„Seid Ihr Konstanzer denn völlig daneben?“
Fragt ein Tourist aus Offenbach und wirkt dabei ziemlich fassungslos. Gerade hat er erfahren, dass Lenks Päpstlein nun wieder aus dem Bahnhofsgebäude entfernt werden soll. Schon vor Wochen hat er von der Posse in der „Frankfurter Rundschau“ gelesen und nur noch den Kopf geschüttelt „über soviel Borniertheit einiger Lokalpolitiker am Bodensee“.
Eine bessere Werbung könne sich die Stadt doch gar nicht vorstellen, meint der Hesse und seine Frau nickt zustimmend. Schon vor Jahren habe man sich mit Freunden aus Österreich in Konstanz verabredet und als Treffpunkt die Imperia am Hafen vereinbart. Verstehen können die Urlauber nicht, dass das Päpstlein auf Imperias Hand in luftiger Höhe einen sicheren Platz zu haben scheint, aber ein Abguss desselben im Bahnhof hiesige Skulpturenstürmer auf den Plan gerufen hat.
Mit der Entscheidung des Aufsichtsrates der Tourist Information Konstanz (TIK) hat sich die Stadt ohne erkennbare Not erneut zum überregionalen Gespött gemacht. In vielfachen Presseberichten wird das deutlich und Verständnis für die aktuelle Entscheidung ist nirgendwo heraus zu lesen. Manche sprechen sogar offen von einer massiven Geschäftsschädigung zum Nachteil der Stadt, für die sich der TIK- Aufsichtsrat in nichtöffentlicher Sitzung entschlossen hat.
Nun wartet man ab, ob die Lenk-Gegner den Mumm haben, auch öffentlich zu ihrer Entscheidung zu stehen. Schon im Vorfeld der Abstimmung hat nicht nur Peter Lenk genau dies gefordert. Zwei haben sich schon geoutet: Anselm Venedey (FWG) stimmte für die Entfernung der Skulptur, ebenso wie OB Horst Frank (Viertelgrüner). Brigitte Leipold (SPD), plädierte für deren Verbleib, die Vertreter von Wirtekreis und Treffpunkt Konstanz wohl auch. Aber wie hat Charlotte Dreßen (FGL) abgestimmt ? Wie Heinrich Fuchs (CDU) und Tatjana Wolf (FDP)?
Sicher ist, dass der Konstanzer Narrentanz um den harmlosen Gnom noch lange nicht zu Ende ist. Im Gegenteil. Peter Lenk schreibt, wie seemoz schon vor Wochen berichtet hat, gerade an einem Theaterstück zum Thema. Die ersten Szenenentwürfe sind bereits fertig und waren auch auf seemoz nachzulesen. Namhafte SchauspielerInnen des Konstanzer Stadttheaters haben ihr Mitwirken zugesagt. Mit Ähnlichkeiten zu lebenden Personen muss gerechnet werden.
TIK-Chef Norbert Henneberger, der das ganze Theater mitgestaltet hat, glaubt, nun könne das Päpstlein umgehend abgebaut werden. Da könnte der gute Mann auf Granit beißen. Denn Lenk hat den überregional bekannten Urheberrechtsanwalt Götz von Olenhusen mit der Wahrung seiner Interessen beauftragt. Die Konstanzer Kleingeister in Sachen Lenk werden sich trotz derzeit hochsommerlicher Temperaturen sehr warm anziehen müssen.
Autor: H.Reile
Warum die Panik? Eine nackte Papstskulptur hat Konstanz doch schon lange…
„mitGESTALTET“?
Wie erbärmlich! Wenn ihr den Papst abbaut, dann vergesst nicht, Henneberger & Frank gleich mit aufzuladen!
Was heißt hier Mumm? Hauptsache dieser Müll ist weg!