Medien-Einheitsbrei – den Teufel an die Wand malen und die Fakten unter den Tisch fallen lassen
Sind die Medien tatsächlich so auf den Hund gekommen, wie vielfach behauptet? Und falls ja: Woran liegt das? Uwe Krüger kommt in seinem neuen Buch „Mainstream. Warum wir den Medien nicht mehr trauen“ zu klaren, gleichwohl erschütternden Antworten. Und die Beispiele reichen von CETA bis zum Eisenbahner-Streik, von der Ukraine bis nach Griechenland. Die deutschen Leitmedien berichten oft stromlinienförmig – und die Lokalpresse macht keine Ausnahme.
Es ist noch nicht lange her, da führten die großen deutschen Medien mal wieder ausgiebig vor, was unter dem englischen Begriff „Mainstream“ zu verstehen ist: Ihre Berichte und Kommentare drängten alle in gleiche Richtung, fast wortgleich wiederholten sich die Argumente und Ausführungen – und was an Informationen nicht ins Schema passte, fiel unter den Tisch.
Sie erinnern sich wahrscheinlich: Ende Oktober stand Europa kurz vor dem Abgrund. Nach langem Hin und Her hatten sich die EU-Kommission und die kanadische Regierung auf einen Termin zur Unterzeichnung des umstrittenen Handelsvertrags CETA zwischen der EU und Kanada einigen können, Kanadas Premier Justin Trudeau saß fast schon im Flieger nach Brüssel, um der feierlichen Zeremonie beizuwohnen – und dann geschah das Ungeheuerliche: Mehrere belgische Regionen versagten ihre Zustimmung, die laut Verfassung des Landes vorgeschrieben ist. Ihr Argument: CETA untergrabe die Rechte der Beschäftigten und der KonsumentInnen, beschädige mit der vorgesehenen Investorschiedsgerichtsbarkeit die Demokratie und hebele das Vorsorgeprinzip aus, das in Europa gilt und demzufolge Produkte erst dann auf den Markt gelangen dürfen, wenn sie nachgewiesenermaßen unschädlich sind.
Neu war ihr Einwand nicht. Bereits im Frühjahr 2016 hatte es genügend Hinweise darauf gegeben, dass die Regionalparlamente CETA ablehnen würden. In den Redaktionsstuben der deutschen Medien war das jedoch nicht zur Kenntnis genommen worden – und so kannte die Empörung keine Grenzen, als Walloniens Ministerpräsident Paul Magnette das Veto bekannt gab. „Europa im Würgegriff der Wallonen“, schrieb beispielsweise die FAZ. Die EU befände sich „in Geiselhaft der Wallonie“, hiess es bei „Spiegel Online“. Die „Wallonie blamiert die EU“, formulierte nicht nur der „Spiegel“. „Kleinstaaterei“ sei eine „gefährliche Bedrohung der EU-Handlungsfähigkeit“, glaubte die „Zeit“ – und stieß damit ins selbe Horn wie die anderen großen Medien, die eine „Fundamentalopposition“ witterten. Und in dieselbe Kerbe hauten wie der Vorsitzende des Handelsausschusses des EU-Parlaments, Bernd Lange (SPD), der im Widerstand der belgischen Regionen allen Ernstes „einen weiteren Schritt zur Zerstörung der EU“ zu erkennen glaubte.
Ukraine und Griechenland
Dass die deutschen Leitmedien von ARD, ZDF über FAZ, „Süddeutsche“, „Welt“, „Spiegel“ und „Zeit“ bis hin zum ansonsten differenziert berichtenden Deutschlandfunk oft stromlinienförmig dasselbe berichten, ist nicht neu. Zu Beginn der Ukraine-Krise beispielsweise malten fast alle dieselben Teufel an die Wand: den damaligen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch und Russlands Wladimir Putin. Gleichzeitig ließen sie alle Informationen, die ihr Bild von der guten, demokratischen, pro-europäischen Westukraine hier und dem bösen Osten korrigiert hätten, unter den Tisch fallen.
