sei eine ausschließende Sonderbehandlung dieser Menschen legitimiert.
4. Diese Gruppe von Menschen wird im Verhältnis zum Rest der Gesellschaft abwertend positioniert.
5. Mündet eine öffentliche Legitimierung von Rassismus in seiner Institutionalisierung (vgl. Maureen Maisha Eggers).
Objektiv betrachtet haben die Bewohner*innen im Atrium, als Gruppe, ein gemeinsames Merkmal: sie haben eine Flucht hinter sich. Daraus ergibt sich ihr sozialer Status und damit einhergehende Erschwernisse bzw. Nachteile in unserer Gesellschaft, wie die schlechten Wohnbedingungen. Weswegen sie auch eine zentrale Zielgruppe integrativer Maßnahmen sind, die ihnen ein Ankommen in dieser Gesellschaft ermöglichen sollten. Aus ihrem gemeinsamen Merkmal ergeben sich keine gemeinsamen, ihnen innewohnenden Charakter- oder Mentalitätseigenschaften, die Ihnen zugeschrieben werden könnten – das wäre rassistisch, ausgrenzend und desintegrativ.
Die Stadt Konstanz schreibt am Ostersonntag: „(…) Die Gefahr, dass die Dynamik sonst nicht unter Kontrolle behalten werden kann, erscheint als sehr hoch (…).“ „Die Situation sei zunächst unübersichtlich gewesen,“ ergänzt der Landrat in einem Artikel des Südkuriers vom 15.04. Beide Aussagen sind keine Erklärungen. Vielmehr bieten sie Spielraum für Verdächtigungen, Spekulationen und Ressentiments über die Bewohner*innen. In der Pressemitteilung der Stadt vom 14.04. heißt es dann, es sei ein „reger Besuchsverkehr“ vernommen worden und es sei beobachtet worden, dass Besucher über die Balkone eingestiegen seien. Selbiges hätte auch das Landratsamt in anderen Gemeinschaftsunterkünften schon beobachtet.
Die Expert*innen konnten also aufgrund von Beobachtungen, bei den Bewohner*innen, sogar von verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften, ein gemeinsames, abweichendes Verhalten feststellen: sie empfangen Besucher*innen und dies sei aufgrund des Besitzes von Balkonen nicht kontrollierbar. Gerne hätte ich die Expert*innen beim Beobachten der Balkone beobachtet. Außerdem erfahren wir aus dem Südkurierartikel, dass sie ihre Gemeinschaftsküche nicht sauber hielten, weswegen diese nachts verschlossen werden müsste. Auch diese Information erklärt die Sonderbehandlung nicht. Sie zeugt aber von unreflektiertem Journalismus und ganz nebenbei von desaströsen Wohnbedingungen. Sollte es nicht eine Schande sein, dass Menschen nachts der Zugang zu ihrer Küche verwehrt wird?
Warum wurden keine weiteren Einrichtungen, die ebenfalls unter Quarantäne stehen, unter polizeilicher Aufsicht eingezäunt, fragen sich manche – vielleicht haben die keine unkontrollierbaren Balkone? Oder sie haben Balkone, werden aber nicht von Expert*innen beobachtet? Soweit die zu Grunde liegenden Fakten, mit großem Mut zur Lücke, die diese Sonderbehandlung der unter Quarantäne Stehenden legitimieren sollen.
Rassismus und Verleugnung
In der Rassismus-kritischen Forschung spricht man von typischen, meist unbewussten, Abwehrmechanismen der Rassismus ausübenden Personen, wenn sie denn auf ihre Rassismen aufmerksam gemacht wird, dazu gehört die Verleugnung, wie auch die wütende Reaktion (vgl. Paul Gilroy).
Der Bürgermeister für Soziales legt in einem Statement zu den Rassismus-Vorwürfen noch ein paar Schippen drauf. Nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung, schreibt er: „Der Rassismus-Vorwurf ist abwegig und geht an der Sache völlig vorbei.“ Eine Erklärung für die Sondermaßnahme liefert er indes nicht. Wir erfahren auch nicht, warum das Einzäunen nicht rassistisch sein soll. Wir erfahren nicht einmal, dass die Stadt nicht die Absicht hatte, rassistisch zu handeln, was durchaus glaubwürdig wäre. Dann, ein Schelm, wer das für diplomatisch hält, dreht er den Spieß um und unterstellt der Konstanzer Seebrücke, ihr offener Brief würde städtische Kolleg*innen und Helfer*innen „verletzen.“ Vielleicht hat er nicht gemerkt, dass der Brief an die Verantwortlichen der Stadt gerichtet wurde. Vielleicht hat er auch nicht gemerkt, dass die Verantwortlichen, die Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen und keine Kollegi*innen und Helfer*innen den Zaun zu verantworten haben.
