„Klinikleitung hält sich nicht an die Absprachen“

Die Gewerkschaft ver.di in Konstanz fährt schweres Geschütz gegen die Leitung des Klinikums auf: „Mit Geschäftsführer Ott kann Konstanz nur verlieren“, schreibt Margrit Zepf, die für das Klinikum zuständige Gewerkschaftssekretärin, und wirft Ott gleichzeitig vor, sich nicht an Regelungsabreden zu halten. Die aktuelle ver.di-Pressemitteilung im Wortlaut:

„Wer einmal auf einer Personalversammlung des Klinikums Konstanz war, auf der sich Professor Müller-Esch zu Wort gemeldet hat, für den musste klar sein, dass dieser Mann einen enormen Rückhalt in der Belegschaft hat. Mit dem Ausspruch der fristlosen Kündigungen gegen Professor Müller-Esch hat die Geschäftsführung daher großen Teilen der Belegschaft den Kampf angesagt.

Dass es um persönliche Machtausübung und nicht um die Führung des Krankenhauses zum Wohle der Bürger der Stadt Konstanz und der Beschäftigten ging, hat die Mehrheit des Gemeinderats leider nicht erkannt. Der Schaden für das Betriebsklima war bereits durch den Ausspruch der Kündigungen immens, nun stehen nach dem Urteil des Arbeitsgerichts Radolfzell die Geschäftsführer Rainer Ott und Bürgermeister Claus Boldt vor einem Scherbenhaufen und mittlerweile auch in der Öffentlichkeit unter enormem Beschuss.

Die Frage muss gestellt werden, wie ein Geschäftsführer, zu welchem weder die Beschäftigten noch weite Teile der Verwaltung und des Gemeinderats Vertrauen haben, das Klinikum Konstanz erfolgreich in eine kreisweite Lösung führen soll. Mit jedem Chefarzt, mit jedem Oberarzt, der Konstanz in den vergangenen Wochen den Rücken gekehrt hat, wurde die Verhandlungsposition seitens Konstanz für das medizinische Konzept einer Kooperation geschwächt. Die Federführung bei den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen hat Geschäftsführer Ott nach seinen eigenen Worten an den Singener Geschäftsführer Fischer abgegeben. Während Fischer erkannt hat, dass er nur mit und nicht gegen die Beschäftigten und deren Interessenvertretungen das Projekt schultern kann, hält sich Rainer Ott nicht an die vor kurzem abgeschlossene Regelungsabrede.

Damit bleibt Ott bei seiner Haltung, gegen die Belegschaft die kreisweite Fusion betreiben zu wollen. Wie lange braucht der Gemeinderat für die Erkenntnis, dass bei diesem Kurs Konstanz nur verlieren kann?“

Autor: PM/hpk

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