„Der richtige Mann, um die vhs auf Erfolgskurs zu bringen“
Immer größer wird in Konstanz und darüber hinaus die Solidarität mit Reinhard Zahn, dem geschassten Konstanzer vhs-Chef. Auch sein Vorgänger, Dr. Helmut Lehner, meldet sich jetzt zu Wort und plädiert für eine Rücknahme der Kündigung: „Zahn hat Kompetenz und Charisma“. Aber vielleicht stören gerade solche Eigenschaften die für die Kündigung Verantwortlichen. Die sich jetzt endlich aus der Deckung wagen sollten.
Dr. Lehner, Sie waren vor der Pensionierung jahrelang bei der vhs als Nachfolger von Lothar Stetz und Vorgänger von Reinhard Zahn. Wie beurteilen Sie den neuesten Fall?
Das ist nicht mehr die vhs, die ich kennen gelernt habe und in der ich jahrelang gerne tätig war. Damals war der Chef Erster unter Gleichen, es gab ein Team und eine Zusammenarbeit, die in gegenseitigem Respekt und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Dozenten bestand. Für alle Fragen und Probleme gab es ein offenes Ohr und man konnte alles diskutieren. Allerdings gab es aufgrund der geringen Finanzierung durch die Träger ständig große, finanzielle Probleme, die sehr kreative Lösungen notwendig machten, um Jahr für Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können.
Die neue Leitung will nun vermutlich alles noch viel besser machen. Und sie versucht das durch genaue Vorgaben und eine starke Kontrolle in der Ausführung dieser Vorgaben zu erreichen. Ich vermute, dass Reinhard Zahn nicht in diese Planungen passt.
Wäre Reinhard Zahn Ihrer Meinung nach der richtige Mann für Konstanz?
Reinhard Zahn ist nach meiner Einschätzung genau der richtige Mann, um die vhs Konstanz wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Er weiß wie eine Volkshochschule funktioniert, verfügt über umfassende Leitungserfahrungen, kann Mitarbeiter motivieren und ist sich bewusst, dass für langfristigen Erfolg das Engagement der Dozenten unabdingbar ist. Ich habe Reinhard Zahn als eine besonnene und realistische Führungspersönlichkeit kennen gelernt. Er wünscht sich eine nachhaltige Weiterentwicklung der Volkshochschule Konstanz. Er hat die Kompetenz dazu und das Charisma, wie Lothar Stetz es hatte.
Warum sägt man ihn dann ab?
Ich weiß es nicht, ich kann nur vermuten, dass man einen allzu kompetenten Konkurrenten loswerden möchte.
Wer steckt hinter dieser nicht nachvollziehbaren Entscheidung?
Logischerweise können das nur die Leute sein, die gegenwärtig die Macht haben.
Allgemein bekannt ist, dass Frau Jacobs-Krahnen mit an den Strippen zieht. Aber welche Position nimmt dabei Herr Lieby ein? Er ist ja die rechte Hand von Landrat Hämmerle..
Herr Lieby hat eine beratende Tätigkeit in der vhs und soll, wenn ich das richtig sehe, das Bindeglied zu den Trägern sein. Möglicherweise ist es aber so, dass Herr Lieby den Willen der bzw. eines oder mehrerer Träger in der vhs umsetzt.
Reinhard Zahn will um seinen Job kämpfen. Glauben Sie, dass er eine Chance hat?
Ich wünsche und hoffe sehr, dass er den Job behält, auch im Interesse der Volkshochschule Konstanz mit ihren Dozenten und Teilnehmern.
Was muss getan werden, damit die vhs endlich in ruhigeres Fahrwasser kommt?
Nach meiner Einschätzung ist dazu nur erforderlich, dass man Reinhard Zahn freie Hand lässt. Ich bin überzeugt, dass nur er über die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten verfügt, die Volkshochschule Konstanz wieder auf Erfolgskurs zu bringen.
Gefragt hat Holger Reile
Die Regionale Volkshochschule sollte einmal für mehr Kreisbewusstsein sorgen. Aber jetzt geht es einmal mehr nur um Konstanz. Es geht nicht um Orte, es geht um Strukturen. wer hat im Bereich berufliche Bildung und Technologie wirklich Herrn Dr. Lehner ersetzt? Auch solche Dinge wurden in den letzten Monaten nie kommuniziert.
„Sollte nicht endlich der Oberbürgermeister das Heft des Handelns übernehmen…“
Danke nein. Oder wann hatte das das letzte Mal ein positives Ergebnis für die Konstanzer? Mein Gedächtnis reicht nicht mehr weit genug zurück 😉 Wenn er schweigt, ist’s besser (und/oder billiger).
Still ruht der See und alle Wasser sind tief! – und in Konstanz anscheinend ziemlich trübe!
Wo bleiben endlich klare Aussagen der beiden VHS Vorstandsfrauen (die „Mc-Kinsey-CheffInnen“), die anderen eine umzumutbare Suppe einbrocken und fachlich völlig inkompetent wirken?
Wo bleibt Bürgermeister Bold unter dessen Zuständigkeit diese Sache fällt?
Was ist mit dem ansonsten so redseligen und immer im Zentrum stehend wollenden Landrat, der stets und gerne lange, dunkle Schatten wirft?
Folgen sie dem Westerwelle-Prinzip. dass wegducken die beste Lösung ist und man am besten viel Gras „über die Sache“ wachsen lässt? Für wie dumm hält man uns Bürger eigentlich?
Wir haben jetzt genug gelesen (Herr Dr. Lehner macht einen klaren, vernünftigen, sachlichenund sehr kompetenten Eindruck) – genau dem entgegengesetzt, die der vorgenannte Personenkreis hinterlässt. Der Bürger erhält den Eindruck man lebt in Konstanz in einer Bananenrepublik, wo einige wenige Leute in dunklen Hinterzimmern ihre unsauberen Geschäfte verabreden. Mit dem einzigen Unterschied, dass dort nicht mehr geraucht wird und jetzt auch grün zu schwarzrot dazu kommt. Passt schoh?
Schrecklich!
Sollte nicht endlich der Oberbürgermeister das Heft des Handelns übernehmen und für „nachhaltige“ Strukturen in der immer wichtigeren Erwachsenenbildung (Voraussetzung einer funktionierenden Demokratie) in der Stadt Konstanz sorgen, sie also auf eigene starke Füsse stellen und den offensichtlich fachlich und sozialkompetenten Zahn reinstallieren bei gleichzeitger Austrocknung schädlicher Viren oder TrojanerInnen?
Er ist ja auch in den Rat für Nachhaltige Entwicklung Deutschlands berufen worden. Es sollte ihm eigentlich eine innere Verpflichtung sein, das, was man dort so schön predigt in Handlung umzusetzen!
Wir Bürger wissen, was zu tun ist – Sie auch?