Theater präsentiert den Podcast „Warten auf …“

Eine regelmäßige Gesprächsreihe im Internet bietet das Theater Konstanz an. In jeder Folge lädt eine Person aus dem Theater einen Menschen aus der Stadt zum Gespräch ein. Sie sind verabredet, um über die Welt zu sprechen, über Konstanz und das Leben. Das Theater Konstanz sorgt mit dem Podcast „Warten auf…“ für spannenden Perspektiven und Gesprächsstoff, es nimmt aktuelle Themen der Gesellschaft auf und verschafft ihnen wortwörtlich Gehör.

Der Podcast ist auf der Theaterhomepage und auch auf Spotify, Apple Podcast, Amazon Music und allen anderen Streaming- und Download-Portalen zu hören.

In der 5. Folge „Warten auf … den Gay Avenger“ sprechen Ensemblemitglied Dominik Puhl und Aktivist Julian Kratzer über queere Utopien: Wo bleiben die queeren Vorbilder in Konstanz? Wartet eine Zukunft auf uns, in der ein „Gay Avenger“ und Jungs in Kleidern keine Sensation mehr und Outings überflüssig sind?

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Anbei werden noch Begriffe erklärt, die für diese Folge wichtig sind:

Das binäre Geschlechtersystem: Die Vorstellung, dass es allein zwei gegensätzliche Geschlechter, nämlich „männlich“ und „weiblich“, gibt. Menschen, deren Geschlechtsmerkmale bei der Geburt weder „männlich“ noch „weiblich“ zugeordnet werden können, werden als intersexuell bezeichnet, das wird oft aber auch erst lange nach der Geburt festgestellt. Seit 2018 kann im Geburtenregister neben den Möglichkeiten „männlich“ und „weiblich“ auch „divers“ angegeben werden.

cisgender: Wenn das Geschlecht, das einer Person bei der Geburt zugewiesen wurde, deckungsgleich mit ihrer Geschlechtsidentität ist, ist sie cisgender.

transgender: Eine Person ist transgender, wenn sie sich nicht (oder nicht ganz) mit der Geschlechtsidentität identifiziert, die sie bei der Geburt anhand ihrer körperlichen Merkmale zugeschrieben bekommen hat. Die Bezeichnung trifft aber auch auf Menschen zu, die eine binäre Zuordnung ablehnen.

non-binary/nicht-binär: Menschen die sich weder „männlich“ noch „weiblich“ identifizieren können oder wollen beschreiben ihre Geschlechtsidentität häufig als non-binary oder auch nicht-binär.

trans Mann/trans Frau: Eine Person, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugeordnet wurde, sich aber als männlich identifiziert ist ein trans Mann. Und eine trans Frau ist eine Person, die bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurde, sich aber als weiblich identifiziert.

Transition: Der Prozess, bei dem körperliche Merkmale an die persönliche Geschlechtsidentität angeglichen werden heißt Transition oder Geschlechtsangleichung. Früher wurde hierfür auch der Begriff „Geschlechtsumwandlung“ verwendet. Das Wort „Umwandlung“ impliziert allerdings, dass etwa ein Mann „früher eine Frau war“ und mal eben aus einer Laune heraus „das Geschlecht wechseln will“. Er war aber ja immer schon ein Mann, auch wenn das die anderen nicht wussten. Also: Geschlechtsangleichung oder Transition.

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Deadnames: Der Name den eine Person vor der Transition getragen hat, also bei der Geburt bekommen hat. Achtung: Der Deadname ist für viele Transgender mit starkem psychischen Leid und einem Lebensabschnitt verbunden, den sie unbedingt hinter sich lassen wollen. Die Frage nach dem Deadname sollte deshalb eher vermieden werden bzw. wenn eine trans Person keine Antwort darauf geben möchte, sollte das unbedingt respektiert werden!

queer: Bedeutet übersetzt so viel wie „seltsam“ oder „sonderbar“ und bildet heute, sehr flexibel, viele Perspektiven ab, die sich abseits einer heteronormativen Gesellschaft begreifen. Dazu kann die sexuelle Orientierung gehören, die Geschlechtsidentität, aber auch Beziehungsformen und sexuelle Vorlieben. In einer heteronormativen Gesellschaft gilt das binäre Geschlechtersystem, Cisgeschlechtlichkeit und Heterosexualität als Norm, Abweichungen werden pathologisiert und bestraft.

Wer noch mehr über das Thema „trans sein“ erfahren möchte, dem sei auch der gleichnamige Podcast von Gen Eickers und Sophie Rauscher auf Spotify empfohlen.

Die fünfte Folge des Podcasts „Warten auf…den Gay Avenger“ ist auf der Homepage des Konstanzer Theaters online.

MM (Bild: Theater Konstanz)