„Sie sind unsere Nachbarn, die wir respektieren und achten“

In einer eindrucksvollen Demonstration von der Uni Konstanz zum Münsterplatz protestierten fast 500 meist jugendliche Bürgerinnen und Bürger gegen Rechts. Fast noch eindrucksvoller die Erklärung des Gemeinderates, dessen Mitglieder gleichzeitig tagten und deshalb an der Kundgebung nicht teilnehmen konnten. Pressesprecher Dr. Rügert eilte auf den Münsterplatz und verlas unter großem Beifall die einstimmig verfasste Resolution. Hier der Wortlaut:

„Der Gemeinderat der Stadt Konstanz ist bestürzt über die brutalen Neonazi-Morde, die vor allem ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern galten. Die darin zum Ausdruck gekommene rechtsradikale Gewalt ist ein Angriff auf die gesamte Gesellschaft, auf uns und auf unsere Demokratie. Offensichtlich ist, dass diese Gefahren zu lange unterschätzt und verharmlost wurden. Wir erwarten von den staatlichen Stellen, in Zukunft rechtzeitig tätig zu werden und entschlossen gegen Terror und Gewalt vorzugehen.

Der Gemeinderat der Stadt Konstanz tritt entschieden ein für Toleranz und für ein friedliches Zusammenleben aller Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Herkunft und Konfession. Zu einer zivilen Bürgergesellschaft gehört, denjenigen Einhalt zu gebieten, die heute wieder die Errungenschaften der Menschenrechte, die Prinzipien der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit außer Kraft setzen wollen. Der Gemeinderat hat hier bereits im Jahr 2007 mit seinem Entschluss, den „Konstanzer Aufruf gegen Neofaschismus“ zu unterstützen, ein klares Zeichen gesetzt.

Der Gemeinderat der Stadt Konstanz ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, aktiv gegen Rechtsradikalismus vorzugehen und ein Zeichen zu setzen. Unsere Stadt ist Heimat für alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Herkunft oder Konfession. Sie sind unsere Nachbarn, die wir respektieren und achten.“