Die Fratze des Krieges
„Kunst und Krieg“ heißt die Ausstellung, die vom 8. August bis 4. Januar 2015 im Zeppelin Museum Friedrichshafen gezeigt wird. Zum 100. Jahrestag des Beginns des 1. Weltkriegs stehen Werke von Otto Dix, der bis zu seinem Tod am Bodensee lebte, im Mittelpunkt der Schau. Doch auch die Arbeiten unbekannterer Künstler zeugen von traumatisierenden Erfahrungen der Soldaten dieses wieder einmal als unausweichlich erachteten Gemetzels
Der Erste Weltkrieg veränderte das gesellschaftspolitische Gefüge Europas schlagartig und unwiederbringlich. Man geht heute davon aus, dass ungefähr 70 Millionen Soldaten im Einsatz waren und jeder Achte seinen Einsatz mit dem Leben bezahlte. Der Krieg war damit ein bis dahin menschheitsgeschichtlich beispielloser Aderlass einer ganzen Generation.
Die Überlebenden kehrten mehr oder weniger traumatisiert, aber auf alle Fälle desillusioniert von ihrem Einsatz zurück in eine Heimat, die nicht mehr dieselbe war wie die, die sie verlassen hatten.
Unzählige Künstler, die zum Teil mit den utopischen Erwartungen und voller Freude in den als unausweichlich erachteten Krieg gezogen waren, teilten die traumatisierenden Erfahrungen mit den anderen Soldaten und verarbeiteten ihre Erlebnisse häufig in Kunstwerken. Otto Dix‘ Zyklus „Der Krieg“ (s. Foto: „Der Schädel“) ist nur eines der bekanntesten Beispiele.
Da sich in diesem Jahr der Beginn des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal jährt, zeigt das Zeppelin Museum Friedrichshafen zum ersten Mal wieder seit 2006 diese herausragende Mappe von Otto Dix und stellt ihr Grafiken und Zeichnungen unbekannterer Künstler wie zum Beispiel Otto Wirsching, Erich Gruner, Oskar Graf und Elfriede (Pseudonym: Erich) Thum gegenüber.
Um die Wechselwirkungen zwischen Kunst und angewandten Bildwelten zu verdeutlichen, wird neben den Kunstwerken auch eine Auswahl an Plakaten, Werbung, Postkarten und anderen Propagandamaterialien aus dieser Zeit ausgestellt.
Mehr Informationen bei Frank-Thorsten Moll, Leiter der Kunstabteilung, Zeppelin Museum Friedrichshafen, Seestr. 22, D-88045 Friedrichshafen, Tel.: ++49 (0)7541 3801-20 oder moll@zeppelin-museum.de, www.zeppelin-museum.de [modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]
Autor: PM/hpk