Wir erfahren über alle Kanäle von verschiedenen Akteuren, dass diese Akutmaßnahme absolut wichtig und richtig war – aber niemand der Herren war bisher in der Lage, zwei vernünftige Argumente für den Zaun, in diesem Kontext, zu dieser Zeit, zu benennen. Wir erfahren auch nicht, warum es der Stadt bisher nicht möglich war, genau diese Gruppe von Menschen, die aufgrund der menschenunwürdigen Unterbringung im Atrium, eine von der Corona-Gefahr besonders betroffene Gruppe ist, anderweitig unterzubringen – mit oder ohne Balkon.
Die Herren haben aktuell einen definitiv schweren Job. Doch besonders in Zeiten von Corona, von Fake News, von Populismus und erstarkendem Rassismus ist es absolut verantwortungslos, Maßnahmen zu entwickeln für bestimmte Gruppen von Menschen, die auf keinerlei Fakten beruhen. Insbesondere für Menschen, die in unserer Gesellschaft, mit und ohne Corona, durch besondere Ausgrenzungen gefährdet sind.
Mit „Gemeinsam können wir viel erreichen“ endet die Konstanzer Erklärung optimistisch. Sie könnte vielleicht, würde mann sie entdecken und wertschätzen, einen konstruktiven Beitrag zur Integration leisten.
Abla Chaya (Bild: Stadt Konstanz)
@Lutz E. Krause:
„Wie stellen sich die verordneten Massnahmen dar, wenn wir in einigen Wochen gesichert erfahren, dass die Herdenimmunität bereits viel größer – und somit die Gefährlichkeit von Corona weitaus geringer ist?“
WENN wir belastbare Zahlen haben DANN entscheiden wir auf Basis dieser. BIS DAHIN gilt die Devise: in unbekannten Gewässern lieber etwas übervorsichtiger. Zumindest machen das seriöse Politiker (Minderheit). Der gemeine Populist bestärkt den revoltierenden Pöbel und versucht daraus politisches Kapital bei seiner Wählerschaft und darüber hinaus zu schlagen.
@ Abla Chaya: „Nebenbei bemerkt: ihr Leserbrief ist gespickt mit falschen Annahmen. „…….Ooooch, das ist jetzt sehr unfair. Bitte erleuchten sie einen Unwissenden wo den meine vielen falschen Annahmen sind? Falsch – setzen! ist mir zu flach.
Wenn sie schon im Duktus einer Wissenden dozieren und hinter jeder Handlung und jedem Bild wissentlichen oder unwissentlichen Rassismus vermuten, dann packen sie ihre Herleitung auch auf den Tisch. Ich hätte da auch noch ein paar Kisten mit meinen eigenen Zeichnungen aus der Kindheit und auch von meinen eigenen Kindern. Mit etwas guten Willen werden wir auch dort überall Anzeichen von Rassismus herauslesen!
Zurück zum Thema: Ist Zaun um Flüchtlingsunterkunft Rassismus oder nur eine Zumutung weil sich die Stadt Konstanz einfach nur seit einiger Zeit vielleicht ein wenig deppert anstellt?
Man kann einfach sagen die Lösungsansätze sind nicht perfekt, aber sicherlich nicht rassistisch. Eher geizig, unsozial und egoistisch, politisch opportunistisch.
So wie die Deutschen die Flüchtlinge aus den Ostgebieten und später die Flüchtlinge aus der DDR behandelt haben war teilweise und regional unterschiedlich um einiges härter. Und das, obwohl es ihre „Landsleute“ waren. Aber durchaus berechtigt, man musste Kriegsverbrecher und Stasi-Spitzel identifizieren bevor man die Flüchtlinge frei herumspazieren lässt. Wenn eine solche Vorgehensweise als rassistisch denunziert sollte das einem Staat herzlich egal sein.
Wenn jetzt in den Flüchtlingsunterkünften Familien wohnen sollten die 1.) anerkannte Personendokumente besitzen und 2.) ihr Asylstatus positiv entschieden wurde dann kann man zu recht fragen warum die Stadt es nicht schafft ihnen eine Wohnung zu besorgen – notfalls zu bauen. Da gehe ich gerne mit. Dies nicht zu tun ist aber schlicht Unvermögen, kein Rassismus.
