Der Optimismus des Zoran Djindjic
Am 5. April um 19 Uhr eröffnen parallel zwei Ausstellungen im Konstanzer BildungsTURM: “Reformen, Optimismus, Entschlossenheit, Engagement” im EG und 1. OG zeigt Bilder aus dem Leben Zoran Djindjics, dem ersten Ministerpräsidenten Serbiens der Nach-Miloševi?-Ära, der 2003 in Belgrad ermordet wurde. „Die Macht dem Volk“ zeigt Fotos aus Serbien und dem Balkan von Wolfgang Klotz, von 2009 bis 2012 Leiter des Regionalbüros der Heinrich-Böll-Stiftung in Belgrad
“Reformen, Optimismus, Entschlossenheit, Engagement” (EG und 1. OG) widmet sich dem ersten demokratisch gewählten Ministerpräsident Serbiens, Zoran Djindjic (s. Foto), Nach dem langjährigen Miloševi?-Regime, das Serbien in die internationale Isolation geführt hatte, setzte sich Djindjic für eine zügige EU-Integration des Landes ein. Diese Vision eines „europäischen Serbiens“ bezahlte er am 12. März mit seinem Leben.
Neben seinen Aktivitäten als Oppositionsführer und seinen Bemühungen als Premierminister zeigt diese Ausstellung zahlreiche Zitate Djindjics, womit der Schwerpunkt der Ausstellung auf den Versuch Djindjics liegt, die Bürger Serbiens zur Übernahme von Verantwortung zu motivieren, eine proaktive Lebensführung einzuschlagen und vorbehaltlos an den Reformen teilzunehmen. Neben seinen Reformen und politischem Wirken wurde er auch für seinen Kampf bekannt, den er gegen die passive und zynische Mentalität der Gesellschaft geführt hat.
Eine Stadt wird zum Display
„Die Macht dem Volk“ (2. und 3.OG) besteht aus Fotos, die während zahlreicher Reisen durch Serbien und die Region entstanden sind, die Wolfgang Klotz als Leiter des Heinrich Böll Büros in Belgrad gemacht hat. Der Titel stammt von einem Foto, auf dem man eine offensichtlich modernistische, aber runtergekommene Fensterfassade sehen kann. Sie erinnert an ein Land, das früher an die Modernisierung und an die Zukunft geglaubt hat. An einer der Fensterscheiben klebt ein Zettel: “Die Macht dem Volk”. Der Zettel ist ein Symbol für das Land, dessen Institutionen schwach sind und die Politik und der gesellschaftliche Dialog auf der Straße stattfinden (müssen) – nicht nur durch Demonstrationen und Kundgebungen, sondern eben auch auf den Fassaden der Stadt. Auf diese Weise wird eine Stadt zu einem gesellschaftlichen “Display”.
Die Eröffnung wird gemeinsam durch den Schirmherren des Gedenkprogramms für Zoran Djindjic und Rektor der Universität Konstanz Ulrich Rüdiger und Waltraut Liebl-Kopitzki, Leiterin des Amts für Schulen, Bildung und Wissenschaft der Stadt Konstanz, vorgenommen. Neben Ihnen wird sich auch Wolfgang Klotz an das Publikum wenden und aus erster Hand von der Entstehung seiner Fotos und den Reaktionen des serbischen Publikums berichten.
Studenten besorgten die Ausstellungen
Die Fotografien für die Ausstellung „Reformen, Optimismus, Entschlossenheit, Engagement“ wurden von der Stiftung Dr. Zoran Djindjic – Belgrad zur Verfügung gestellt. Die Zitate wurden von Studierenden der Universität Konstanz aus dem Serbischen ins Deutsche übersetzt. Die Studierenden waren Teilnehmer eines Seminars im Sommersemester 2012: Dozentin – Slavica Stevanovic. Studierende – Boris Magazin, Milica Rakic, Philipp Cinkul, Annika Bock gen. Kasten, Margret Kopp, Anna Arhipov. Korrektur – Wiebke Weiger. Konzept: Radmila Krstajic; Ausstellungsdesign: Fabian Bächtle.
Beide Ausstellungen sind ein Teil des Gedenkprogramms “Aufgeweckt. Gedenken an Dr. Zoran Djindjic – den Konstanzer Alumnus und serbischen Ministerpräsidenten”. Nähere Informationen unter www.djindjic-konstanz.de oder unter 0176-70925583 (Radmila Krstajic).
Ausstellungen: “Reformen, Optimismus, Entschlossenheit, Engagement”; Wolfgang Klotz “Die Macht dem Volk”. 6 – 27. April 2013; Eröffnung 5. April 2013, 19 Uhr. BildungsTURM, Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstraße 43. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa-So 10-17
Autor: PM/hpk
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