Wenn Herr Ratzinger nach Deutschland kommt

20110815-000915.jpgDie Lachnummern im Vorfeld der Papstvisite offenbaren Auffallendes, Befremdliches und gar Peinliches. Von unwilligen Helfern, vertriebenen Drogendealern und falschen Spendensammlern wird berichtet, von einem Bier namens „Benedictis“ und von Eintrittskarten (!) für den Gottesdienst. In Freiburg herrscht der Ausnahmezustand und in Konstanz das Denunziantentum. Und das alles nur, weil Herr Ratzinger nach Deutschland kommt.

Der letzte Pastoralbesuch des Papstes fand vom 9. bis 14. September 2006 in Bayern statt, und da die Bayern immer noch katholischer sind als der größere Teil Deutschlands, war dieser Besuch eine innerbayerische-katholische Angelegenheit. Sollten die dort doch machen, was sie für richtig hielten und in einem Freistaat, der die „Heilige Mutter Maria“ als Schutzpatronin hat, ticken die Uhren immer noch überwiegend katholisch. Nun aber kommt der offizielle „Staatsbesuch“ und ganz Deutschland schaut zu.

Berlin

Will man das Gesicht eines „Staatsbesuches“ wahren, dann muss der in Berlin am Regierungssitz beginnen, mit Nationalhymnen und dem ganzen Brimborium. In Berlin ist gerade Sommerpause des Bundestages. Die ersten politischen Streitigkeiten über die Papstrede im Bundestag („Was will der Antidemokrat uns Demokraten sagen?“) sind nicht aufgehoben, sondern nur auf den September verschoben.

Das Rätselraten, wo (das Muss) des Feldgottesdienstes in Berlin stattfinden würde, hatte sich bald gelegt. Von dem eigentlich passenden Vorplatz des Schloss Charlottenburg – der Papst ist absoluter Herrscher und Souverän, also 17. höchstens 18. Jahrhundert -, wurde bald abgesehen und man entschied sich für das Olympiastadion, wozu höchstens im britischen Ausland gefragt wurde, ob es denn ein Ort in dem von den Nazis gebauten Olympiagelände sein müsse. Das wiederum, eine berechtigte Frage für jeden, der einmal auf dem Gelände war, wurde sofort vom kirchenfröhlichen Tagesspiegel in einem kruden Kommentar verzerrt und verhöhnt: „Hitlerjunge im Nazistadion“. So einfach kann man sich das machen.

Die größere Bauarbeit wird sein, das Innere des Olympiastadiums für wenige Stunden Nutzung in eine zeitweilige Kirche zu verwandeln – mit Hochaltar, Kirchenschiff, Emporen ringsum, mehreren Sakristeien, davon hierarchisch eine für den Papst, eine für die Bischöfe und eine für das Fußvolk der Priester, die aus 450 Hostienschalen rund 80000 Hostien verteilen sollen – ein wahrer Eucharistie-Marathon. Aber das wird klappen, denn alle zehn Sekunden eine Hostie auf die Zunge gelegt, dann ist es in einer guten halben Stunde geschafft. Also ein eher logistisches Problem und nur ein Halb-Marathon, aber sicherlich ein sehr sportives Element und eine logistische Herausforderung.

„Rasterfahndung“

Anfangs wurde zwar noch die Datenerfassung für die Eintrittskarten kritisiert, wobei der passende Begriff „Rasterfahndung“ verwendet wurde, denn das weltliche Bundeskriminalamt ist bei der Überprüfung mit von der Partie. Interessant dürfte es werden, wie mit dem erwarteten Ansturm der polnischen Katholiken umgegangen wird, denn ein Katholik in Polen würde niemals auf die Idee kommen, dass man sich für einen Gottesdienst anmelden muss. Das Erzbistum will hart bleiben: Ohne Anmeldung gibt es keine Eintrittskarte und ohne die keinen Zutritt.