Wenn sie (vermeintlichen) Rassismus begutachten wollen, dann reden sie wahlweise mit zugezogenen Kroaten, Serben, Albanern, Muslimen, Christen, dann bekommen sie säckeweise Vorurteile das ihnen die Ohren schlackern.
In Singen-Südstadt gab es zur letzten Wahl ein ordentlichen Anteil für die AfD, so um die 30%. Ich wage aber zu bezweifeln das dies die „Volksdeutschen“ waren. Neben vielen sehr lieben Menschen aus allen möglichen Teilen der Welt gibt es eben auch solche, die AfD wählen weil „es ja mal auch gut sein muss, sonst nehmen die uns alles weg“ (O-Ton eines erst 24-Jahre DE Staatsbürgerschaft-Besitzers). Das ist etwas sehr kleingeistig-egoistisches an „Ausländern“ sehr oft beobachte: noch eben durch die Tür zwängen und sie dann vor den Nachfolgenden zudrücken. Ist das Rassismus? Oder ein richtig schlechter Charakterzug?
Bitte erleuchten sie mich.
Hallo Abla Chaya,
die Bildquelle haben Sie ja dankenswerterweise verlinkt, und dort (in der „Konstanzer Erklärung“) ist ja wiederum ebenfalls eine Quelle (shutterstock*) angegeben.
Ich erinnere mich daran, dass dieses Bild jeden Eintretenden einmal für längere Zeit von einem mannshohen Banner mitten im Foyer des Technischen Rathauses grüßte. Sie wissen, das ist der Ort, wo sich neue Bürgerinnen und Bürger der Stadt einfinden, um sich anzumelden, und wo sich auch die Treppe zum Ausländeramt befindet. Natürlich war auf dem Banner die ganze „Konstanzer Erklärung“ in deutscher Sprache darunter, unterzeichnet vom OB und Gemeinderat und mit dem offiziellen Stadtlogo.
Auf der Seite konstanz-fuer-fluechtlinge.de steht die Erklärung ebenfalls zum Download bereit: https://www.konstanz-fuer-fluechtlinge.de/files/media/cdn.php?params=%7B%22id%22%3A%22MDB-085cf8c7-c8d1-4431-9b5b-132a7d0afb9b-MDB%22%2C%22type%22%3A%22download%22%2C%22date%22%3A%221442994167%22%7D&KonstanzerErklrung.pdf
Nun bitte ich Sie: Kommen Sie hinter dem Konjunktiv hervor („…wäre interessant vorzunehmen“) und nehmen Sie die Analyse dieses Bildes einmal vor, gerne auch in den oben genannten Kontexten. Sie haben schließlich einen ganzen Artikel geschrieben, der eine rassistische Handlung einer öffentlichen Institution in einem viel komplexeren Fall benennt, und greifen dort auf Ergebnisse der rassismuskritischen Forschung zurück, scheinen also kompetent in diesen Fragen.
* Hier noch der Link zur Bildquelle auf shutterstock: https://www.shutterstock.com/image-photo/hand-discriminating-black-goldfish-isolated-on-32769961
@Nils Jansen
Toll, dass Sie das angesprochen haben. Der Arm mit der erhobenen Hand verursacht die Trennung. Es sind definitiv nicht die Fische, die eine Trennung vornehmen, sondern eine übergeordnete Kraft, die sich einmischt. Was die Menschen am allermeisten voneinander trennt, sind die Religionen. Das ist das nächstliegende, was mir dazu einfällt. Würden alle auf das Tragen von allem verzichten, was auf eine Religionszugehörigkeit hindeutet – wären wir einen großen Schritt weiter. Religion als Privatsache wäre eine große Befreiung.
Vorschlag zu Güte:
Die Anwort steht auf der Handfläche – vielleicht.
Hallo Nils Jansen und Luana Thalmann,
eine rassimuskritische Bildanalyse wäre in der Tat interessant vorzunehmen. Dieses Bild wurde von der Stadt Konstanz gewählt und ist auf der Konstanzer Erklärung gegen Diskriminierung und Rassismus abgebildet. Hier ist es abgebildet, da auf diese Bezug genommen wird. Zudem ist es ein sehr häufig gewähltes Motiv …
ob es taugt und wie es funktioniert, ist jedenfalls eine spannende Frage.
@ Nils Jansen
Zeigen Sie das Bild mal Kindern (geht schon ab 3 Jahren) und lassen diese dazu sprechen, philosophieren.
Die ziehen auf der Hand liegende Schlüsse und finden richtige Antworten!
