Filmtipp: Die grüne Lüge

Faires Palmöl, energiesparende Elektroautos, grünes Benzin, Lebensmittel oder Kosmetikprodukte: Die Wirtschaft hat längst erkannt, dass Nachhaltigkeit ein Bedürfnis vieler Menschen ist und baut sie kurzum in ihr Marketing mit ein. Doch was drauf steht, ist auf keinen Fall immer drin, wie ein spannender Film kommende Woche im Zebra Kino zeigt, den wir hiermit wärmstens empfehlen.

„Greenwashing“ nennt sich dieses bloße Vorgaukeln von Nachhaltigkeit. Genau damit befasst sich Filmemacher Werner Boote, indem er um die Welt reist und Beispiel an Beispiel reiht, um aufzuzeigen, dass den Etiketten auf den Produkten im Supermarkt auf keinen Fall immer Glauben geschenkt werden sollte. Rückblick: Im Jahr 2015 wurden durch Brandstiftung große Teile des indonesischen Regenwalds vernichtet. Ziel der Brandstifter war, neue Anbauflächen für die Gewinnung von Palmöl zu schaffen, das weltweit als billigstes und meistverwendetes Fett gilt.

Auf den Spuren dieses Vorfalls beginnt Filmemacher Boot seine Reise, verbunden mit der Absicht, das Schlagwort „Nachhaltigkeit“ zu überprüfen. Begleitet wird er dabei von der konzernkritischen Journalistin und Autorin Kathrin Hartmann. Sie gilt als ausgewiesene Expertin beim Thema „Greenwashing“. Der Begriff bezeichnet die weitverbreitete Praxis, Produkte mit Hilfe massiver PR als „fair“, „nachhaltig“ und „umweltschonend“ anzupreisen, um damit größtmögliche Gewinne zu erzielen. Eher aber soll damit das Gewissen der VerbraucherInnen beruhigt werden, damit sie weiterhin konsumieren, ohne weiter nachzufragen.

Werner Bootes Dokumentation untersucht, was sich wirklich hinter der grünen Etikettierung verbirgt, und will den Zuschauern zeigen, wie sie sich gegen Falschinformation wehren können.

MM/hr


Wann? Dienstag, 12.3., 18.30 Uhr. Wo? Zebra Kino Konstanz, Joseph-Belli-Weg 5.

Es gibt auch ein Buch zum Film: „Die grüne Lüge“ von Kathrin Hartmann, Verlag Blessing, 239 Seiten, 15 Euro. ISBN 978-3-89667-609-2.