Zum Beispiel die Tatsache, dass das, was zur Maidan-Bewegung wurde, über Jahrzehnte hinweg aus geopolitischen Gründen von den USA massiv unterstützt worden war. Dass an den Maidan-Protesten von Anfang an die rechtsradikale ukrainische Partei Swoboda und der ultra-nationalistische Rechte Sektor beteiligt waren. Oder dass das Maidan-Massaker im Februar 2014 nicht hauptsächlich auf das Konto von Janukowytschs Sicherheitsleuten ging, sondern eben auch von Scharfschützen des Rechten Sektors begangen worden war. Von all dem war in den Mainstream-Medien seinerzeit nichts zu hören und zu lesen. Auch der rechtsradikale Angriff am 2. Mai 2014 auf das Gewerkschaftshaus von Odessa (46 Tote) war nur wenigen Zeitungen ein paar Zeilen wert.
Woher kommt das? Warum schlagen sich die großen Medien so oft und so unverhohlen auf eine Seite (meistens die der Mächtigen), statt zu differenzieren? Weshalb ignorieren sie andere Positionen und/oder Fakten? In ihrer Griechenland-Berichterstattung zum Beispiel waren sich die meisten Medien ziemlich einig, dass die GriechInnen mit ihrem südländischen Schlendrian selber schuld an der Staatsverschuldung seien.
Gewiss: Die griechische Bevölkerung hatte in schöner Regelmäßigkeit die beiden großen Parteien – die konservative Nea Dimokratia oder die sozualdemokratische Pasok – gewählt und dabei zugesehen, wie sich deren Regierungen immer tiefer in die Korruption verwühlten. Aber kann man tatsächlich sagen, dass „die Griechen“ allein die Verantwortung dafür tragen? Also auch die Verkäuferin, der Lehrer, die Ärztin, der Bauer?
Doch der mediale Tenor blieb: Die Anweisungen der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds seien alternativlos; die Vorschläge der in Griechenland regierenden „radikalen Linken“ würden die Stabilität der Eurozone und damit auch Deutschlands gefährden; bei Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis handele es sich um Hasardeure, Extremisten, Spieler. Während die EU mit ihren „Rettungspaketen“ jeweils nur Gutes im Sinn habe. Nur eine rabiate Kürzungspolitik sei geeignet, „den Griechen“ endlich das Sparen beizubringen und der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen, lautete der Subtext der allermeisten Meldungen – obwohl ernstzunehmende ÖkonomInnen genau diesen Zusammenhang bestreiten.
Und welche Zeitung, welcher Sender wies denn schon darauf hin, dass die sogenannten Rettungsgelder nicht etwa der gebeutelten griechischen Bevölkerung zugute kommen, sondern direkt an europäische Banken fließen, die zu Spekulationszwecken griechische Staatsanleihen kauften? Hin und wieder tauchte diese Information in einem Nebensatz auf. Aber der Gesamtzusammenhang wurde nie hergestellt.
Massiver Vertrauensverlust
Die Beispiele ließen sich problemlos erweitern. Während des Lokführerstreiks im Sommer 2015 war es der GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky gewesen, der zur Durchsetzung „völlig überzogener Forderungen“ die „Bevölkerung in Geiselhaft“ genommen hatte. Gleichzeitig begrüßten die meisten KommentatorInnen das Tarifeinheitsgesetz der SPD-Ministerin Andrea Nahles, obwohl es den kleineren Gewerkschaften das Streikrecht entzieht. Und wann ist in den großen Medien zum letzten Mal eine Reportage erschienen, die die wachsende Armut in der Bevölkerung zum Thema hatte?
Die Kluft zwischen der Lebenswirklichkeit und dem, was medial vermittelt wird, ist enorm. Sie schlägt sich mittlerweile in demoskopischen Ergebnissen nieder. Laut einer Umfrage im Auftrag des NDR-Medienmagazins „Zapp“ im Jahre 2014 haben lediglich 29 Prozent der Befragten noch ein „großes oder sehr großes Vertrauen in die Medien“. Die übrigen beklagten „Einseitigkeit“, „fehlende Objektivität“, „bewusste Fehlinformation“.
Eine andere Umfrage (im Auftrag der Wochenzeitung „Zeit“) ergab 2015, dass nur 32 Prozent der Befragten die Ukraine-Berichterstattung für glaubhaft hielten und bloß 35 Prozent dachten, dass die Berichte über die griechische Schuldenkrise der Wahrheit nahe kommen. Hingegen glauben 42 Prozent jener, die für den WDR 2015 befragt wurden, „dass den deutschen Medien von Staat und Regierung vorgegeben wird, worüber sie berichten sollen“, und ein Fünftel aller würden gar von „Lügenpresse“ im Sinne der Pegida-Bewegung sprechen. Das sind alarmierende Ergebnisse.
