Grimme-Preis 2016 für „Meister des Todes“

seemoz-Meister-des-Todes-2„Für ihre besondere journalistische Leistung bei den Recherchen zu illegalen Waffenlieferungen nach Mexiko in der Dokumentation „Tödliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam“, dem Spielfilm „Meister des Todes“ und diverser Beiträge für den „Weltspiegel“ sowie die „Report“-Sendungen erhalten der Filmemacher Daniel Harrich und sein engagiertes Team einen Grimme-Preis.“

Aus der Begründung zum erstmals vergebenen Grimme-Preis für „Besondere Journalistische Leistung“: „Die Jury würdigt damit die mehrjährige, investigative Recherche zum illegalen Handel mit Kriegswaffen, die im Jahr 2015 mit dem Film „Tödliche Exporte – wie das G36 nach Mexiko kam“ für vorbildliches Fernsehen steht. Mit einer beispielhaften Aufbereitung des zusammengeführten Materials in verschiedenen Fernsehformaten wird das Thema durch die beteiligten Journalisten und den SWR in der Öffentlichkeit präsent gehalten.“

Diese journalistische Leistung wird belohnt mit dem Grimme-Preis (dem wichtigsten deutschen Filmpreis)! Herzliche Gratulation, lieber Daniel Harrich, lieber Thomas Reutter zu diesem grandiosen Erfolg.

Die in der Dokumentation vorgelegten Beweise zeigen, wie die Branche funktioniert. Der Film hat zu verstärkten Ermittlungen gegen Heckler & Koch und endlich auch gegen Bundesbehörden geführt. Die Recherchen gaben Anlass für eine aktuelle Stunde im Bundestag am 23. September 2015.

Erlaubt, dass ich mich derart mitfreue: Ausgangspunkt waren meine Recherchen von 2009 über die Aussagen eines H&K-Whistleblowers, die die Basis für die Strafanzeige vom 19. April 2010 über die illegalen G36-Gewehrexporte nach Mexiko von Heckler & Koch bildeten. Seither vertritt mich Rechtsanwalt Holger Rothbauer mit viel Engagement und Sachkompetenz. Zwei Jahre lang beriet ich das Filmteam um Daniel Harrich fachlich, gespielt wurde ich im „Meister des Todes“ als Anzeigeerstatter von August Zirner.

Jürgen Grässlin

Mehr zum Thema:
08.12.15 | „Meister des Todes“ im Scala-Kino