18 Parkplätze weichen 160 Fahrrad-Stellplätzen
Wenn sich heute StadträtInnen zur TUA-Sitzung (Technischer und Umweltausschuss) im Konstanzer Rathaus auf der Laube zur öffentlichen Sitzung um 16 Uhr treffen, geht es nicht allein um die Zukunft von Marktstätte und Scala-Kino – es wird auch über die Parksituation am Stephansplatz diskutiert.
Bereits 2012 waren die Stellplätze am Stephansplatz ein Thema im Ausschuss. Aus der Zeit stammt auch ein Antrag von FGL, FWG und SPD, die Parkmöglichkeiten für Fahrradfahrer am „Marktplatz“ zu verbessern. Zwar gibt es dort schon jetzt eine Fahrradabstellanlage mit 24 Anlehnbügeln, die aber stets ausgelastet ist. Für Laufkundschaft in der Fußgängerzone, vor allem aber für Marktbesucher, reichen – so die Erkenntnis der Stadtplaner nach immerhin vier Jahren – bei weitem nicht aus. Deshalb, so der Vorschlag der Verwaltung, sollen 18 Auto-Parkplätze abgebaut werden – an ihrer Stelle werden 80 Rundrohrbügel montiert. „Durch die Ausrichtung der Anordnung der Bügel entstehen mehrere Durchgänge zu der Geschäftszeile (s. Foto). An den geplanten Anlehnbügeln finden 160 Fahrräder Platz“.
Diese „Umwidmung“ kostet ganze 32 000 Euro, die zum Teil zumindest auch noch aus Fördermitteln des Landes finanziert werden. Andererseits jedoch gehen der Stadt 21 600 Euronen pro Jahr an Parkgebühren für die entfallenden Autoplätze durch die Lappen – ein verschmerzbarer Verlust.
Das wird wohl auch die Mehrheit der GemeinderätInnen so meinen und diesem Vorschlag zustimmen. Denn einzig die Polizei wendet sich gegen den Plan. Originalton der Vorlage: „Die Polizei spricht sich generell gegen eine Umwandlung von Kfz-Stellplätzen in Fahrradabstellanlagen aus. Als Grund hierfür wird der hohe Kfz-Parkdruck im linksrheinischen Gebiet genannt“.
hpk
Wenn das der Beleg sein soll, dass Konstanz „Fahrradstadt“ ist, dann kann ich darüber nur schmunzeln.Hier wird planerisch gekleckert. Hier mal einPaar Bügelchen und dort ein wenig Kosmetik. Wo ist das Konzept liebe Planer??? Ich fürchte das gibt es nicht.
Der Anspruch,dass Konstanz eine Fahrradstadt ist (wie so oft behauptet) ,wird ein Traum bleiben. Ob es wohl unter den Planern einen gibt, der Fahrrad fährt?
Bitte mehr gesicherte Fahrradabstellplätze oder gar ein Radparkhaus! Und zur Parkraumnot für Autofahrende: der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und niedrigere Fahrpreise vor allem in den Konstanzer Bussen.
Und dann wäre es wunderbar die Innenstadt überhaupt von dem derzeitigen Massen-Autoverkehr zu befreien. In anderen alten Städten geht das auch!
Wir ersticken hier, besonders am Wochenende im Stau! „Herumirrende“ gibt es zuhauf, die mit GPS gezielt einen Parkplatz suchen, sich dabei in Anliegerstraßen, auf Fahrradwegen bewegen und dann auf Anwohnerparkplätze, vor Einfahrten, in offene Tiefgaragen, direkt vor den Laden in verkehrsfreien Altstadtzonen … stellen. Knöllchen werden bei all dem in Kauf genommen bzw. ignoriert, da die sowieso billiger sind als das Parkhaus und im Nachbarland nicht verfolgt wird!
Meine Meinung: das wird von verantwortlichen Politikern gern übersehen, da der Einzelhandel ja immens profitiert. Und wie überall wird mit dem Stichwort: das sind ja auch Arbeitsplätze, die „Lebensqualität erschlagen“.