Natürlich kann hierzulande nicht von staatlich gesteuerten Medien gesprochen werden. Andererseits gibt es durchaus Verflechtungen, auf die Uwe Krüger in seiner überaus faktenreichen Studie „Mainstream. Warum wir den Medien nicht mehr trauen“ aufmerksam macht.
Teil der Elite
So gibt es – wie Krüger schildert – eine punktuell enge Kooperation von Politik und Medien. Beispielsweise sitzen zentrale Figuren der Vorzeigemedien (etwa Klaus-Dieter Frankenberger von der FAZ, Stefan Kornelius, Auslandschef der „Süddeutschen“, Peter Frey, Nachrichtenchef von ZDF, oder Josef Joffe, Mitherausgeber von der „Zeit“) in zwischenstaatlich organisierten Netzen und Denkfabriken – wie dem German Marshall Fund of the United States, dem Aspen Institute Germany, der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, der Deutschen Atlantischen Gesellschaft, der Stiftung Atlantik-Brücke und so weiter. Da verwundert es wenig, wenn ihre Analysen und Leitartikel ziemlich ähnlich klingen und das wiedergeben, was auf der Ebene der Herrschenden an akzeptabler Meinung gehandelt wird.
Und dann gibt es da noch unzählige Zirkel, die sich die politische Elite und die VerantwortungsträgerInnen in den Redaktionen geschaffen haben. Sie dienen vor allem dazu, Informationen auszutauschen und „off the record“, also Stillschweigen vereinbarend, den Tarif durchzugeben. Allein in Berlin gibt es über zwei Dutzend solch erlauchter Kreise, denen niemand beitreten kann, zu denen man nur gebeten wird. „Embedded Journalism“, dieser Begriff, der während der Irakkriege erstmals auftauchte, als die US-Army westliche Journalisten unter ihre Fittiche nahm und sie lediglich mit ihr genehmen Informationen fütterte – diesen „eingebetteten“ Journalismus gibt es nicht nur in Kriegssituationen.
Unmittelbare Einflussnahme ist hingegen eher selten. Krüger erwähnt in seinem Buch nur einen Fall: Im Oktober 2008, kurz nach der Pleite von Lehman Brothers, hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Chefredakteure der wichtigsten deutschen Medien zu sich bestellt. Ihre Bitte: Man solle sich doch in der Berichterstattung über die Finanzmarktkrise zurückhalten.
Permanente Beschleunigung
Nur wenige JournalistInnen gehören der Elite an (oder fühlen sich als Teil davon), für die meisten KollegInnen sind andere Faktoren ausschlaggebend: Die zunehmende Beschleunigung, die Boulevardisierung der Medien, die Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse, die steigende Abhängigkeit von PR und Lobbyismus. So nimmt beispielsweise die Zeit, die JournalistInnen für ihre Recherchen haben, dramatisch ab. Laut einer Befragung von 253 RedakteurInnen, die von der Universität Leipzig vorgenommen wurde, haben die KollegInnen im Durchschnitt gerade mal elf Minuten pro Tag für Quellencheck und Faktenkontrolle. Die Konsequenz: Zahllose Informationen gehen ungeprüft durch, und zwar nicht nur auf der Provinzebene. Als der frühere US-Außenminister Colin Powell mit der (erfundenen) Behauptung, Saddam Hussein verfüge über Massenvernichtungswaffen, 2003 den mörderischen Angriff auf den Irak begründete, schrieben das die meisten Medien einfach nach.
Und wer erinnert sich nicht an die ungeheure Aussage des früheren iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der „Israel von der Landkarte radieren“ wollte? Das Interessante dabei: Er hatte das nie gesagt (siehe Krüger: „Mainstream“, S. 45), sondern lediglich geäußert: das (israelische) „Besatzungsregime muss Geschichte werden“. Ein Übersetzungsfehler, den niemand überprüft hat, und ein riesengroßer Unterschied.
