19 neue Stolpersteine
Ende dieser Woche, konkret am 27. und 28. Juni, werden jetzt zum 9. Mal vom Kölner Künstler Gunter Demnig neue Stolpersteine in Konstanz für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Es wird dabei insgesamt 19 jüdischer und politischer Opfer sowie Opfer der Euthanasie und der Zeugen Jehovas gedacht. Bei jeder Verlegestelle werden Angehörige oder Paten der Opfer mit einer Ansprache gedenken
Zum ersten Mal werden in Konstanz auch Stolpersteine für eine Sinto-Familie und für ein homosexuelles Opfer verlegt werden. Am 27. Juni um 13.00 Uhr beginnt die diesjährige Verlegung mit einem Stolperstein für die ehemalige Synagoge in der Sigismundstraße 19. Begleitet wird diese Verlegung durch eine Ansprache des Konstanzer Bürgermeisters Dr. Andreas Osner, verlesene Grußworte von Frau Bravmann (Tochter des ehemaligen Kantors) sowie Ansprachen der jüdischen Gemeinden. Eine musikalische Umrahmung werden Schüler und Schülerinnen vom Ellenrieder-Gymnasium und vom Heinrich-Suso-Gymnasium gestalten.
Die Verlegung wird umrahmt von einem umfangreichen Begleitprogramm. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der Verfolgung und Diskriminierung homosexueller Menschen.Alle Informationen zu den Biografien, zum Ablauf und zum Rahmenprogramm unter www.stolpersteine-konstanz.de
Die 19 Steine an 12 Stellen werden für diese Personen verlegt:
Freitag, 27. Juni 2014
13.00 Uhr Synagoge – Sigismundsraße 19
13.45 Uhr Wilma Haisch – Kanzleistraße 1
14.15 Uhr Bruno Wilhelm Schlegel – Döbelestraße 4
14.45 Uhr Max Moch – Zasiusstraße 19
15.15 Uhr Josef Geiger – Rheingutstraße 34
15.45 Uhr Wilhelm Artz, Rosa Artz – Konradigasse 3
16.15 Uhr Georg Reinhardt, Anna Maria LeDantec – Max-Stromeyer-Str. 106
16.45 Uhr Robert Stux, Elsa Stux, Laura Ferber – Seestraße 29
17.15 Uhr Josef Picard, Henriette Picard, Peter Picard – Conrad-Gröber-Straße 8
Samstag, 28. Juni 2014
9.00 Uhr Eugen Badent, Katharina Badent – Markgrafenstraße 63
9.30 Uhr Maria Schwenk – Wollmatinger Straße 84
10.00 Uhr Bertha Hilda Schroff – Radolfzeller Straße 56
Stolpersteine ist ein Kunstprojekt von Gunter Demnig aus Köln. Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern hält er die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.
Bis Ende 2013 wurden in Konstanz und Kreuzlingen bereits 140 Steine verlegt. Am 27. und 28. Juni 2014 werden nun 19 weitere Steine in Konstanz folgen. Bislang sind insgesamt über 43 500 Steine verlegt an rund 1000 Orten in Deutschland und Europa.
Die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ arbeitet seit 2005 in Konstanz an der Aufarbeitung von Biografien von Verfolgten des Nationalsozialismus- Juden, politisch und religiös Verfolgte, Sinti und Roma, Euthanasieopfer, Deserteure und Homosexuelle erhalten so auch in Konstanz ihre Identität zurück. Getragen wird die Initiative von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis.
Autor: PM
@ dago/Glaubnix: Ich denke, Ihrer beider Probleme mit dem Ausdruck „Opfer der Zeugen Jehovas“ stammen aus einem Bezugsfehler. Gemeint ist: Opfer aus der Gemeinde der Zeugen Jehovas, also getötete Zeugen (im Kontext erschließbar aus ‚Jüdischer und Politischer Opfer‘)
@dago
Über die Missetaten und Verbrechen monotheistischer Religionen – ob Staatskirche oder „Sekte“ – gibt es viel zu sagen. In einem Rechtsstaat gilt aber nicht die „Sippenhaftung“, sondern die individuelle Schuld.
Weil jemand aus meiner Sicht abstruse Ansichten hat, kann man ich ihn doch nicht in KZs sperren oder ermorden!
siehe z.B. http://stolpersteine-konstanz.de/schwenk_maria.htm
Opfer der Zeugen Jehovas???