Wie waren eigentlich die wilden 68er?

Im Seniorenzentrum „Bildung + Kultur“ an der Oberen Laube 38 findet heute um 18 Uhr, die Premiere des Theaterprojekts „Sex, Drugs & Rock’n‘ Roll“ statt. Die Theatergruppe hat das Stück unter Leitung von Anna Hertz und aufgrund von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen selbst entwickelt. Die Premiere ist bereits ausverkauft, fürs Wochenende gibt es aber noch ein paar Karten.

Die Theatergruppe des Seniorenzentrums diskutiert. Sag mal, wie war das denn damals, nach dem Krieg? Wie war das Leben mit einem Vater, der heimkommt mit abgeschossenem Bein? Mit einer Mutter, die das Land aufgebaut hat und dann wieder zurück soll an den Herd? Was war denn da politisch eigentlich los?

Auf diese Fragen gibt es Antworten. Sie kommen aus unterschiedlichen Richtungen und werden zum Teil auf Stellwänden festgehalten: Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen, Geschichten, Zeitungsinhalte, Filmszenen, Bücher und mehr. Sie alle prägen einen Menschen, machen aus ihm, was er ist. Aus der heranwachsenden Nachkriegsgeneration werden zum Teil die wilden 68er. Sie wehren sich gegen den Mief des Spießbürgertums, gegen die heile Welt des Heimatfilms und gegen die Unterdrückung der Frauen.

Vieles passiert durch die Musik. In ihr werden Inhalte transportiert, die durch den Rhythmus spürbar wurden. Es waren Personen wie Janis Joplin, Jimi Hendrix oder die Beatles, die Körper in Wallung brachten und damit auch das Denken. Ein neuer Zeitgeist entsteht. Revolte!

Unter der Regie der Theaterpädagogin und Schauspielerin Anna Hertz erinnert sich die Theatergruppe des Seniorenzentrums an die wilden Zeiten im Leben. Die sechs Teilnehmerinnen und zwei Teilnehmer haben sich über ein Jahr lang intensiv und aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln mit dieser Thematik beschäftigt. Wie haben sie die Jugend in den 68-Jahren erlebt und wie hat das ihr Leben beeinflusst? Und: Ist davon heute noch etwas übrig? Das Publikum darf sich auf einen amüsanten, spannenden, manchmal vielleicht nachdenklichen Theaterabend freuen.

Weitere Aufführungstermine sind am Samstag, 30. März und Sonntag, 31. März jeweils um 18 Uhr im Saal des Seniorenzentrums Bildung + Kultur (Obere Laube 38). Der Eintritt beträgt 5 Euro, Karten für die Samstags- und Sonntagsvorstellung sind im Vorverkauf im Büro des Seniorenzentrums Bildung + Kultur oder unter Tel. 07531-9189834 sowie an der Abendkasse jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn erhältlich.

Veronika Fischer