Hallo Abla Chaya,
das ist ein interessantes Bild, welches Sie zur Illustration des Artikels nutzen.
Ein dunkler, aber ansonsten gleich aussehender Fisch wird gegenüber einer kleinen Gruppe von Goldfischen gewöhnlicherer Farbe, der er zugewandt ist, durch eine Hand mit klar abwehrender Geste räumlich getrennt.
Würden Sie sagen, dass das Bild für sich genommen eine rassistische Handlung darstellt, und dass das auch eindeutig seine primäre Lesart ist?
@Helmut Reinhardt
Ob eine Therapie erfolgreich zur Gesundheit führt, hängt entscheidend vom aktiven Mitwirken eines Patienten ab.
Auch die Schulmedizin weiß heute: Ohne eine positive Einstellung, ohne Vertrauen in Personen und Massnahmen ist eine Therapie ohne Sinn. Auf Corona übertragen: Da gibt es zunächst das Phänomen eines Virus – ein Wesen, ohne das weder wir selbst noch Leben im allgemeinen existieren würde
und uns ständig in vielfältiger Form begleitet. Da wir davon ausgehen dürfen, daß eine ›objektive‹ Wirklichkeit ausserhalb unseres Bewusstseins nicht existent ist (zumindest ist dies noch nie bewiesen worden), liegt es demnach an uns, was wir aus diesem Virus machen.
Wir können, wie geschehen, das Narrativ eines monströsen Wesen kreieren, dass den Menschen mit Bedrohungs- und Untergangsszenarien mächtiger Bildwerke vermittelt, ohne fügsames Verhalten zum passiven Schicksal verdammt zu sein – eine Methode, die Religion über Jahrhunderte erfolgreich praktiziert hat und wie manche nun erstaunt feststellen, auch heute noch wirkt. Ebenso können wir jedoch dieses Virus als einen normalen künftigen Begleiter unseres Lebens betrachten, der durchaus, wie andere Viren, Krankheit und Tod verursachen kann, jedoch einfach Teil unserer Existenz geworden ist.
Welcher Erzählung wir folgen, welche innere Haltung wir annehmen, liegt – vorerst noch – in der Freiheit des Bewusstseins jedes Einzelnen.
Hier noch eine heutige Veröffentlichung auf spektrum.de
„Studien zeigen: je mehr Feinstaub und Stickoxide, desto mehr Menschen sterben an Covid-19. Doch wie gut ist dieser Zusammenhang tatsächlich belegt? Und woran liegt das?“
von Lars Fischer
https://www.spektrum.de/news/warum-luftverschmutzung-covid-19-toedlicher-macht/1725948
( Fragwürdig in diesem Zusammenhang auch die Nutzung von
Holz- und Pelletheizung – ausser bei mit Hochleistungsfiltern
ausgestatteten Fernheizwerken. )
Ergänzend ein nicht ganz trauriger Twitterfaden, nachdem Drosten als „..der Schwarzseher, die Kassandra, unter den Virologen…“ bezeichnet wurde, via Lars Fischer.
https://twitter.com/Fischblog/status/1253209448388210689
@Lutz E. Krause
Bevor Sie so kühn die Expertise vom RKI wie von Christian Drosten übergehen, sollten Sie zumindest Ihre Argumente bei deren Veröffentlichungen gegenchecken. Beste Gelegenheit dazu gab es wieder bei den Podcasts 33 und 34 von Drosten, wo die Fragwürdigkeit einiger Ihrer Quellen behandelt, geradezu abgearbeitet wird.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html
In den zeitversetzt zur Verfügung gestellten Transskripten dieser Sendungen, werden immer auch die dort genannten Quellen und Publikationen dokumentiert.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript182.pdf
„Zur Frage der Gefährlichkeit:“
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/
Und hier etwas drastischer und lebensnäher
„Es wird unterstellt, an Corona sterben vorwiegend Menschen, die „sowieso gestorben wären“. Ich hätte da eine Geschichte zu erzählen…“
https://misik.at/2020/04/so-arbeitet-der-tod-2/
@Florian Enderlin
Man stelle sich vor: Auf dringender Empfehlung der DHU und Jürgen Resch erläßt die Bundesregierung aus Gründen des Klimaschutzes einen Shutdown im beschlossenen Umfang. Nur ist die DHU und Jürgen Resch in ihre Einschätzung nicht allein, sondern können sich auf belegbare Fakten und Studien stützen, welche bereits seit Jahren von der überwiegenden Mehrzahl der Wissenschaftler bestätigt und von jedem Einzelnen in ihrer Auswirkung erfahrbar sind. – Aufgrund welcher gesicherter Fakten beruhen die tatsächlich beschlossenen Massnahmen, die jeden einzelnen existentiell treffen und bis zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, wie hier im Artikel beschrieben?