Wenn nicht einmal mehr Fakten gecheckt werden können, wie sieht es dann erst mit Themen aus, die man selber aufgreifen müsste? Und die nicht im Mainstream liegen? Dazu muss man recherchieren. Und das kostet nicht zur Zeit, sondern ist auch unbequem: Man muss raus aus der Komfort-Zone. Wer allgemein akzeptierte Glaubenssätze – die NATO ist per se gut, der Euro ist richtig – teilt, muss sich um seine Reputation keine Sorgen machen, und hat es zudem einfacher: Die gegen den Strom schwimmen, müssen ihre Argumentation sorgsam aufbauen, Einwände vorwegnehmen, sich defensiv vortasten, möglichst wenig Zuhörer oder Leserinnen gegen sich aufbringen. Das ist aufwendig. Und so nimmt die Zahl der JournalistInnen, die sich nicht nur als Content-Manager sehen, ab. Laut einer Langzeitbefragung von RedakteurInnen, die 1993 und 2005 befragt wurden, sank der Anteil jener JournalistInnen, die „Kritik an Missständen üben“ wollen, von 63 auf 57 Prozent, und „sich für Benachteiligte einsetzen“ haben nur noch 29 Prozent der RedakteurInnen vor (früher waren es immerhin 43 Prozent gewesen).
Die Abhängigkeit von PR
Neben dem Zeitdruck, so beschreibt es Uwe Krüger, gerät die Pressefreiheit auch zunehmend unter wirtschaftlichen Druck – auch aus dem eigenem Verlag. Dass man auf die „auf wirtschaftlichen Interessen des eigenen Medienhauses Rücksicht nehmen“ müsse, sei eine der Hauptgefahren im Journalismus. Das fand das Allensbacher Institut 2014 in einer Befragung von 432 Zeitungsleuten heraus. Dazu kommt: Über Dreiviertel aller interviewten Zeitungsleute gaben an, dass die Einflussversuche von PR-Agenturen deutlich zugenommen hätten und dass PR-Material immer öfter ungefiltert in die Medien gelange.
Ganz neu ist das nicht. Schon früher, das haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, beruhten rund sechzig Prozent der journalistischen Beiträge auf PR-Material. Heute sind es eher mehr. Bei dpa jedenfalls besteht über die Hälfte der Meldungen aus Pressemitteilungen, die gar nicht oder nur wenig bearbeitet wurden.
Zu denen, die diese Mitteilungen heraushauen, gehören nicht etwa nur Pressestellen von Behörden, Ministerien oder Parteien, sondern vor allem scheinbar neutrale Lobbyisten wie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Stiftungen wie die des Bertelsmann-Konzerns, die Studien über die Vorteile des Handelsabkommens TTIP herausgibt und für Deregulierung, Liberalisierung, Privatisierung wirbt.
Dazu kommt noch die (von den Chefs oftmals angeordnete) Rücksicht auf die Inseratekundschaft. Diese geht inzwischen sogar den Firmen zu weit. „Unternehmen können heute in einem Ausmaß redaktionelle Berichterstattung kaufen, wie das früher völlig undenkbar war. Und sie machen davon Gebrauch“, sagte 2015 Jürgen Gramke, Vorsitzender des Arbeitskreises Corporate Compliance in einem Gespräch mit dem „manager-magazin“. Jedenfalls hat der Arbeitskreis, dem zahlreiche DAX-Konzerne angehören, einen Kodex für Medienarbeit erlassen, der darauf abzielt, die Trennung von Werbung und Bericht wieder einzuführen. Der Grund dafür ist einfach: Ihnen nützen nur glaubwürdige Medien was.
Wer hat die Macht?
Das sei in etwa so, als würde sich die Mafia um die Ehre der Polizei bemühen, zitiert Krüger in seinem lesenswerten Buch einen Wirtschaftsjournalisten. Was Krüger ebenfalls gut herausarbeitet, ist die soziale Nähe vieler JournalistInnen zur Elite – die Herkunft aus dem selben Milieu, der (formale) Bildungsgrad, die politische Sozialisation in Journalistenschulen, die „Parkettsicherheit“, der gleiche Habitus – und der Konformitätionsdruck, der daraus entsteht.
