Freunde erinnern an Hermann Kinder

Hermann Kinder in einem Selbstporträt als PatientEnde August ist der Konstanzer Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Hermann Kinder („Der Schleiftrog“, „Der helle Wahn“, „Kina, Kina“, „Himmelhohes Krähengeschrei“, „Der Weg allen Fleisches“ u.a.) im Alter von 77 Jahren überraschend gestorben. Die Trauer unter seinen Freunden, Kollegen, aber auch unter seinen Leserinnen und Lesern war und ist nach wie vor groß. Nun wird an ihn erinnert.

Die in Konstanz angesiedelte literarische Gesellschaft „Forum Allmende“ widmet ihm nun am Freitag, 12. November, 19.30 Uhr, im Foyer der Spiegelhalle (Hafenstraße 12) einen Erinnerungsabend, an dem die Autoren Manfred Bosch, Zsuzsanna Gahse, Christoph Keller, Christof Hamann, Jochen Kelter, Peter Salomon, Katrin Seglitz und die ehemalige Verlegerin Anya Schutzbach teilnehmen. Durch den Abend führt Siegmund Kopitzki, Vorsitzender von „Forum Allmende“ und ehemaliger Student Kinders an der Universität Konstanz.

Kinder war ein kluger und skrupulöser Schriftsteller. Er hatte sowohl für den infernalischen Witz etwas übrig; er kannte aber auch die Jeremiade, wie in seinem letzten großen Roman „Mein Melaten“, in dem er das Älterwerden thematisiert, nachzulesen ist. „Sein Leben am Rand des Erfolgs und des Betriebs mag ihn gewurmt haben“, wie die Süddeutsche Zeitung in ihrem Nachruf schreibt, „es hat ihm aber erzählerische Souveränität und literarische Unbestechlichkeit gesichert.“

Der Eintritt ist frei, allerdings sind nur 50 Personen zugelassen. Es gelten die aktuellen 2G-Corona-Regeln.

Wann? 12. November, 19.30 Uhr
Wo? Foyer Spiegelhalle, Hafenstr. 12

Text: Manfred Bosch
Bild: Edition Isele. Hermann Kinder in einem Selbstporträt als Patient. Die Zeichnung stammt aus seinem Buch „Harms Selfies“.