„Wir fällen Entscheidungen auf der Grundlage von Annahmen, von denen wir vermuten, daß sie eintreten, mit Folgen, die wir nicht abschätzen können“, so Armin Laschet am 7. April. Beispiel: Am 16. März veröffentlichte das Londoner Imperial College ein Szenario, wonach «81 Prozent der Bevölkerung in Grossbritannien und den USA im Verlauf der Epidemie infiziert werden», mit «annähernd 510 000 Toten in Grossbritannien und 2,2 Millionen in den USA» und leuteten so in den beiden Ländern den Shutdown ein. Zufrieden, dass man seinen Rat beherzigt hatte, revidierte das Institut seine Prognose der durch Covid-19 bedingten Todesfälle im UK von über einer halben Million auf «20 000 oder weniger, von denen in diesem Jahr zwei Drittel aus anderen Ursachen gestorben wären» (netto demnach 6700) Quelle: NZZ 20 04 2020.
Wir sollten daher aufhören, die vom RKI und Drosten ausgegebenen Bedrohungs- und Untergangsszenarien, die einen tatsächlichen Einschüchterungs- und Disziplinierungs-virus ausgelöst haben, ständig weiterzuverfolgen und stattdessen nach Lösungen suchen, wie etwa Prof. Reiner Eichenberger mit seinem Vorschlag einer gezielten Immunisierung im SK dargelegt hat (https://www.suedkurier.de/ueberregional/politik/provokante-forderung-warum-sich-ein-schweizer-wirtschaftsprofessor-fuer-eine-kontrollierte-coronainfektion-der-bevoelkerung-ausspricht;art410924,10486429).
Zur Frage der Immunisierung:
• Eine neue serologische Studie der Universität Stanford fand im Bezirk Santa Clara in Kalifornien Antikörper in 50 bis 85 mal mehr Personen als bisher angenommen, wodurch sich eine Covid-Letalität von 0.12% bis 0.2% oder sogar darunter ergibt (d.h. im Bereich einer starken Influenza) • Neue Antikörper-Daten aus der italienischen Gemeinde Robbio in der Lombardei zeigen, dass rund zehmal mehr Personen den Coronavirus hatten als ursprünglich angenommen, da sie keine oder nur leichte Symptome entwickelten. Die Immunisierungrate liege bei 22%. • Eine neue serologische Studie im Bezirk von Los Angeles kommt zum Ergebnis, dass bereits 28 bis 55 mal mehr Personen Covid19 hatten als bisher angenommen (ohne starke Symptome zu zeigen), wodurch sich die Gefährlichkeit der Erkrankung entsprechend reduziert.
Quelle https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/
Zur Frage der Gefährlichkeit:
Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschsel, der bereits zahlreiche testpositive Verstorbene untersucht hat, erklärt in einem neuen Beitrag: „Die Zahlen rechtfertigen die Angst vor Corona nicht“. Seine Erkenntnisse: „Corona ist eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung. Wir müssen uns damit beschäftigten, dass Corona eine normale Infektion ist, und wir müssen lernen, damit zu leben, und zwar ohne Quarantäne.“ Die von ihm untersuchten Todesopfer hätten alle so schwere Vorerkrankungen gehabt, dass sie, „auch wenn das hart klingt, alle im Verlauf dieses Jahres gestorben wären“. Püschel weiter: „Die Zeit der Virologen ist vorbei. Wir sollten jetzt andere fragen, was in der Coronakrise das Richtige ist, etwa die Intensivmediziner.“ https://www.abendblatt.de/hamburg/article228908865/hamburg-corona-virus-uke-infektion-covid-19-pueschel-coronavirus-krise-patienten-impfstoff-immunitaet-krankenhaeuser-kontaktverbot-kliniken-infektionsrate-krankheit-pandemie-test-lungenkrankheit-sars-cov-epidemie-sars-cov-2.html
Zur Frage der Behandlungsengpässen:
Palliativmediziner zu COVID-19-Behandlungen „Sehr falsche Prioritäten gesetzt und alle ethischen Prinzipien verletzt“ https://www.deutschlandfunk.de/palliativmediziner-zu-covid-19-behandlungen-sehr-falsche.694.de.html?dram:article_id=474488&utm_source=pocket-newtab
Zu Herrn Greszkis Leserbrief:
Die Frage ist: Wie funktioniert Rassismus?
