Nordlichter-Musiker am Bodensee

seemoz-TineDas diesjährige Bodenseefestival steht unter dem Motto „Nordlichter“. Vom 23. April bis zum 16. Mai sind Literatur, Filme, Musik und Theater aus dem Norden zu erleben. Die norwegische Trompeterin Tine Thing Helseth (Foto) ist Artist in Residence. Neben vielen anderen Highlights stehen Auftritte von Mathias Eick, Kristin Asbjørnsen und Per Arne Glorvigen auf dem Programm.

Das Bodenseefestival ist das größte Kulturfestival im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz. Etwa 80 Veranstaltungen an rund 35 Veranstaltungsorten finden zu einem jährlich wechselnden Festivalthema statt. Im Jahr 2016 ist das Motto „Nordlichter“ und gilt den nordischen Ländern und deren Kultur.

Das Eröffnungskonzert mit der Trompeterin Tine Thing Helseth findet am 23. April im Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen statt. Die 1987 geborene Norwegerin ist eine der führenden Trompetensolistinnen ihrer Generation. Tine Thing Helseth eröffnet das Festival in Friedrichshafen mit einem klassischen Werk von Haydn und einem zeitgenössischen Werk des dänischen Komponisten Bent Sørensen. Begleitet wird sie vom SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Während des dreiwöchigen Festivals hat Tine Thing Helseth zahlreiche weitere Auftritte, unter anderem am 12. Mai mit dem Stavanger Symfoniorkester, wieder im GZH Friedrichshafen.

Birken und der Midwest

Am 29. April findet die große Literaturnacht in Friedrichshafen statt. Aus Norwegen kommt Lars Mytting, um seinen neuesten Roman „Die Birken wissen’s noch“ vorzustellen. Mit seinem Buch „Der Mann und das Holz“ ist er zum Kult-Autor geworden. Nun hat er sich einem ganz anderen Thema gewidmet, der Familie und ihren Geheimnissen, und dafür viel Lob in Norwegen erhalten, wo sein Roman mittlerweile ein Bestseller ist.

Am selben Abend tritt Mathias Eick mit seinem Quintett in Friedrichshafen auf. Der Jazz-Trompeter hat kürzlich bei ECM sein jüngstes Album „Midwest“ veröffentlicht, in dem er die Verbindungen zwischen dem Mittleren Westen der USA und seiner Heimatregion Telemark in Südostnorwegen erkundet. Auch die Sängerin Kristin Asbjørnsen ist keine Unbekannte beim deutschen Jazz-Publikum. Am 30. April singt sie in Ravensburg, begleitet vom Gitarristen Olav Torget und Rune Arnesen am Schlagzeug.

Klassisches Theater und noch mehr Musik

Das Theaterstück „Ein Volksfeind“ vom norwegischen Dramatiker Henrik Ibsen wird unter der Regie von Dietrich W. Hilsdorf an mehreren Abenden im Konstanzer Stadttheater aufgeführt. Hilsdorf erhielt 2007 den deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Beste Regie Musiktheater“.

Am 4. Mai tritt der klassische norwegische Pianist Christian Ihle Hadland mit dem dänisch-schwedischen Cellisten Andreas Brantelid in Ravensburg auf. Hier stehen unter anderem Werke von Edvard Grieg auf dem Programm.

Am 6. Mai steht das deutsch-norwegische Fjord Trio mit Torun Eriksen als Sängerin in Tettnang auf der Bühne. Torun Eriksen gilt als Grenzgängerin zwischen Pop und Jazz und hat mit ihren fünf Alben seit 2003 die norwegische Jazzszene nachhaltig geprägt.

Ein weiteres Highlight ist das Konzert mit Per Arne Glorvigen. Der in Paris lebende Norweger gehört zu den bedeutendsten Bandoneonsolisten der Gegenwart. Weltweit bekannt wurde er durch seine Konzerte mit Gidon Kremer und dessen Piazzolla-Programmen. Am 11. Mai spielt er mit Daniela Braun (Violine) und Arnulf Ballhorn (Kontrabass) in Ravensburg.

Das gesamte Programm ist unter www.bodenseefestival.de einzusehen.

MM/hpk