1. September: Antikriegstag in Friedrichshafen

1957 wurde in Westdeutschland der 1. September erstmals als Antikriegstag begangen – an diesem Tag hatte 1939 Nazideutschland Polen überfallen, der Zweite Weltkrieg begann. Der Initiative, die ursprünglich vom Deutschen Gewerkschaftsbund ausging, haben sich seither zahllose Organisationen angeschlossen, die bis heute unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ für eine Friedenspolitik demonstrieren – unter anderem am Dienstag in Friedrichshafen.

Treffpunkt des diesjährigen Antikriegstags der DGB Region Südwürttemberg in Friedrichshafen ist am Dienstag, den 1.  September, um 18 Uhr auf dem Antoniusplatz beim Gondelhafen (Ecke Karlstraße/Schanzstraße). Anschließend begeben sich die TeilnehmerInnen gemeinsam in einem Friedensspaziergang zur Musikmuschel am Seeufer. Dort wird der Friedensaktivist Theodor Ziegler referieren. Außer ihm spricht Werner Langenbacher von der katholischen Betriebsseelsorge; Klaus Balogh wird die Veranstaltung mit seiner Gitarre musikalisch begleiten.

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Theodor Ziegler entwickelt in seinem Referat ein positives Zukunftsszenario, eine Alternative zur militärischen Abschreckung und plädiert für ein empathisches Denken in der Sicherheitspolitik, das die Interessen der Gegenseite genauso ernst nimmt wie die eigenen. Er ist Friedenspädagoge und promovierte mit seiner Dissertation über Motive und Alternativentwürfe christlicher PazifistInnen und erhielt für sein Engagement in der Friedensarbeit 2019 den Friedenspreis der Freiburger INTA-Stiftung.

Der Antikriegstag 2020 wird 75 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus veranstaltet von: der DGB Region Südwürttemberg, der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), dem Verein Friedensregion Bodensee, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA), der Linken, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Pax Christi und der Katholischen Betriebsseelsorge. Die Liste zeigt, dass in dieser Frage die regionalen  Gewerkschaften unterschiedliche Positionen haben: Es fehlt die in den Rüstungsbetrieben am See stark vertretene IG Metall.

Nähere Informationen gibt es hier: Flyer Antikriegstag

MM/red