Eine „Motivation“ oder eine Intention ist dafür keineswegs ausschlaggebend. Wir wissen, dass es keine Rassen gibt, trotzdem gibt es rassifizierende Verhaltensweisen, ein hartnäckiges so tun als ob. Und das führt zu Rassismen. Inhaltlich und methodisch gibt es davon unzählige Varianten. Falsche Annahmen zu manifestieren und ein darauf basierendes Verhalten zu legitimieren, ist eine Variante. Nebenbei bemerkt: ihr Leserbrief ist gespickt mit falschen Annahmen. Die Frage aber, ob dieses oder jenes Verhalten rassistisch ist, insbesondere wenn es um institutionelle, behördliche oder staatliche Maßnahmen geht, ist sehr bedeutend, weil man mit ihr auch reflektieren kann unter welchen Annahmen, welches Verhalten begründet wird. Und wenn man diese Frage sehr ernst nimmt, findet man u.U. auch andere Lösungen als Securitys in Unterkünften für Geflüchtete einzustellen, abgeschlossene Küchen oder Zäune.
In aller Kürze: Rassismen benötigen keine „Motivation“ und die Intention bewusst rassistisch zu sein, ist viel seltener als das Vorkommen falscher Annahmen und rassistischer Handlungen.
@Lutz E. Krause
Ich weiss ja nicht von welchen Experten sie hier sprechen aber eine Dunkelziffer um das 20-fache ist für Deutschland meiner Meinung nach zu hoch gegriffen. Das mag eventuell für weltweite Zahlen gelten, aber selbst hier würde ich es in der Höhe bezweifeln. Es gibt in Deutschland bereits genügend Untersuchungen zu diesem Thema, warten wir deren Ergebnisse doch erst einmal ab. Auch hier in Konstanz gibt es mittlerweile derartige Massentests.
Was die wirtschaftlichen Folgen angeht so dürfte klar sein dass eine unkontrollierte Ausbreitung um einiges teurer werden würde. Und nimmt man die paar Toten noch hinzu sollte das Thema der gesellschaftlichen Folgen auch gegessen sein. Selbst die US-Amerikaner haben das mittlerweile begriffen.
Den Vergleich mit Influenza wird sicherlich kein ernstzunehmender „Experte“ mehr ziehen. Der Verlauf einer Influenzaerkrankung ist bekannt. Das trifft auf Covid-19 nicht zu. Zudem sind die Langzeitschäden selbst bei leichten Krankheitsverläufen teils katastrophal. Gleiches gilt für die Herdenimmunität, wo haben sie ihre Informationen her dass diese einfach so möglich ist? Bisher haben alle Länder die diesen Weg gehen wollten nach kurzer Zeit schnellstens zurück gerudert. Zumal es genügend Anhaltspunkte gibt dass eine erneute Erkrankung mit dem gleichen Erreger möglich ist, wo ist hier der Vergleich mit einer Influenza?
Die Sache ist die dass wir schlicht nicht wissen was wäre wenn… Die ersten Erkenntnisse zu Covid-19 waren und sind allerdings Grund genug um entsprechende Maßnahmen zu rechtfertigen.
Sie könnten sich ja, bis wir Schlauer sind, mit den Begriffen Übersterblichkeit ( aktuellstes Beispiel Großbritannien ) oder Triage ( in Italien und Frankreich ) beschäftigen. Ich hoffe danach sind sie nicht mehr der Meinung dass es okay wäre ein paar Millionen Tote hinzunehmen, schließlich sterben ja auch ein paar Millionen an Feinstaub.
„Die Masse leidet unter der Idiotie einiger Weniger.“
Die Frage ist, wer diese Wenigen sind.