Die Proteste beim Besuch Johannes Paul II. 1996 sind offensichtlich noch in guter Erinnerung, denn der Papst wird nur in geschlossenen Limousinen durch die Stadt gebracht. Und die Bannmeile soll so erweitert werden, dass der Papst die Demonstranten dieses Mal noch nicht einmal zu Gesicht bekommt. Schließlich will man beim Stellvertreter Gottes ja einen guten Eindruck hinterlassen. Ist aber doch vergebliche Liebesmühe, da sein Gott-Chef doch sowieso alles sieht und alles weiß?

Die katholische Nuntiatur, so etwas wie die Botschaft des Vatikans, liegt unspektakulär neben einem großen Friedhof am Südstern und Medien berichten, dass die Anwohner zufrieden seien. Nicht durch die Anwesenheit des Heiligen (Schutz-)Geistes, sondern durch die starke Polizeipräsenz, die anscheinend die kleinkriminellen Drogendealer aus der Hasenheide vertrieben hat.

Thüringen

Die Ministerpräsidentin Thüringens, die evangelische Theologin Christine Lieberknecht (CDU), schätzt an dem katholischen Papst seine „klare dogmatische Orientierung“ und erwartet, dass der Papst hinsichtlich Finanzkrise (Griechenland) und Ökologie (Fukushima) klare Orientierungen gibt. Zur Vorbereitung des Besuches liest sie im Sommerurlaub die Schriften Ratzingers, um sich geistig-innerlich auf den Besucher einzustellen. Sie freut sich auf den Besuch. Rund 90 Prozent der Bevölkerung dürfte er ziemlich gleichgültig sein, dass der katholische Oberhirte sich fünfundzwanzig Stunden in Thüringen Station macht.

Seit dem 7. Juli ist das Bistum Erfurt auf der Suche nach mindestens 2000 Helfern. Und weil dafür vor allem eher Jüngere in Frage kommen, gewünscht mit „mit wachen Verstand und offenem Herzen“, nutzt die altehrwürdige katholische Kirche das neumodische Denglisch und sucht „Info-Volunteers“ (für Information und Gästebetreuung), „Event-Volunteers“ (für die Mitarbeit auf dem Veranstaltungsgelände), „Verkehrs-Volunteers“ (für die Mitarbeit im Verkehrsbereich) und „Orga-Volunteers“ (Mitarbeit im Koordinierungsbüro und bei der Organisationsleitung).

Anscheinend sprechen aber nur wenige der Thüringer Katholiken Englisch, denn drei Wochen nach Veröffentlichung des Aufrufs werden immer noch Helfer gesucht und nach vier Wochen haben sich erst 650 gemeldet. Es mag aber vielleicht auch daran liegen, dass diejenigen, die Interesse hatten und sich den entsprechenden Anmeldebogen im Internet herunter geladen haben, gleich über den ersten Hinweis gestolpert sind, die für eine erfolgreiche Bewerbung erfüllt sein müssen: „Bestimmte Volunteergruppen werden durch das Bundeskriminalamt sicherheitsüberprüft. Mit der Anmeldung zum Volunteerprogramm des Bistums Erfurt erkennen Sie dies als Rahmenbedingung an.“

Wenn alles nichts hilft, dann gibt es eben die Empfehlung, einen unterrichtsfreien Tag einzulegen. Die Busunternehmer sehen sich außerstande, die normalen Schulbusse und den anfallenden zusätzlichen Busverkehr gleichzeitig zu bewältigen. Zudem wurden die Kriterien abgesenkt. Nun wird versichert, dass das Bistum keinen (katholischen) Taufschein sehen wolle, was heißt, auch Konfessionslose und Atheisten dürfen mithelfen, das Fest der Verheißung und der Nächstenliebe zu feiern. Vielleicht hat die Volunteers auch nicht begeistert, als es deutlicher wurde, worin ihre Hauptaufgabe bestehen wird, „das Gelände zu säubern“, also den Dreck der Pilger wegräumen, denn für die qualifizierteren Aufgaben, wie die Einweisung der Autobusse auf der auf 62 km gesperrten A 38, werden 1000 Feuerwehrleute eingesetzt.

