Neuer Finanzschub für die Konstanzer Uni

Wie können soziale Netzwerke  vernetzt und wie die Gesundheitsförderung an Schulen verbessert werden? Das sind Themen, zu denen der Konstanzer Informatik-Professor Ulrik Brandes forscht. Und dafür hat er eine Million an Fördermitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft  (DFG) erhalten: Der dritte Finanzschub für die Uni in wenigen Wochen.

Die Konstanzer Universität nimmt finanziell Fahrt auf: Nach den hoch dotierten Auszeichnungen für die Professoren Assman und Elbert (Seemoz berichtete) erhält aktuell Ulrik Brandes, Informatik-Professor an der Universität Konstanz, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, immerhin Deutschlands finanzstärkste Förderungseinrichtung, eine Fördersumme von einer Million Euro. Mit dem Geld möchte der Wissenschaftler ein Forschungsprojekt zum Thema Netzwerke umsetzen und damit zwischen den Disziplinen Sozialwissenschaft und Naturwissenschaft vermitteln, Netzwerke wie beispielsweise Vereine oder politische Gruppierungen. Die Forscher um Ulrik Brandes suchen nach einer Methode, wie man mit moderner Informatik solche Netzwerke beschreiben, erklären und ihre Zusammenarbeit fördern kann.

„Da geht es um ganz unterschiedliche, auch internationale Projekte“, erklärt Ulrik Brandes. „Wir arbeiten zum Beispiel in Spanien mit NGOs, aber auch staatlichen Stellen zusammen, die eine Verbesserung der Integration von Immigranten anstreben. Welche neuen Möglichkeiten gibt es, um den politischen, womöglich auch den persönlichen Hintergrund solcher Einwanderer zu erfassen, um eine Eingliederung in westliche Gesellschaften zu erleichtern?“ Oder: „Welche mathematischen Methoden gibt es, um zielgerichtet die Gesundheitsförderung an deutschen Schulen zu optimieren – gegen Drogen- und Alkoholmissbrauch?“

Natürlich, das gibt Brandes unumwunden zu, existieren auch kommerzielle Interessen. Die Marktgruppen-Bestimmung von Käuferschichten könnten womöglich punktgenau erfasst werden – Handelskonzerne verfügten dann über ein Datenmaterial zu ihren Kunden, das aufwändige und teure Werbekampagnen überflüssig machten.

„Die Förderung der DFG honoriert innovatives, risikobereites Forschen“, freut sich Ulrik Brandes, der mit den neuen Drittmitteln jetzt richtig loslegen kann: Neue Arbeitsplätze, neue Arbeitsgeräte,  neue Methoden.  Es darf noch viel Innovatives von der Forschungsgruppe Brandes erwartet werden.

Autor: hpk