Gottlos und trotzdem glücklich

Philipp Möller, erfolgreicher Buchautor und Mitglied der humanistischen Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) stellt in Konstanz sein neues Werk vor: „Gottlos glücklich – Warum wir ohne Religion besser dran wären“. Die meisten Deutschen glauben nämlich, Religion sei Privatsache, und doch bestimmen religiöse Institutionen unser Leben von der Wiege bis zur Bahre – ob wir wollen oder nicht.

Im August 2017 wurde an der Uni Konstanz die insgesamt 16. humanistische Hochschulgruppe bundesweit gegründet und kurz darauf entstand auch die Regionalgruppe Bodensee der Humanisten. In Deutschland sind es damit 40 an der Zahl. Es gibt auch Gruppen in der Schweiz und in Österreich. In Stuttgart existiert eine humanistische Regionalgruppe bereits seit 2009. Zum Jahreswechsel 2016/2017 hatten sich immerhin über 50 Prozent der StuttgarterInnen für konfessionsfrei erklärt, in Berlin und Brandenburg über 80 Prozent.

Trennung von Kirche und Staat überfällig

In Konstanz sind laut Einwohnermeldeamt knapp über 30 Prozent konfessionslos, Tendenz stark steigend. Die humanistische Bewegung tritt u.a. für die freie Religionswahl aller BürgerInnen ein, aber auch für eine völlige Ablösung von religiösen Fesseln und damit für eine Säkularisierung der Gesellschaft. Das erklärte Ziel aller Humanisten ist eine Trennung von Kirche und Staat. Die Subventionierung der Amtskirchen für deren Werbe-Maßnahmen und die Zahlung oft satter Monatsgehälter für Kirchenfürsten sollen nicht weiter durch alle Bürger erfolgen, sondern nur durch die Kirchenmitglieder selbst. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 1965 festgestellt, dass das Grundgesetz den Staat als „Heimstatt aller Staatsbürger“ zu „weltanschaulich-religiöser Neutralität“ verpflichtet. In der Praxis wird dieses Rechtsprinzip jedoch häufig verletzt.

Anleitungen zur Gottlosigkeit

Wie schafft man es nun als weltlicher Mensch, sich kritisch mit dem organisierten Glauben auseinanderzusetzen und seine bürgerlichen Grundrechte zu verteidigen, aber auf eine Art und Weise, die mit Islamophobie oder Antisemitismus rein gar nichts zu tun hat? Philipp Möller wird auch in Konstanz unverkrampft und mit vielen Fakten versuchen aufzuzeigen, wie das geht. Provokant, humorvoll und unterhaltsam nimmt Möller seine Zuhörer mit auf eine Reise hinter die Kulissen der Kirchenrepublik Deutschland.

Die Buchvorstellung findet statt am 19.1.2018 um 20 Uhr im Konstanzer Wolkensteinsaal. Einlass ab 19:30 Uhr, Karten unter: reservierung@gbs-bodensee.de. Eintritt: Acht Euro, ermäßigt vier Euro.

Dieter Kaiser (Foto: S. Fischer Verlage)