Was er leider gar nicht anspricht, sind die materiellen Grundlagen der privaten Medienindustrie, das heißt: die Eigentumsverhältnisse. „Die Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten“, schrieb 1965 Paul Sethe, Gründungsherausgeber der FAZ, in einem Leserbrief an den „Spiegel“. Heute sind es nicht mehr 200 Reiche, denen die allermeisten Medien gehören, es sind viel weniger. Denn der Konzentrationsprozess ist so weit fortgeschritten wie nie zuvor: Heute geben die zehn größten Verlage sechzig Prozent der gesamten Zeitungsauflage heraus. Diese Verlage gehören oft Verlegerfamilien wie den Springers, den Mohns, den Burdas, den Schaubs, den Funkes. Und machen immer noch viel Geld mit den Zeitungen.
Diese EigentümerInnen haben natürlich wenig Interesse daran, dass ihre Macht gezeigt wird. Und daher kommt es auch, dass die enorme Reichtumskonzentration als Ursache der Krisen, der wachsenden Ungleichheit und der zunehmenden Fragilität der Gesellschaften so gut wie nie thematisiert wird.
Pit Wuhrer, www.pit-wuhrer.de
Uwe Krüger: „Mainstream. Warum wir den Medien nicht mehr trauen“. C.H. Beck. München 2016. 174 Seiten, 14,95 Euro.
„Welche Milliarden werden der Pharmaindustrie geschenkt“? Viele!
Der Linke-Abgeordnete Richard Pitterle hat dies in seinem brillianten Vortrag in den Räumen der NEUEN ARBEIT in der Cherisy gut erläutert
.
Der Patent-Box-trick
Die Pharmakonzerne gründen GmbH s in Ländern mit Null-Steuer auf Patent- und Lizensgewinne (Z:b. Malta) übertragen dorthin ihre Lizenzen und Patente zahlen keine Steuer und machen hier nur noch Verluste.
Ein Beispiel von vielen, der Bäcker, der Handwerker, der Mittelständler, die Arbeiter- und Angestellten, die sollen zahlen.
Helmut Dietrich
Es bleibt Ihnen unbenommen, sich von den Wirtschaftsredaktionen landauf, landab ein X für ein U vormachen zu lassen. Nochmals:
http://www.vermoegensteuerjetzt.de/topic/21.vermoegensuhr.html
Merken Sie, dass diesen wohl unwiderlegbaren Fakten die demographische Entwicklung sonstwo vorbeigeht? Entscheidend ist die Entwicklung der Produktivität bzw. Arbeitsergebnisse. Sie allein sind der Maßstab für den Kuchen, der verteilt werden kann. Man lasse mich aber bitte mit Behauptungen in Frieden, Merkel oder Gabriel, Frau Kladden, die Herren Maschmeyer oder Ackermann hätten mit der Steigerung der Produktivität ausschlaggebend zu tun.
Im übrigen kommen mir die Tränen angesichts der Pharmaindustrie. Gehen Sie im französischen Grenzgebiet in eine Apotheke und nehmen Sie die Preisunterschiede zu D wahr. Die Krankenkassen mästen via Zusatzbeiträgen und Medikament-Zuzahlungen diese Konzerne über die (wie vielen?) Gesundheitsreformen – nichts weiter als politisch-wirtschaftliche Raubzüge. Einen Vergleich wert sind auch die Gesundheitssysteme Englands und der BRD, die Rente in Österreich und die in D. Spätestens bei diesen Vergleichen merkt man, daß die Gestaltung dieser Bereiche eine Sache der Prioritäten ist.
Ich behaupte nicht, Ina Ruck wäre eine Lügnerin und Betrügerin. Aber aus dem Stand heraus wette ich, daß sie x-mal gegen den Rundfunk-Staatsvertrag verstoßen hat (Unvoreingenommenheit, Objektivität, umfassende Berichterstattung, Einsatz für Völkerverständigung und Friedenssicherung). Dafür habe ich keine Beweise. Aber allein das Arbeitsgebiet-Dreieck Trump, Obama und Clinton würde welche liefern, da bin ich sicher. Kommen noch die Richtlinien Dr. Gniffkes dazu, ist der Käs‘ gegessen, wie man in dieser Region so schön sagt.
Mehr gibts von mir nicht zu sagen; es soll dies ja nicht die unendliche Geschichte werden.
ich meine mit Hetze z. B Formulierungen wie diese aus ihrem Link :
„“Ines Trams und Ina Ruck sind kritischen Medienbeobachtern längst als Lügnerinnen und Betrügerinnen bekannt“ (…)
Daneben ist es das permanente schlechtreden der Republik, mit dem der Eindruck erweckt wird, es gäbe keinen Unterschied mehr zu einem korrupten afrikanischen Staat in dem die Hälfte der Bewohner in Slums hausen muss.
