Krimiwinter sagt zum Abschied ganz laut servus
Es wird eine Abschiedstournee – die seit 2003 als „Krimifestival“ und ab 2008 als „Krimiwinter“ organisierte Literaturreihe findet heuer wohl zum letzten Mal statt – „aus personellen Gründen“ kann das Konstanzer Kulturbüro die Reihe zukünftig kaum mehr stemmen. Und das ist jammerschade, aber auch ein Grund, die hochwertige Hommage an regionale Krimiautoren ein letztes Mal zu genießen
Namhafte deutschsprachige Krimiautoren (darunter der local Hero Matthias Moor mit seinem aktuellen Hit „Flammensee“ – Rezension demnächst an dieser Stelle) sorgen vom 20.11.bis 30.1.für spannende Unterhaltung. Sogar musikbegeisterte Krimifans kommen auf ihre Kosten: Jazzmusik und eine musikkabarettistische Lesung sind im Programm. Zudem haben zwei Schauspieler und ein DJ sich der Geschichte von Max und Moritz angenommen und ein spannendes Live-Hörspiel eigens für den Krimiwinter entwickelt. Und passend zum Konstanzer Tatort wird es eine aufklärende Stadtführung in den dunklen Gassen der Stadt geben (die ersten Führungen sind bereits ausverkauft, weitere aber für Januar vorgesehen). Außerdem: ein Filmprojekt in Zusammenarbeit mit dem Zebra Kino, ein Krimi-Schreibwettbewerb für Kinder und ein kulinarisch-kriminalistischer Abend mit französischem Menü.
Alles das gibt es (fast) immer donnerstags überall in der Stadt: Im K9 und im KuLa, im Stadtarchiv und im Seniorenzentrum, in einem Hotel oder in einem Kinderhaus beispielsweise. Und, ganz auf Höhe unserer Marketingzeit, stets zielgruppenorientiert: Etwas für Senioren, anderes für Studenten oder Kinder, alles aber für Krimifans.
Und alles das wohl zum letzten Mal, denn das rührige Team des Konstanzer Kulturbüros (s. Foto) schafft die Organisation des Festivals, deren Veranstaltungen zuletzt zu 90 Prozent ausverkauft waren, wohl nicht mehr. „Mindestens eine(n) zusätzliche(n) Mitarbeiter(in) bräuchten wir, um die Mammutaufgabe dieser Organisation auch zukünftig zu schaffen“, lässt sich Kulturbüro-Leiterin Sarah Müssig auf der gestrigen Presse-Präsentation zitieren.
Es sei denn, die knauserigen StadträtInnen möchten doch noch wenigstens eine Stelle, besser zwei, bewilligen. Die Konstanzer Kulturszene, und nicht nur die Krimifan-Szene, wüssten das zu würdigen.
Autor: hpk
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