25 Jahre auf der Konstanzer Bühne
Am heutigen Donnerstag ist es soweit: 25 Jahre lang hat Schauspieler Frank Lettenewitsch dann auf der Konstanzer Bühne gestanden. Bei Ulrich Khuon unterzeichnete er seinen ersten Vertrag als »Charakterspieler« am Theater Konstanz und spielte als erste Rolle den Fürsten Paphnutius in »Klein Zack« von ETA Hoffmann. Nach Khuon spielte er unter Mennicken, Schlingmann und seit 2007 unter Christoph Nix
Seine Ausbildung erhielt Frank Lettenewitsch in München bei Fridl Leonhard. Es folgten Engagements u.a. am Landestheater Tübingen, am Staatstheater Freiburg, am Staatstheater Kassel und den Städtischen Bühnen Dortmund. In das Ensemble des Theater Konstanz wechselte er 1988.
Das Sommertheater, dessen 28. Ausgabe dieses Jahr stattfindet, erlebte Lettenewitsch noch zu Meersburger Zeiten, wo er 1997 den Kuno in »The Black Rider« spielte. Auch bei den Bregenzer Festspielen war er dabei, in »Herz eines Boxers« 1999.
All‘ seine Rollen am Theater Konstanz aufzuzählen, würde Seiten füllen. Aber er ist nicht nur ein großartiges schauspielerisches und sprachliches Talent, sondern auch sehr musikalisch. Er spielt diverse Instrumente, was er in einigen musikalischen Produktionen unter Beweis stellte. Er verkörperte Mr. Osgood Fielding in »Sugar – Manche mögen´s heiß« und den Polizeichef Brown in «Die Dreigroschenoper«. Er war der Schauspieler in »Schauspieler« und der Inspektor Goole in »Ein Inspektor kommt«. Er glänzte in Klassikern wie »König Lear« ebenso wie als Bogart in Woody Allens »Spiel´s nochmal, Sam».
Zum Abschluss seiner Theaterlaufbahn ist er in dieser Spielzeit in dem eigens für ihn inszenierten Ein-Personen-Stück »Aus freien Stücken« zu sehen. Am 29. Juni steht er mit diesem Stück offiziell zum letzten Mal auf der Konstanzer Werkstattbühne (s. Foto). Regie führt Daniel Ris, der seinerzeit ebenfalls Schauspieler am Theater Konstanz war und einige Male zusammen mit Frank Lettenewitsch spielte.
Unglaublich umtriebig war Frank Lettenewitsch aber auch in der Kulturszene außerhalb des Theaters. Ständig tauchte und taucht sein Name im Zusammenhang mit kulturellen Events in der Stadt Konstanz auf. So ist er Mitbegründer von »Literatur in den Häusern« und war selbst, als großer Literaturliebhaber und Goethe-Verehrer, immer wieder in Lesungen in der Stadt zu erleben.
Nun begeht er sein 25jähriges Dienstjubiläum am Konstanzer Theater, und ist ab kommendem Herbst im „wohlverdienten Ruhestand“ – doch von Ruhe wird sicher keine Rede sein. Das Theater Konstanz gratuliert ganz herzlich und mit ihm seemoz und viele Konstanzer Theaterfreunde.
Autor: PM
…umtriebig war Frank Lettenewitsch auch in der Kulturszene – wohl wahr!
2001 war er Regisseur der Festspiele zum 750-jährigen Bestehen von Gottlieben, was er mit fast 100 Laiendarstellern bravourös gemeistert hat. Diese schönen, interessanten, aber auch anstrengenden Wochen und Monate im Sommer/Herbst 2001 möchte wohl kein Teilnehmer missen. Ich selbst kam mit den Jakobinern (napoleonische Soldaten) als Statist zum Einsatz. Und das schönste Ergebnis dieser Festspiele: Unsere schweizerisch-deutsche Ehe, denn meine Frau und ich lernten uns bei den Proben kennen.
Vielen Dank für alles, Frank!