Die Tourismusinformation des Landes ist sehr aktiv, den Papstbesuch zu vermarkten. Neben den anscheinend bereits üblichen Karten über Pilgerwege in Thüringen, gibt es bereits ein „Begleitbuch für den Papstbesuch um Eichsfeld 2011“, 60 Seiten für fünf Euro. Und von den verschiedenen Pilgerstrecken im Angebot ist das „Ökumenisches Sternpilgern zum Papstbesuch 2011“ am 23.09.2011 wohl die größte Herausforderung: „24 km auf dem Weg der starken Frauen“. Da soll noch jemand sagen: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.“

Gotteslohn

Für die Einsätze sollen die Volunteers folgende „Ausstattung/Leistung/Unterstützung“ erhalten: Einweisung, Versicherung, Verpflegungspaket, kostenfreie ÖPNV-Beförderung in Erfurt, einheitliche Helferkleidung, Volunteer-Ausweis und eine Volunteervereinbarung. Ansonsten, wie üblich, Gotteslohn, also nichts.

Dafür wollen andere darin etwas verdienen und für den Feldgottesdienst in Etzelsbach liegen bereits viele Anmeldungen von Gewerbetreibenden vor, die von bayerischen Devotionalienhändlern bis hin zu Gulaschkanonen reichen. Eindeutig ist, dass geistige Getränke (volkstümlich: Alkohol) im näheren Umfeld der Kapelle gewerblich nicht angeboten werden dürfen. Allerdings hat die Worbiser Brauerei Neunspringe ein spezielles Bier namens „Benedictis“ gebraut, das auch bei der letzten Männerwallfahrt zu Himmelfahrt 2011 am Klüschen Hagis verkauft wurde.

Es ist auch geregelt, wie man sich setzen darf. So sind Klappstühle mit Lehnen verboten, nur Klapphocker sind erlaubt. Zudem werden die Bewohner am Domplatz und den Zufahrtsstraßen sich beständig als solche ausweisen können müssen, in einigen Häusern dürfen während der Papstmesse die Fenster nicht geöffnet werden. In Arztpraxen innerhalb der Sicherheitszone, die während des Papstbesuches geöffnet haben, sei mit Kontrollen zu rechnen. Die Pilger dürfen den Domplatz zwischen 4 und 7 Uhr morgens betreten, dann wird abgesperrt. Der Papst kommt erst um 9 Uhr. Glas, Thermoskannen, zerbrechliches Geschirr, Feuerwerkskörper und Liegen sind verboten, ebenso wie Tiere – es sei denn, ein Blindenhund begleitet seinen Besitzer.

Aber nichts und gar nichts ist den Menschen anscheinend mehr heilig, wo Licht ist, da ist auch Schatten, und so gab das Bistum Erfurt bereits am 17. Mai 2011 eine Warnmeldung heraus: „Im Bistum Erfurt sind derzeit falsche Spendensammler unterwegs. Sie geben vor, im Namen des Bistums und des Verbands der Katholischen Gehörlosen Spenden für den bevorstehenden Papstbesuch im September zu sammeln.“

Freiburg

In Freiburg hat die Erzdiözese das Thema der benötigten ehrenamtlichen Helfer anders gelöst als das arme Bistum Erfurt, das betteln gehen muss, denn das gut bestallte Erzbistum hat für alle kirchlichen Mitarbeiter bereits gegen Ende 2010 schlicht eine Urlaubssperre verhängt und „momentan erfolgt die Einteilung fürs Wochenende“.

Erzbischof Zollitsch bekräftigt seine Sichtweise, dass der Papstbesuch ein „Jahrhundertereignis“ sei, da noch niemals ein Papst jemals in Freiburg gewesen sei. In diesem Sinne wäre es dann doch ein zweifaches „tausendjähriges Ereignis“? Entsprechend mit höchster Sicherheitsstufe. Die irdische Normalität wird für zwei Tage aufgehoben, die Polizei hat eine Sonderkommission, eine 35-köpfige Besondere Aufbaukommission (BAO) namens „Mitra“ gebildet und das Baugerüst an der Südseite des Münsters wird abgebaut, damit alles so schön sauber für den Heiligen Vater aussieht.

