Sie sind wieder da…
…die Theaterleute zur Spielzeit 2015/2016. Die beginnt fast schon traditionell mit einem Theaterfest und drei Premieren an einem Wochenende. Start ist am Freitag, 25. September, mit der bildgewaltigen Inszenierung von Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ im Stadttheater, gefolgt von „Das Maß der Dinge“ in der Spiegelhalle und Lessings „Miss Sara Simpson“ in der Werkstatt. Drei pralle Theatertage stehen ins Haus.
Unter dem Motto „Wir sind zurück in der Stadt“ können Sie beim Theaterfest am 26.9. von 14 bis 18 Uhr das Stadttheater Konstanz aus einer anderen Perspektive kennen lernen als Sie es gemeinhin als Zuschauer gewohnt sind. Bei Theaterführungen und Technik-Shows gewinnen Sie einen Blick hinter die Kulissen, Sie lernen Theatermitarbeiter kennen und erfahren das eine oder andere Theatergeheimnis. Für Live-Musik und Kinderprogramm ist ebenso gesorgt wie für Kulinarisches.
Was wird gespielt?
Schon am Freitag zuvor steht Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ auf dem Spielplan. Regisseur Andrej Woron setzt die „ziemlich freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor, musikalische Bearbeitung von Christoph Israel“ in Szene, die musikalische Leitung am Theater Konstanz hat Andreas Kohl. Am 26. September geht es in der Spiegelhalle mit „Das Maß der Dinge“ von Neil LaBute weiter. Rulf Twiehaus inszeniert die Satire, die sich mit Tabus und Abgründen beschäftigt. Zum Abschluss des Wochenendes hat am 27. September in der Werkstatt „Miss Sara Sampson“ von Gotthold Ephraim Lessing in der Regie von Alexander Marusch Premiere.
Theater stellt Fragen
2015/2016 stehen etliche Klassiker auf dem Plan. Und das ist kein Zufall. Die Theaterliteratur gibt Antworten auch auf das heutige Leben, nicht nur in dieser Stadt.„Wer bin ich? Wo ist mein Platz in der Gesellschaft? Wann muss ich Position beziehen?“ Fragen, die sich das Theater Konstanz in der Spielzeit 15/16 intensiv stellt. Zum Beispiel mit „Medea“ (07.11.2015) in der Regie von Max Pross, das den Mythos „Mutterliebe“ auf den Prüfstand stellt. Nicht fehlen darf in dieser Spielzeit Goethes Faust (27.11.2015) als Inbegriff des suchenden, maßlosen und modernen Menschen, in Szene gesetzt durch Oberspielleiterin Johanna Wehner.
Tabus und Abgründe präsentiert Regisseurin Michaela Dicu, wenn sie „Dracula“ (05.12.2015) nach Bram Stoker zu neuem Leben erweckt. Stefan Eberle zeichnet für „Die Präsidentinnen“ (23.01.2016) verantwortlich – eine anspruchsvolle Aufgabe für den Regisseur, der am Schlosstheater Moers „Der Prozess“ von Franz Kafka inszenierte. Das Stück aus der Feder des Österreichers Werner Schwab, der als „Genie“ und „Monster“ tituliert wurde, macht sich auf die Suche nach dem letzten bisschen Menschenwürde. Oder ist es ein Abgesang auf dieselbe?
Von einem weiteren österreichischen Autor, Thomas Bernhard, gelangt „Ritter, Dene, Voss“ (29.01.2016) in der Regie von Oliver Vorwerk zur Aufführung. Was ist Recht, was Gerechtigkeit wird bei „Der zerbrochne Krug“ (19.02.2016) gefragt, Regie führt Michael von zur Mühlen, der am Deutschen Nationaltheater Weimar u. a. „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ inszenierte.
Und dann natürlich „Der Diener zweier Herren“ (18.03.2016), inszeniert von Johanna Schall – brandaktuell das Spiel um und mit gesellschaftlichen Gegensätzen, das u. a. die Fragen aufwirft: „Benötigen auch wir für unseren Lebensunterhalt zwei Jobs?“ und „Wie vielen Herren müssen wir dienen?“ Ebenfalls ein Klassiker, passend zur Spielzeit: „Ein Volksfeind“ (29.04.2016) von Henrik Ibsen, in der Regie von Dietrich W. Hilsdorf – nach wie vor brisant als Politthriller und gnadenlose Satire auf Medien und Politik. Ein Highlight steht dem Theater Konstanz mit Anton Tschechows „Onkel Wanja“ (21.05.2016) ins Haus. Regie führt, erstmals in Deutschland, Neil LaBute, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Dramatiker sowie Film- und Theaterregisseur.
Wieder auf dem Säntis…
Auch in der Spielzeit 15/16 verlässt das Theater seine angestammten Spielstätten. Beim Puppentheaterfestival von 06. bis 08.05.2016 werden Produktionen für Kinder und Erwachsene gezeigt, die nicht an den Grenzen der Theaterbühne halt machen, sondern die ganze Stadt erobern. Ab 12.05.2016 gibt es erneut ein Spiel hoch oben auf dem Säntis. Claudia Brier inszeniert das Stück der Autorin Rebecca C. Schnyder, das sich mit dem Gegensatz des Lebens in der Urbanität und der Idylle beschäftigt.
…und wieder auf dem Münsterplatz
Und am 24.06.2016 ist es endlich wieder soweit – das Theater Konstanz verwandelt den Konstanzer Münsterplatz abermals in eine spektakuläre Bühne. Gezeigt wird bei den „Münsterfestspielen“ in der Regie von Herbert Olschok „Der Name der Rose“ nach Umberto Eco. Danach gibt es ein Wiedersehen mit dem Konzilstück „Konstanz am Meer. Ein Himmelstheater“ von Theresia Walser und Karl-Heinz Ott.
PM/hpk[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]