Charakterköpfe der Bodenseeregion

Das Rosgartenmuseum zeigt ab Juni 2018 historische Berühmtheiten, kantige Adels- und Bürgerköpfe und Schönheiten aus vier Jahrhunderten – auf Meisterwerken der Porträtkunst, in zarten Miniaturen und ersten Fotografien spiegelt sich dann die Geschichte der Bodenseeregion. So wünscht sich das Tobias Engelsing – der Chef aller Konstanzer Museen blickt nicht nur auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sondern plant mit sieben Sonderausstellungen auch ein spannendes 2018.

Entgegen dem bundesweiten Trend konnten die vier Konstanzer Museen (Wessenberg-Galerie, Naturmuseum, Hus-Haus und Rosgartenmuseum) ihre Besucherzahlen auch im Vorjahr steigern: 86 132 besuchten 2017 die drei traditionellen Häuser, knapp 3000 mehr als 2016. Rechnet man das Naturmuseum hinzu, das gemeinsam mit Sealife abrechnet, sind es sogar fast 230 000.

In seiner Bilanz-Pressekonferenz konnte Tobias Engelsing auf weitere Fortschritte hinweisen: Endlich gibt es einen Audio-Guide im Rosgartenmuseum, endlich konnte im vorigen Jahre mit dem Bau eines Kunstdepots (Einzug womöglich 2019) begonnen werden und mit Iris Stadie nahm eine neue Museumspädagogin ihre Arbeit auf. „Ich will mich hauptsächlich um die schwierige Zielgruppe der Schulkinder kümmern.“

„Braucht Konstanz ein Kunsthaus für zeitgenössische Kunst?“ Bei dieser zuletzt heftig diskutierten Frage ist Engelsing zurückhaltend. Er würde eine „Kombi-Lösung“ bevorzugen: „Zwei Plätze zu je 400 qm könnten uns schon helfen“, meint er und sucht derzeit mit dem Hochbauamt nach Lösungen in der Stadt, „die einfach zu wenig Platz für ein großes Kunsthaus hat.“

Dennoch sind für das laufende Jahr sieben Sonderausstellungen geplant. „Charakterköpfe“ nennt sich zum Beispiel die große Sommerausstellung im Rosgartenmuseum, die über 150 Köpfe der Bodensee-Geschichte zeigen will, darunter Henriette Venedey (Foto); in „Ein Leben für die Kunst“ soll in der Wessenberg-Galerie der einstige Galerie-Chef Heinrich Schmidt-Pecht gewürdigt werden und das Bodensee-Naturmuseum bereitet mit „Ab in die Federn“ eine Schau vor, in der – basierend auf der Sammlung von Heiko Hörster aus Kreuzlingen – das Federkleid von über 50 Vogelarten präsentiert wird. Schließlich das Hus-Haus mit einer Ausstellung zu „Masaryk und Hus“.

Ansonsten bereitet sich die Konstanzer Museumslandschaft zügig auf ein Jubiläum vor: 2020 wird das Rosgartenmuseum 150 Jahre alt. Man darf gespannt sein, was sich Tobias Engelsing und seine Mannschaft dann dazu einfallen lassen.

hpk (Das Foto zeigt von links nach rechts: Martina Kroth (Naturmuseum), Tobias Engelsing, Barbara Stark (Wessenberg-Galerie) mit einem Gemälde von Henriette Venedey)