Ein „Jahrhundertereignis“ wird vermutlich sein, dass über die grüne und friedliche Stadt Freiburg für zwei Tage ein Ausnahmezustand verhängt wird. Während des Papstaufenthaltes wird die Stadt Freiburg (inklusive der Gemeinden Gundelfinden, Heuweiler und Merzhausen) in gelbe und rote Zonen eingeteilt. In den gelben Bereichen („Anwohnerschutzzonen“) haben Auswärtige keinen Zutritt mehr, nur Anwohner, der öffentliche Nahverkehr und Fahrzeuge mit Sondergenehmigung. Es erfolgen Ausweis- und Fahrzeugkontrollen. In den roten Bereichen (Veranstaltungsorte des Papstes) ist der gesamte Verkehr, einschließlich Fahrrädern verboten, ausschließlich Fußgänger sind zugelassen. Da kommt doch Freude auf.

600 Euro für 24 qm

Da die Bettenkapazität in Freiburg (5.000 Betten) bereits durch den normalen Tourismus gut ausgebucht ist – der Spätsommer ist im Schwarzwald besonders schön – und die zusätzlich eingesetzten 3.500 Polizisten alle übrigen noch freien Betten in 60 Hotels der Umgebung belegt haben, machen sich private Träume breit, wie das Angebot einer Wohnungsvermietung in Freiburg am 24./25.9 (1 Zimmer, 24 qm, Erdgeschoss, Altbau) für 600 Euro.

Da die Geschäftsinhaber aber nicht unbedingt guter Laune sind, dass sie an einem Wochenende Umsatzeinbußen hinnehmen oder sogar ihre Geschäfte schließen müssen, wird an etwas Neues gedacht, einen Kuhhandel, dem auch bereits die Kirche zugestimmt hat: erstmalig ein verkaufsoffener Sonntag in Freiburg als Ausgleich. Es geht also doch.

3.800 Stellplätze für Autobusse wird es in der weiteren Umgebung von Freiburg geben, und 23.500 PKW-Parkplätze, deren Insassen mit 140 Shuttle-Bussen nah an das Freiburger Flugfeld gebracht werden. Es reicht auch, wenn man bis 9 Uhr dort eintrifft, der Papst kommt erst um 10. Die Sicherheitsvorkehrungen „Stufe 1“ wie überall, oder wie es charakterisiert wurde: Der Papst „wird, wenn er auf Gläubige trifft, im gesicherten Auto bleiben.“ Eine seltsame Religion.

Das 113 ha große Flughafenareal ist bereits planiert und in Straßenquadrate unterteilt. Statt wie im armen Bistum Erfurt mit Verboten zu hantieren und Stühle zu verbieten, hat das Erzbistum bei den regionalen Sägewerken 5.000 Bänke in Auftrag gegeben: Fünf Meter lang, 35 cm Sitzfläche, 16 cm stark, mehr als vier Zentner schwer (damit kann niemand werfen), aus Schwarzwaldtannen (die harzen nicht). Geschnitten, gehobelt und aufgestellt sollen 100.000 Besucher darauf Platz nehmen können. Nach der Eucharistiefeier, bei der die Bänke auch den Wert steigernd gesegnet werden, sollen sie an die Kirchengemeinden und Katholiken verkauft werden.

Armenspende?

Die Würdigung des Kardinals Paul Josef Cordes des Papstbesuches als „epochales Ereignis“ findet nicht überall Zustimmung. Und sein Lob des Papstes als „hellsichtigen Deuter der Gegenwart“ und „maßgebenden theologischen Lehrer und geistigen Hirten“ bleibt nicht unwidersprochen. So hadert ein Weimarer Pfarrer mit dem Papstbesuch, denn das Ereignis sei zu aufwändig für eine Kirche in der Diaspora. Die Widersprüche innerhalb der katholischen Kirche sind insgesamt so stark, das sich in Deutschland die Stimmen mehren, die eine Spaltung („Schisma“) in der katholischen Kirche befürchten.