Es ist schon klar dass die Linke diese Darstellungen favorisiert, aber es ist stark übertrieben und widerspricht aller Lebenserfahrung .
zB. zu den Renten : Die Lebenserwartung und damit die Bezugsdauer ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen bei gleichbleibender oder früherer Eintrittdauer. Die demographische Entwicklung bedingt, dass auch die Anzahl der Rentner ansteigt, alles auch der guten medizinischen Versorgung geschuldet. trotzdem gab es letztes Jahr sogar auch für mich eine ganz passable Erhöhung. Schliesslich lässt sich der zu verteilende Kuchen nicht beliebig vergrössern.
Grundsicherung , Wohngeld etc. erlauben sicher kein Luxusleben aber es reicht. Als Student bin ich mit weniger ausgekommen.
Welche Milliarden werden denn der Pharmabranche geschenkt ? Ohne Gewinne und erfolgreiche Forschung kann kein Unternehmen überleben , siehe Altana. Für Sie sind die Konzerne wohl Ausbeuter, für mich Arbeitgeber, aus deren Gewinne und denen der Zulieferer, Forschung , Entwicklung und letztendlich neben den Löhnen auch die Steuern , Renten(!)- und alle andern Sozialversicherungen der Beschäftgten finanziert werden. Und die Löhne in dieser Branche sind nicht die kleinsten.
Abgesehen davon liefern sie lebensrettende, für viele lebensnotwendige und lebensverlängernde Medikamente die sich bei den heutigen Zulassungsbestimmungen nicht einfach aus dem Ärmel schütteln lassen. Gerade bei der Onkologie oder den Analgetika gibt es eine Reihe neue Entwicklungen, die Zeiten, dass Aspirin für alles herhalten musste sind vorbei.
Das alles findet kaum eine Anerkennung, es bleibt das Bild des profitgierigen Monsters
Ähnliches gilt für die Situation an den Schulen. Wir haben immer noch mit die höchsten (eigentlich zu hohen ) Studienraten, es ist ein Jammern auf höchstem Niveau. Wenn sie auf die minimalen Verschiebungen im Ranking anspielen, das sind Peanuts. Ich war an beruflichen Schulen und zuletzt in der Lehre an der Uni beschäftigt und ich kann ihnen versichern dass immer genug Geld da war, woran sich nach meinen Informationen auch nichts geändert hat. Oder nehmen sie die neueröffnete Gemeinschaftsschule in Konstanz- eine Investition von rund 27 Millionen.
Helmut Dietrich
Welche Hetze, welche Spaltung haben Sie denn im Sinn?
Die da: https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialstaatsprinzip
vs. die wirtschaftliche und soziale Realität der abhängig (oder auch nicht) Beschäftigten?
Die Entwicklung der Renten, der Krankenkassen, die den Versicherungs- und Pharmakonzernen die Milliarden in den Hintern bläst und den Versicherten das Fell abzieht? Die „Bildungsrepublik“ Merkels im Vergleich zum Zustand unserer Schulen? Eine Regierung, die sich auf 47,5 % aller Wahlbeteiligten stützen kann, theoretisch aber Verfassungsänderungen vollziehen könnte? – …Nebenbei ist die GroKo durch Wahlbetrug der aSPD zustande gekommen („Merkel abwählen“).
Oder haben Sie doch dieses gigantische Meisterwerk gemeint:
http://www.vermoegensteuerjetzt.de/
Meine Warnung bezog sich auf die Beiträge der AfD, die sich ebenfalls auf dieser Webseite finden. Jeder Querfront-Theorie oder -Unterstellung sei hiermit eine Abfuhr erteilt.
– Bin ganz Ohr.
Copy n´ paste als auch drag n´ drop – die Tätigkeitsprofile der deutschen Leitmedien.
Hetze, die Spaltung der Republik vorantreibt und vertieft lässt sich nicht mit der verharmlosenden Bezeichnung „polit- hardcore“
rechtfertigen.
Ich verstehe nun ihre Einstellung dass die gescholtenen Massenmedien ihrem Weltbild nicht gerecht werden können solange sie dieses einseitige Gebräu von Meinung , unbelegten Behauptungen und Desinformation für seriöse Journalistik halten und unkritisch verbreiten.
