15 neue Stolpersteine werden verlegt
Am 9. Juli 2018 werden in Konstanz erneut Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt. Es wird dabei insgesamt 15 jüdischer und politischer Opfer sowie Opfer der Euthanasie gedacht. Bei jeder Verlegestelle werden Angehörige oder Paten die Opfer mit einer Ansprache würdigen.
Am 9. Juli um 13.30 Uhr beginnt die diesjährige Verlegung mit einem Stolperstein für Robert Ballast in der Rheingasse 15. Enden wird die Verlegung um 16.10 Uhr in der Emmishofer Straße 4 mit einem Stolperstein für Andreas Friedrich. Die Verlegung wird umrahmt von einem umfangreichen Begleitprogramm:
Begleitprogramm zur Stolpersteinverlegung
9.7. 19:30 Uhr |
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 41/43 Offizielle Übergabe der Stolpersteine an die Stadt Konstanz Im Anschluss Vortrag von Jens Rommel (Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung Nationalsozialistischer Verbrechen) zum Thema: „Hitlers letzte Helfer? – Aktuelle Ermittlungen zu nationalsozialistischen Verbrechen“ Seit 60 Jahren hat die Zentrale Stelle in Ludwigsburg den Auftrag, Morde der Nationalsozialisten aufzuklären. Dazu sucht sie weltweit nach Beweismaterial mit dem Ziel, heute noch verfolgbare Beschuldigte ausfindig zu machen. Auch 75 Jahre nach den Taten können Wachleute aus Konzentrationslagern für ihren Beitrag zu den Massenverbrechen zur Verantwortung gezogen werden. Jens Rommel schildert juristische und tatsächliche Schwierigkeiten bei den Vorermittlungen – und den täglichen Wettlauf gegen die Zeit. In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Konstanz. |
5.7. 17.00 Uhr |
Treffpunkt Gedenk-Obelisk hinter der Dreifaltigkeitskirche Rundgang zu den Stolpersteinen in der Konstanzer Altstadt Bei dem Rundgang durch die Konstanzer Innenstadt werden ausgewählte Biografien von Opfern des nationalsozialistischen Terrors – Juden, Euthanasie-Opfer, Homosexuelle, politische Opfer und Zeugen Jehovas – ausführlich und exemplarisch vorgestellt. |
12.7. 18:30 Uhr |
Treffpunkt mit Fahrrädern auf dem Schulhof des Humboldt-Gymnasiums Stolperstein-Fahrrad-Rundweg im Stadtteil Paradies Von den 225 in Konstanz verlegten Stolpersteinen (Stand Juli 2018) liegen etwa ein Drittel im Konstanzer Stadtteil Paradies. In diesem Stolpersteinrundweg werden für die unterschiedlichen Opfergruppen ausgewählte Verlegestellen aufgesucht und einzelne Biografien ausführlicher vorgestellt, die bei Stolpersteinführungen im Innenstadtbereich nicht berücksichtigt werden können. Damit auch etwas abseits gelegene Stolpersteine in dem kurzen Zeitraum besucht werden können, bieten wir diese Führung als „Fahrrad-Rundweg“ an. Es soll den zahlreichen vorwiegend jüdischen, aber auch politischen Opfern, Euthanasieopfern, Homosexuellen und Zeugen Jehovas gedacht werden, die zwischen 1933 und 1945 aus menschenverachtenden Gründen ausgegrenzt, entrechtet, in die Flucht oder in Gefangenschaft und Tod getriebenen worden sind. |
15.7. 10:30 Uhr |
Treffpunkt Münsterplatz/Brunnen Rundgang zu den Stolpersteinen für Euthanasieopfer Im Mittelpunkt der ca. 90- minütigen Führung stehen die Opfer der NS „Euthanasiemorde“ in Grafeneck und die Details der Planung und Durchführung des Massenmords. In Konstanz gibt es mittlerweile über 20 Stolpersteine für diese Opfergruppe. Bei dem Rundgang werden einige Verlegestellen in der Innenstadt aufgesucht und an die Schicksale der Kinder und Erwachsenen erinnert. |
MM/hpk (Foto: Stolperstein-Ini)
Alle Informationen zu den Biografien, zum Ablauf und zum Rahmenprogramm finden sich unter www.stolpersteine-konstanz.de.