Eben noch im Rathaus – jetzt auf der Showbühne
Charmant, nassforsch, selbstverliebt, ironisch und ein klitzekleines bisschen böse – so stellte man sich einen Moderator in den Vor-Superstarsuchzeiten vor. So einer wie Rudi Carell. Der sich und vor allem seinen Gästen, die damals noch keine Opfer waren, eine Bühne schuf. So einer ist Arthur Kitchen. Nostalgie, Nostalgie. Lässt „Lass dich überraschen“ auf seiner Show-Bühne auferstehen. „Arthur Kitchen“, ein Format des Theaters Konstanz im Foyer der Spiegelhalle.
Den quirligen Moderator gibt Georg Melich, sein erster Gast: Müllwerker Uwe (Bernhard Leute) – eben noch auf dem Wertstoffhof (per Einblendung zu sehen) – jetzt mit Peter Alexanders „Steck dir deine Sorgen an den Hut“ auf der Showbühne. Klar grüßt der Uwe alle, die er kennt. Weil, wann isch mer denn scho mol im Fernsähe.
Schweißer Gustav ist da ein ganz anderes Kaliber. Arlen Konietz mit „This is the Moment“ sowie „Purple Rain“ von Prince – große Stimme! Wenn Horst von seiner Mutti ins Studio geschickt wird und Jäger Klaus-Peter viiiieeel besser singt als schießt, sind das Ingo Biermanns Sternstunden. Und vervollständigt wird das singende Männerquartett von Intendant Christoph Nix, einer echten „Rampensau“.
Sein Highlight präsentiert Arthur Kitchen zum Schluss. Wurde im Rathaus fündig, OB Burkhard Ulrich (Bernhard Leute) als heimlicher Rock-n-Roller. Sein Song ist ihm geradezu auf den Leib geschneidert: „Keine Macht für Niemand“.
Ein Abend wie ein Feierabendbier in der Stammkneipe. Amüsant, entspannt, mit Witz und Biss. Wer’s verpasst hat, Arthur Kitchen macht am 20. und 24.3., jeweils 20 Uhr, wieder Station in der Spiegelhalle des Theaters Konstanz.
Franzi Lang (Fotos Bjørn Jansen)