Alles Terror

Diese Woche besteht das Zebra-Kino- Programm aus einem französischen Film, der sich mit einem Anschlag auf Paris aus­ein­ander ­setzt, einer Dokumentation über die durchaus zweifelhaften „Letzten Männer von Aleppo“ sowie einer Sneak Preview – ein Film, dessen Titel nicht verraten wird, der aber lange vor seinem eigentlichen Saisonstart im Zebra-Kino gezeigt wird.


Nocturama

FRA/DEU/BEL 2016, 130 min, Regie: Betrand Bonello, Ab 18, Französisches Original

Die Uhr tickt. Eine Handvoll Jugendlicher eilt flotten Schrittes durch Paris, vorbei an den Straßencafés und Zeitungskiosken, durch die Metro, vorbei an der beleuchteten Pyramide des Louvre, durch die Glas und Betonwelt von La Défense. Stets in Kontakt übers Smartphone. Koordiniert, konzentriert, entschlossen. Denn die Teenager implementieren einen Terroranschlag. Oder: bereiten Terroranschläge vor. Im Thriller-Takt erhöht der Film das Tempo, die Schritte werden schneller.

Dann endlich treffen sie sich, warten gespannt. Gehen die Bomben hoch? War der Anschlag erfolgreich? Was geschieht jetzt? Wie reagiert die Stadt? In diesen zähen Minuten entschleunigt „Nocturama“, der neue Film von Betrand Bonello. Terror in Paris, ein politisch aufgeladener Stoff. Zu heikel für Cannes, feierte „Nocturama“ (Foto) letztes Jahr beim Internationalen Filmfestival in Toronto Premiere. Doch er ist kein Problemfilm, keine soziologische Studie. In ihm spiegeln sich nicht die Attentäter der Abendnachrichten oder die Programme der Politiker, sondern die suchenden, traurigen Gesichter seiner Protagonisten.

Spieltermine: Do., 25.5., 20 Uhr I Fr., 25.5., 19:00 I Sa., 27.5., 21:30 I So., 28.5., 19:00 I Mo., 29.5., 21:30 I Di., 30.5.17, 19:00


Die letzten Männer von Aleppo

DEN/SYR 2017, 110 min, Regie: Feras Fayyad, Steen Johannessen, Ab 18, Arabisches Original

Das stolze Aleppo, nach Mekka „Hauptstadt der Islamischen Kultur“, ist 3800 Jahre alt und mit 1,7 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Syriens. Seit 2012 erlangte sie grausige Berühmtheit als eines der schlimmsten Schlachtfelder des Bürgerkriegs zwischen Assad-Truppen und den „Rebellen“ Seit Jahren fluten die Drei-Minuten-Berichte über die heimische Glotze in unsere sicheren Zimmer.

Und nun eine Doku über den Krieg dort, über Luftangriffe; Streubomben, Granaten. Und über eine Handvoll Männer, die gegen den Tod kämpfen. Sofort nach den Angriffen fahren sie dorthin, wo die Bomben niedergingen, suchen in den Trümmern nach Überlebenden, versorgen Verletzte, bergen Leichen. Sie sind immer ganz nah dran an Terror, Gewalt und den Dramen des Krieges. Sie heißen Khaled, Mahmoud, Subhi und sind Mitglieder der „Syrian Civil Defense“, medial bekannt geworden als „Weißhelme“, deren Aktionen in der internationalen Presse auch schon für Kritik gesorgt haben. Zwei Jahre lang haben die Filmemacher Fayyad und Johannessen die Arbeit der freiwilligen Helfer begleitet. Sie porträtieren die Persönlichkeiten, den Mut, die Verzweiflung, ihren spärlichen privaten Alltag in den Ruinen der Stadt.

In Kooperation mit der Amnesty International Gruppe Konstanz.

Spieltermine: Sa., 27.5., 19:00 I So., 28.5., 21:45 I Mo., 29.5., 19:00 I Di., 30.5., 21:45


Sneak Preview

Eigentlich ist das ganz einfach: Zebra zeigt einen wirklich coolen, ungewöhnlichen Film, der so nicht überall zu sehen. An sich ist das für das Zebra Kino nichts Neues, aber hier gibt‘s den Streifen zum Sonderpreis von 4,50 EUR und dazu noch Wochen vor dem offiziellen deutschen Kinostart. Den Titel dürfen die Organisatoren vor Filmbeginn nicht verraten. Bis der Saal sich verdunkelt und die Leinwand sich erhellt, bleibt es spannend.

Spieltermin: Fr., 26.5., 21:45


MM