>„Wir werden in ein paar Monaten wahrscheinlich viel einander verzeihen müssen.“ Mit diesen Worten bat Spahn um Verständnis für schwierige, politische Entscheidungen in der Corona-Krise. <
Es scheint, dass das Morgengrauen anbricht. Genau die vielen Unwägbarkeiten, die er geltend macht, auf die die Politik sich ausschließlich verlassen hat, waren es, die viele zur Verzweiflung gebracht haben. Möglichkeiten, das vielleicht Wahrscheinliche, ist niemals eine Grundlage für das Handeln zum Wohle des Volkes. Die Frage ist, wer ihm den persönlichen Bankrott verzeihen soll. Wer übernimmt die Verantwortung für die Toten, die sich nicht in die Notaufnahmen getraut haben? Deren OP´s verschoben werden mussten, für die Eingesperrten Menschen, viele leben wie in Isolationshaft. (Sehr nett und hilfreich sind die Hinweise, dass es Telefone gibt.) Und was ist mit den vielen Kindern, die plötzlich isoliert wurden? Das ist auch eine Form von Traumatisierung, wenn sie plötzlich nicht mehr mit anderen Kindern spielen dürfen, ihre Großeltern nicht sehen dürfen. Die reale Bedrohung rechtfertigte das zu keinem Zeitpunkt! Die Kliniken vermeldeten heute Ausfälle infolge Unterbelegung und fordern finanzielle Unterstützung. Das steht in krassem Widerspruch zu den Bildern von überfüllten Intensivstationen, die uns die Medien serviert haben. Wie stellt Herr Spahn sich das eigentlich vor mit dem Verzeihen? Warum wurde ausschließlich nach der ständig schwankenden Einschätzung des RKI gehandelt? Sämtliche Ärzte und Virologen, die sich zu Wort meldeten, wurden in den Medien zerrissen, denunziert. Warum? Sie hatten wertvolles beizutragen. Das ist unverzeihlich. Meine persönliche Erfahrung der letzten Wochen ist die, dass jeder, der Zweifel an der Richtigkeit dieser Maßnahmen hatte, als Verschwörungstheoretiker abgestempelt wird. Wie einfach es ist, mittels Panikmache den Verstand der Menschen auszuhebeln, ist das eigentlich erschreckende an dem Ganzen. Der Volkswirtschaftliche Schaden wird uns noch lange zu schaffen machen. Aber die psychischen Auswirkungen sind überhaupt noch nicht abzusehen.
@Jörn Greszki
›… weil unsere Politiker aus Angst vor dem Echo der Wirtschaft viel zu spät um strenge Bewegungseinschränkungen bemüht haben …‹ Die Frage der Abwägung Gesundheit vs. Ökonomie ist so falsch wie irrational: in ihrer Folge betreffen die Massnahmen sämtliche Lebensbereiche wie Kultur, Soziales, Recht, Kunst, Religion und Ökonomie – sowie die Gesundheit der Menschen neben und nach Corona.
Die Masse leidet unter der Idiotie einiger Weniger?
Unter Experten besteht große Einigkeit, dass die DUNKELZIFFER der bereits Infizierten um bis zum 20-fache höher ist. Die täglichen Bulletins des RKI mit den verkündeten Infektions- und Sterbezahlen sind daher für die Einschätzung der Gefährlichkeit von Corona überhaupt nicht relevant, sondern die Zahl der tatsächlich Gesamtinfizierten. (Zur Einordnung der RKI-Zahlen: im Winter 2017/18 starben 27’000 Personen an oder mit dem Grippevirus, weltweit sterben jährlich 4,5 Millionen an Feinstaubbelastung). Wie stellen sich die verordneten Massnahmen dar, wenn wir in einigen Wochen gesichert erfahren, dass die Herdenimmunität bereits viel größer – und somit die Gefährlichkeit von Corona weitaus geringer ist?
Ohne die Situation vor Ort genau zu kennen:
Nein, einzäunen ist erst einmal NICHT rassistisch, die wahre Motivation ist ausschlaggebend.
Und eine propagierte Motivation muss nicht zwingend mit der tatsächlichen Motivation im Kopf eines Entscheiders übereinstimmen.
Weiterhin hat akuter Schutz von Leben und Gesundheit vorrang vor irgendwelchen Befindlichkeiten der Betroffenen.
Und Diskriminierung ist eine wesentliche Methode SÄMTLICHER Entscheidungsprozesse eines Menschen, auch von Frau Abla Chaya. Es geht nur darum welche Diskriminierungskriterien in einer Gesellschaft allgemein akzeptiert sein sollten und welche nicht.
Annahme/Szenario:
Wenn die Situation so wie vom „Landrat“ beschrieben war dass keine Kontrolle darüber bestand welche Menschen dort verkehrten und Anhaltspunkte bestanden das die Abstandregeln nicht eingehalten wurden, so halte ich eine Maßnahme wie einzäunen für absolut gerechtfertigt.
Frau Chaya ist wahrscheinlich die erste, die den Landrat Nachlässigkeit vorwirft sollte es in besagter Einrichtung zu vermehrten Krankheits-oder Todesfällen kommen.
