Wie hat das geschehen können?
Auf Einladung der Initiative Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz erinnert Prof. E. Roy Wiehn am kommenden Sonntag an den Konstanzer Fritz Ottenheimer, der aus seiner Heimatstadt fliehen musste und in seinem langen Leben nur zweimal für wenige Tage zurückkehrte.
Fritz Ottenheimer war ein Ur-Konstanzer mit großem Herzen. Weil er Jude war, wurde er schon als Kind gedemütigt, ausgegrenzt, entrechtet und konnte mit seiner Familie erst Anfang 1939 in die USA entkommen. Als junger Mann nahm er am 2. Weltkrieg teil, später wurde er Ingenieur.
Auf Einladung der Stadt Konstanz kehrte er zusammen mit anderen Konstanzer Jüdinnen und Juden im September 1986 erstmals für eine Woche wieder in seine Geburtsstadt zurück. In seiner Abschiedsrede sagte er damals: „Obwohl wir Konstanz nie vergessen haben, haben wir oft gedacht: Hat Konstanz uns vergessen? Und das war eine sehr schwere Frage. Aber nach dieser Woche sind wir überzeugt, dass Konstanz uns nicht vergessen hat … obwohl wir der neuen Heimat treu sind, können wir doch sagen: Jetzt simmer au wieder Konstanzer.“
Zur Verlegung der Stolpersteine für seine Familie war Fritz Ottenheimer im März 2008 wieder in Konstanz. Er war eine Seele von Mensch und bleibt unvergessen. Am 20. Juli 2017 ist Fritz Ottenheimer verstorben. An seinem 93. Geburtstag am 18. März 2018 soll mit diesem Rückblick auf sein Leben seiner gedacht werden.
MM
Termin: 18. März
Zeit: 19:30 – 21 Uhr
Ort: Astoria-Saal. Katzgasse 7, Konstanz
Eintritt: frei
Veranstalter: Initiative Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz; Kulturamt Stadt Konstanz; Volkshochschule Landkreis Konstanz e. V.