Etwas anderes für die Ohren

seemoz duo_escarlata_mw_2Dass die Instrumente Violoncello und Akkordeon bestens miteinander harmonieren, beweist das deutsch-schweizerische „Duo Escarlata“ mit Daniela Hunziker (Violoncello) und Ina Callejas (Akkordeon) seit nunmehr fünf Jahren. Ihre Jubiläumstournee beginnen die beiden Musikerinnen am 17. Januar in Konstanz mit einem spannenden Programm von Brahms bis Tango.

Eines ist den ZuhörerInnen bei der Kombination von Cello und Akkordeon gewiss: Der Überraschungseffekt, denn diese Besetzung gehört wahrlich nicht zu den klassischen Duo-Besetzungen. Das Fehlen von Originalkompositionen für ihr „Duo Escarlata“ verstehen die beiden Musikerinnen allerdings als kreative Chance, denn sie müssen sich ihre Transkriptionen und Arrangements mit viel Gespür für die klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente selbst erarbeiten und können so die ganze musikalische Spanne der letzten Jahrhunderte von der Renaissance bis zur Moderne in ihrer eigenen musikalischen Sprache neu präsentieren.

Nachdem sie in Konstanz schon mehrfach mit anderen Programmen aufgetreten sind, bieten die beiden am 17. Januar unter dem Titel „Histoires“ mit Werken aus dem 19. und 20. Jahrhundert einen Querschnitt durch mittlerweile fünf Jahre ihres gemeinsamen Musizierens. Auf dem Programm stehen David Poppers „Polonaise de concert“ und die Suite „Im Walde“ sowie der „Ungarische Tanz Nr. 6“ von Johannes Brahms. Popper (1843–1913) ist heute weitgehend vergessen, war aber zu Lebzeiten eine Größe des europäischen Musikgeschäfts, Kammermusikpartner beispielsweise von Brahms und mit zahlreichen bedeutenden Musikern seiner Zeit befreundet. Als Komponist steht er für eine gefällige Spätromantik, wie sie zu seinen Lebzeiten großen Anklang fand.

seemoz duo_escarlata_mw_1Anschließend daran werden Daniela Hunziker und Ina Callejas mit einer kurzen Komposition von Camille Saint-Saëns und einer Bearbeitung des Klavierzyklus „Histoires“ von Jacques Ibert das Publikum nach Frankreich versetzen. Insbesondere Ibert (1890–1962) ist ein Komponist von hohem Unterhaltungswert, der für seine Leichtigkeit bekannt ist – er ist keiner der prägenden Schulen des 20. Jahrhunderts so richtig zuzuordnen und hat sich so vor allem in Frankreich eine bleibende Hörergemeinde geschaffen.

Der Abend klingt dann (nach zwei Tänzen aus der Feder des kubanischen Jazzers Paquito d’Rivera) mit dem mitreißenden „Libertango“ von Astor Piazzolla aus – wenn das Publikum nach diesem Finale die Musikerinnen so einfach ziehen lässt.

17. Januar, 19.00 Uhr, Konstanz, Bürgersaal. Karten ab 18.15 Uhr an der Abendkasse, 15 €, ermäßigt 10 € (Schüler, Studenten).

PM/hb