Die schlimmsten Lügen sind die die ein Körnchen Wahrheit enthalten.
Das Kreuz mit der Glaubwürdigkeit
Es trifft sich gut, daß der BGH aktuell ein Urteil fällte, in dem es um Journalisten geht, die sich von einer Satiresendung ungerecht behandelt fühlten:
http://www.tagesschau.de/inland/zeit-anstalt-101.html
Die Auseinandersetzung wirft ein bezeichnendes Licht auf die Medien. „Die Anstalt“ veröffentlicht die Beziehungen Herrn Joffes (z. B. zur Atlantikbrücke), der darauf rabulistisch reagiert und beanstandet, daß die Zugehörigkeit zu einer Organisation zu viel aufgeführt wurde, daß man in einer anderen kein Mitglied werden könne, weil es sich um keinen Club handle. Das Gericht weist die Klage ab; die Satire enthält keine Unwahrheiten, die Behauptungen entsprechen den Tatsachen.
Für nicht Abgehärtete ist das ein eisiger Wind, der aus einer unvermuteten Ecke weht. Tatsache aber ist, daß die „marktkonforme Demokratie“, der „Raubtierkapitalismus“ längst Einzug gehalten haben. Die vielbemühte Pressefreiheit findet, wie Pit Wuhrer in seiner Buchbesprechung bereits feststellt, nur noch für einige Familien in diesem Land statt. Aufgrund der Bestimmungen aus dem Grundgesetz in Zusammenwirkung mit dem Tendenzschutz-Paragraphen kann es de jure keine andere Berichterstattung geben als die vom Verleger vorgegebene Tendenz.
Ausgenommen von dieser Entwicklung konnten bisher nur die Blätter bleiben, die genossenschaftlich verlegt wurden. Darunter waren die Frankfurter Rundschau, die taz, der Spiegel. Daß die Verfassung dieser Publikationen einer Erosion unterliegen, sollte seit der Veränderung an den Eigentumsverhältnissen bspw. der FR bekannt sein. Wären da noch die öffentlich-rechtlichen Medien. Laut Rundfunk-Staatsvertrag sollen sie umfassend, unvoreingenommen, objektiv informieren und dabei die Völkerverständigung sowie die Friedenssicherung fördern. Was davon zu halten ist, läßt sich u. a. anhand der Berichterstattung über die Ukraine-Krise überprüfen.
Weder ARD noch ZDF fanden es berichtenswert, daß sich auf der Krim ein russischer Stützpunkt befindet, völlig einwandfrei gepachtet. Hätten die dort stationierten Soldaten auf das Bataillon Asow warten sollen, um hingeschlachtet zu werden wie die Opfer, die in Odessa verbrannt und erschossen wurden? Aus der Sezession, die aus einem lange vorbereiteten Referendum erfolgte, eine „Annektion“ zu schnitzen, ist vor diesem Hintergrund nichts weiter als Propaganda. Propaganda zugunsten einer Frau Nuland und des Söhnchens von Joe Biden.
Aber auch in anderen Themen zielten ARD und ZDF haarscharf am Rundfunk-Staatsvertrag vorbei. Die Personalisierung des Gewerkschaftsvorsitzenden Weselsky, als gäbe es keine Urabstimmung vor einem Streik, war würdig der BILD/BLUT/BLÖD-Ecke. Das Verniedlichen der Baukosten der Elbharmonie, das Verschweigen der Inanspruchnahme der Haftung durch den Steuerzahler seitens der HSH-Nordbank sind weitere Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften, die durch Herrn Gniffke bspw. zur Makulatur degradiert werden.
Fazit: Auf die privaten Medien war noch nie Verlaß, was Glaubwürdigkeit der Berichterstattung anbelangt. Aber auch die ö/r Sendeanstalten sind infiziert von NATO, EU, INSM, kurz der marktkonformen „Demokratie“.