Das mediale und parlamentarische Sommerloch gibt allerdings auch Provinzlern eine mediale Chance, wie dem Landesvorsitzenden der Jungen Union in Thüringen, der die Prüfung eines Verbotsverfahrens gegen die Linkspartei fordert, u.a. weil sie gegen den Papstbesuch sei. Eine ähnliche Lachnummer haben zwei Konstanzer CDU-Stadträte platziert, die den grünen Konstanzer Bundestagsabgeordneten, der das Bündnis „Freiburg ohne Papst“ unterstützt, deshalb bei dem grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann in Stuttgart anschwärzten. Doch dem ist dieses autoritäre Gehabe der Konservativen etwas fremd, er hat bisher nicht geantwortet.

In Berlin hat der Landesvorsitzende des Humanistischen Verbandes, Dr. Bruno Osuch, erklärt: „Berlin ist frei, offen, kreativ – und weltlich.“ Kurz gesagt: „Berlin ist nicht Papst!“ Die Antworten darauf beschränken sich auf den Vorwurf der alten „Feindbildpflege“. Auch manche der Leserzuschriften an die Badische Zeitung in Freiburg sind nicht als Freudenbotschaften zu betrachten. So heißt es u.a. „Er sollte eine großzügige Spende für die Armen in Freiburg mitbringen“ oder auch: „Man darf gespannt sein, wie die Endabrechnung aussieht“. Und Frau Gerlinde Graf aus Freiburg schreibt kurz und knapp „Unnötig verschleuderte Gelder“: „Also ehrlich, ich habe mich auf den Papstbesuch gefreut, aber nun diese übertriebenen Vorbereitungen – entsetzlich! Das kann nicht im Sinne unseres Papstes sein, da bliebe er besser in seinem Vatikan und man würde diese ganzen, unnötig verschleuderten Gelder (zum Beispiel Erschließung Flugplatzgelände, Sicherheitskosten und so weiter) für die Ärmsten der Armen in Afrika spenden – wäre das nicht christlicher?“

Im Aquarium

Die mittlerweile schon wie paranoid wirkenden geplanten Sicherheitsvorkehrungen verweisen auf ein Dilemma, dass auch die katholische Kirche nicht lösen kann. Nachdem im vergangenen Jahrhundert bereits Politiker, Minister und Präsidenten im Amt getötet worden sind, gibt es tatsächlich nur einen einzigen Öffentlichkeitsträger, dem das noch nicht geschehen ist, den Papst. Das Attentat (1981) auf Johannes Paul II auf dem Petersplatz in Rom hat allerdings auch für den Papst das „Bad in der Menge“ beendet. Johannes Paul II, der das Pistolenattentat überlebte, schrieb seine Rettung dem Schutz der Gottesmutter zu, was jedoch nicht verhinderte, dass das „Papamobil“ umgehend mit einem schusssicherem Glasaufbau versehen wurde. In diesem Schutz wirkt der Papst zwar eher hilflos, wie eingesperrt und zur Schau gestellt in einem fahrenden Aquarium, aber auch das ist den deutschen Sicherheitsbehörden anscheinend immer noch nicht sicher genug. In Berlin und Erfurt wird dieses Aquarium gar nicht eingesetzt und in Freiburg nur kurzfristig auf den knapp begrenzten Arealen der Kaiser-Joseph-Straße bis Münsterplatz und auf dem Flugfeld, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrzeug mit Tomaten oder Eiern beworfen werden könnte, als sehr gering anzunehmen ist.

Mit anderen Worten, die Konsequenz, den Papst ständig unter einer schusssicheren Glashaube zu schützen, würde allzu lächerlich wirken und so wird die mediale Berichterstattung als Ausgleich verstärkt. Auch das Erste Fernsehprogramm wird von allen Stationen mit Live-Übertragungen und Sondersendungen berichten und da Teile des Papstprogramms in die Ereignis-Kategorie „A“ fallen, wollen ARD und ZDF gemeinsam, d.h. parallel übertragen. Gläubige sollen, so kann man hören, schon zu Gott beten, dass der Papst nicht irgendwo stolpert und vor laufenden Kameras, Millionen schauen zu, auf die Nase fällt. Gott bewahre!

Autor: Carsten Frerk/hpd

Weiterer Link:

Was bringt, was kostet uns der Papstbesuch