Raye Zaragoza: Eine Stimme für die Natives

Raye Zaragoza – geboren 1993 – ist eine Singer/Songwriterin, die in New York aufwuchs. Mit 14 Jahren zog sie quer durchs Land nach Los Angeles und ist seitdem auf einer Reise durch die Welt, teilt ihre intensive Musik mit all den Menschen, denen sie begegnet. Ende Mai geht Raye auf Europatournee und bestreitet dabei auch Konzerte am und um den Bodensee: In Rheinfelden, Konstanz (da tritt sie sogar zwei Mal auf), Überlingen und in Zürich.

Sie ist ein junges Talent und zählt dennoch Joan Baez und die Beatles sowie die Protestsongs der sechziger Jahre unbedingt zu ihren musikalischen Vorbildern. Gedichte schreiben half ihr über die Wirren des Teenagerdaseins, aber erst nach der High School entdeckte sie ihr Talent zum Gitarrespielen, Liederschreiben und ihre eigene Stimme. Ihre Lieder handeln immer von Veränderungen, politisch wie persönlich. Ihren neuesten Song „In The River: A Protest Song“ widmete sie den Stand Rock Sioux in Solidarität bei deren Kampf gegen die Dakota Access Pipeline. 2017 gewann sie dafür den Honesty Oscar in der Kategorie Best Song.

Sie ist Native American, gehört zum Stamm der Pima/Akimel O’odham und hat mexikanische und taiwanesische Wurzeln. Sie versteht sich als Stimme eines Volkes, das keineswegs durch die Geschichte ausgelöscht ist: „Ich finde, das größte Problem besteht darin, dass so viele Menschen gar nicht verstehen, dass die Indigenen Amerikas immer noch da sind. Indigene Menschen kämpfen jeden neuen Tag in den USA für ihre Rechte. Und unsere Stimmen sind laut, wir kämpfen für unsere Familien, unser Land und unser Wasser.“

Als sie noch bei ihrer Familie lebte, spielte ihr Vater am Broadway den Häuptling „Sitting Bull“ im Stück „Annie Get Your Gun“. „Ich wusste schon immer, dass ich auftreten wollte und meine Eltern waren von Beginn an meine größten Fans. Sie unterstützen auch meine politischen Aktionen und haben mich auf Demonstrationen in Los Angeles begleitet.“

Mit ihren Liedern möchte sie Menschen Mut machen, Ungesagtes auszusprechen und „dazu inspirieren, Initiativen zu ergreifen. Und für das einzustehen und zu kämpfen, von dem sie in ihrem Herzen überzeugt sind, dass es richtig ist.“ Ihre Hoffnung ist, dass die Menschen aufhören, ihr Leben von Habgier bestimmen zu lassen, denn „Habgier verblendet und verleitet Menschen dazu, schreckliche Dinge zu tun. Habgier wird unseren Planeten zerstören. Wir müssen dankbar für unsere Mutter Erde sein und ihr mit Respekt begegnen.“ Im Juni erscheint ihr Debüt-Album „FIGHT FOR YOU“ (www.rayezmusic.com).

Marianne Bäumler

Tourdaten:
26.–28: Mai: Multikulti Festival der Kulturen in Rheinfelden
30. Mai: Contigo fairtrade shop Konstanz, Wessenbergstr. 12; 20 Uhr
1. Juni: NONAM Museum Zürich, Beginn 19 Uhr, www.nonam.ch
3. Juni: Freie Waldorfschule Überlingen, Rengoldshauser Str. 20, 20 Uhr,
Songs und Vortrag: Die aktuelle Situation der Indigenen in den USA
4. Juni: OPEN SEE Konstanz, Stadtgarten Konstanz, umsonst & draußen, Bewirtung: 14 Uhr | Programmbeginn: 15 Uhr.