Für den/die interessierten LeserInnen noch einige Links zur Ergänzung bzw. Verfolgung alternativer Informationen:
http://www.nachdenkseiten.de/
https://propagandaschau.wordpress.com/ – Vorsicht, teilweise Polit-Hardcore!
http://www.publikumskonferenz.de
http://www.rationalgalerie.de
Die von Angela Merkel propagierte „marktkonforme Demokratie“(nicht zu verwechseln mit eigentlicher Demokratie) hat, so scheint es, den deutschen Journalismus längst voll erfasst. Danke an Pit Wuhrer für die ausgeführten Beispiele
Ich erinnere mich gut an das maßlose Wallonie-Bashing der Medien, Hand in Hand mit der Politik beschimpften sie auf übelste Weise das demokratische Nein der Wallonie gegen den Geheimvertrag CETA. Wie konnte es eine kleine Region in Belgien wagen, sich dem Willen der Mächtigen in der EU zu widersetzen, so klang es unisono aus den Büros der sogenannten Qalitätsmedien. Vielleicht wurde ihnen der eigene Opportunismus und Gehorsam vor Augen geführt. Sie sollten von Seemoz lernen was Kante heißt.
Uwe Krügers „Mainstream“-Analysen im Bereich Medien werden von vielen Kennern der „Landschaft“ genauso kritisch gelesen, wie sie andererseits Pit Wuhrer bewundert. Dies vorab. Nebenbei: Über den Begriff „Lügenpresse“ kanns sich übrigens jeder seine eigenen Gedanken machen – zumindest „un-postfaktisch“ aufgeklärt.
Markant zu beobachten und nicht zu bestreiten ist grundsätzlich die große Medienkonzentration. Da wird um Einfluss gestritten, wie zwischen EDEKA und REWE beim kürzlichen Kaiser’s-Tengelmann-Deal.
Sehr „nahe liegend“ – im Wortsinn – ist diese Medien-Konzentration in der Ostschweiz zu beobachten. Die NZZ (Neue Zürcher Zeitung, ein FDP-Organ, „freisinnig-bürgerlich“, die einflussreichste Zeitung der Schweiz) hat heute über ihre 100-prozentige Tochter FPH (Freie Presse Holding AG) unmittelbaren Einfluss auf die Presselandschaft „enet“ der Grenze. Über das (FPH-) St.Galler Tagblatt wird im Verbund nicht nur die Thurgauer Zeitung beherrscht, sondern noch eine ganze Reihe von regionalen Zeitungen, wie die Wiler, die Appenzeller, die Rheintaler und andere. Sogar die Luzerner Zeitung gehört heute zur NZZ-Mediengruppe.
Am Beispiel der Nachbarstadt Kreuzlingen, die mal mit dem „Thurgauer Volksfreund“ eine veritable Tagesszeitung besass ist abzulesen, dass sich solche kleinen Presseorgane seit Langem – aus unterschiedlichen Gründen – nicht mehr lohnen. So ging es vielen Mini-Tageszeitungen. Bestenfalls retteten sich einige Blätter unter das Dach einer grösseren Mediengruppe, wobei die publizistische Selbständigkeit zumindest im überregionalen Teil eingebüßt wurde. So leitet denn auch ein Redaktor (Hollenstein) aus der NZZ-Mediengruppe die Publizistik der Regionalmedien.
Selbst grössere Presseorgane, zumal nicht dem Krüger’schen „Maistream“ angehörend, sind laufend problembehaftet. So ist heute an der liberalen FR (Frankfurter Rundschau) sogar die FAZ beteiligt! Und bei der Berliner „taz“ versuchen die gut 16’000 Genossenschafter trotz des Auflagenrückgangs tapfer das Blatt zu erhalten (wobei bei einer Auflage von rund 50’000 eine kritische Grenze erreicht sein dürfte)
Fast alle Zeitungsmedien sind heute besonders aufgrund einer erkennbaren Verschiebung der Werbung auf die neuen elektronischen Medien, sofern die Medienmacher nicht selbst massiv auf diesen Zug aufspringen, im Stress. Rette sich wer kann. Mit allen Folgen für die Publizistik, wie sie Uwe Krüger (politisch) zu beleuchten versucht.
Danke für diesen deutlichen, klaren, informativen Artikel, der die Des-Informationspolitik bestens erklärt.
Zum Glück gibt auch noch anderen, kritischen Journalismus. Es ist immer gut beides, den mainstream und die kritische Presse zu kennen, zu lesen, einzuordnen.
Exzellente Aufklärung betreibt auch immer wieder „Die Anstalt“. Hier werden viele brisante Täuschungen benannt und ich finde mit soviel Detailwissen und eben mit einem wunderbaren Humor!