Um meine Grundeinstellung darzulegen: Ich bin dafür JEDEN Flüchtling aufzunehmen, ihm aber bis zum Entscheid über seinen Status auf keinem Fall volle Rechte eines Bürgers zuzugestehen. Auf gar keinen Fall sollte eine Person, deren Identität ich nicht zweifelsfrei nachvollziehen kann, frei bewegen dürfen. Herb gerade für Personen denen bewusst Dokumente entzogen wurden bevor sie fliehen konnten. Dies ist aber der Preis den ich persönlich für angemessen halte.
Durch das Fehlen effizienter Recherchemethoden (Föderalismus lässt grüßen) und volle Bewegungsfreiheit haben wir die unschöne Situation dass wir regelmäßig Opfer und Täter sowie Unbescholtene und Verbrecher in eine Einrichtung stecken. Weiterhin touren ungute Individuen unter den Flüchtlingen (eben NICHT die Mehrheit) um mafiöse Strukturen zu etablieren – schon aus diesem Grund kann ein Zaun hilfreich sein um die Flüchtlinge zu beschützen.
Stil:
Ein Bauzaun oder ein sonstwie gearteter „Trump-Style-Fence“ ist natürlich eine Zumutung – ist aber eben nötig. Über eine spätere Ablösung / Umgestaltung / Umverlegung in besser sicherbare Umgebungen kann man gerne diskutieren.
Auch dieses Monieren des Abschliessens der Küche ist abweging, nehmen wir an die Problembeschreibung stimmt, welche Alternative schlägt Frau Chaya den vor?
Die Flüchtlinge erwarten mit Recht eine brauchbare Gelegenheit um sich nach ihrer Fasson Essen zubereiten zu können. Wenn tatsächlich einige Wenige die Küche so hinterlassen dass sie für Mitbewohner nicht akzeptabel ist dann halte ich die Lösung des Abschliessens für eine hinnehmbare Lösung, man kann diesen ja beim Wachschutz hinterlegen. Ist nicht Entwürdigender als der Toilettenschlüssel den ich an der Tankstelle oder bei McDonalds holen und wieder abgeben muss – ist akzeptabel für mich als Preis für eine nicht versch….Sanitäreinrichtung.
Es ist der gleiche Mechanismus wie in unserer gesellschaftlichen Verhaltensweise im Umgang mit den allgemeinen Regelungen: weil unsere Politiker aus Angst vor dem Echo der Wirtschaft viel zu spät um strenge Bewegungseinschränkungen bemüht haben und weil sich einige Leute nun mal nicht an die Regeln halten muss es so drastische Lösungen geben. Die Masse leidet unter der Idiotie einiger Weniger.
Vielen Dank für diesen Beitrag/zusätzlichen Input!
Ich möchte dem zunächst nicht viel hinzufügen, aber doch auf einen Aspekt hinweisen, einen begrifflichen:
Jochen Kelter unterstütze ich in seinem Beitrag hier auf seemoz vom 27. März 2020 darin, dass die mittlerweile gängige Formulierung „social distancing“ (wahrscheinlich ohne Aussicht, aber dennoch) zum Unwort des Jahres 2020 gekürt werden sollte!
Denn in diesem Ausdruck steckt soviel Potential für Ausgrenzungen, Rassismen etc. pp. . Das impliziert die Gefährlichkeit dieses von Politik und Medien in die Gesellschaft(en) getragenen Begriffs.
Physical distancing ( und nichts Anderes) ist die richtige Bezeichnung/Formulierung für all das, womit wir im Alltag der Pandemie miteinander (sic!) zu tun haben!
Soziale Distanzen haben und hatten schon immer altbekannte Hintergründe bzw. (Wohlstandsverteidigungs-)Interessen.
Das Soziale im Blick zu haben, vielleicht mehr als zuvor, weil uns einige Wochen lockdown mehr Freiheit verschafft haben grundsätzlich über Wirtschaft und Gesellschaft, unser Leben und Zusammenleben nachzudenken, darum geht es doch, muss es gehen.
Freiheit duldet keine Ausgrenzungen!
– körperliche Distanzierungen sind eine Herausforderung
– das Umdenken und der Umbau einer Gesellschaft (des globalisierten Kapitalismus) ist eine Herausforderung
Jeglicher Rassismus oder anderweitige Diskriminierungen von sog. Minderheiten kann und darf niemals ein Kriterium in diesem Bestreben sein!
„Wer wird die neue Welt bauen, wenn nicht du und ich?“
(Ton Steine Scherben)
In Zeiten digital geteilter kultureller Hingezogenheiten hier noch ein link 🙂
https://youtu.be/kxdkLGSIOYQ