25. November: Nein zu Gewalt an Frauen!

Am 25. November finden wieder einige Veranstaltungen zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ statt, auf die wir trotz coronabedingter Einschränkungen hinweisen. Dieser Tag geht auf eine Resolution der UN-Generalversammlung von 1999 zurück, die dazu aufruft, ein klares „Nein!“ zu Gewalt an Frauen zu formulieren. Hintergrund für diesen Aktionstag war die Entführung, Vergewaltigung und Ermordung der drei dominikanischen Schwestern Mirabal, die 1960 von Militärangehörigen des Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden waren.

TERRE DES FEMMES Konstanz

Bereits im 20. Jahr in Folge beteiligt sich die Stadt Konstanz am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“. Auf Initiative der Konstanzer Städtegruppe von TERRE DES FEMMES e.V. werden an öffentlichen Orten der Stadt die blauen Fahnen „Frei leben ohne Gewalt“ aufgehängt – zum Beispiel am alten Rathaus in der Kanzleistraße, am Brückenkopf der Alten Rheinbrücke, an den Gebäuden der vhs, des K9 und des Theaters, am Neuwerk und am Landratsamt. Den internationalen Aktions- und Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“ nimmt die Organisation zum Anlass, um die Öffentlichkeit wachzurütteln und sich für ein weltweites sichtbares Zeichen gegen Gewalt unter dem Motto „Frei leben ohne Gewalt“ zu vereinen!

#bornequal

Zweitens lädt TERRE DES FEMMES dazu ein, sich besonders dem Thema #bornequal zu widmen und darüber aufzuklären. Die Organisation hat anlässlich ihres vierzigjährigen Jubiläums eine große bundesweite Kampagne gestartet, die mit dem Filmspot „bornequal“ auf das Thema „Gewalt“ aufmerksam macht. Das Leben ungezählter Mädchen und später erwachsener Frauen ist durch das Verschmelzen eines X-Chromosoms des Mannes mit dem der Frau schicksalhaft bestimmt und sie laufen Gefahr, in irgendeiner Form Gewalt in ihrem Leben zu erfahren. TERRE DES FEMMES fordert auf der Grundlage dieser Erkenntnis ein freies, gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben für alle Mädchen und Frauen dieser Welt.

Die beiden Konstanzer Kinos Cinestar und das ZEBRA-Kino haben sich bereit erklärt, diesen Spot in der Kinowoche ab dem 25. November als Vorfilm ausgewählter Filme zu zeigen, Sie können ihn aber auch schon hier anschauen.

Offenes Antifaschistisches Treffen Konstanz (OAT)

Das OAT ruft zu einer Demo anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November um 17.45 Uhr auf: Schluss mit Gewalt an FINTA*s – und zwar jetzt!

Anmerkung: Das aufrufende Kollektiv verwendet anstelle des Begriffs „Frauen“ den Begriff „FINTA*“ (F= Frauen, I= inter, N= non-binär, T= transgender, A= agender), um den Protest inklusiver zu gestalten und aus dem stereotypen, binären Geschlechtersystem auszubrechen.

Noch immer gehört für FINTA*s im Alltag die Angst vor verschiedenster Gewalt dazu. Noch immer müssen sie ihren Alltag danach richten. Schluss damit, und zwar jetzt! Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an FINTA*s veranstaltet das OAT am Donnerstag, den 25. November 2021, eine Laufdemonstration mit anschließender Kundgebung in Konstanz, auf der unterschiedlichste Themen aufgegriffen werden.

Start ist um 17.45 Uhr am Ende der Fahrradbrücke (Webersteig), Ende an der Marktstätte.

Seemoz berichtete bereits, siehe hier.

Chancengleichheitsstelle Konstanz

Die für den 26. November organisierte Veranstaltung „AktenEinsicht“ mit Christina Clemm muss coronabedingt leider auf März 2022 verschoben werden.

Das Buch „AkteinEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ greift ein aktuelles Thema auf, das an gesellschaftlicher Brisanz in den letzten Jahren nichts verloren hat: die Gewalt an Frauen, die von Partnern ausgeht. Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und als Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. In ihrem Buch erzählt sie realistische Geschichten von betroffenen Frauen. Dabei schildert sie nicht nur Fallbeispiele, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit von Justiz und Polizei. Ihre Geschichten sind gleichermaßen schonungslos wie ermutigend, weil sie die Rückeroberung der Handlungs- und Sprechfähigkeit der Frauen thematisieren. Ihre Geschichten bleiben sachlich, bedienen keinen Voyeurismus und sind doch so anschaulich, dass sie berühren können.

Chancengleichheitsstelle

Aktionen des Frauennetzwerks Radolfzell

Szenische Lesung am 25. November um 20 Uhr in der „Zeller Kultur“, Fürstenbergstraße 7a:

Schlag und Lichter!

Wie kann sich Gewalt innerhalb einer jungen Familie entwickeln, die augenscheinlich aus dem Bilderbuch gefallen ist? Wie verläuft der Weg vom häuslichen Terror bis zum schützenden Frauenhaus? Wie und was erleben junge Mädchen heutzutage? Diesen und noch weiteren Fragen, Umständen und Entwicklungen, gehen an diesem Abend die Regisseurin Susanne Breyer und die Schauspielerin Anny de Silva mal ernst, mal humorvoll, mal sarkastisch, mal aufklärerisch auf den Grund.

Eintritt auf Spendenbasis – Spenden gehen an den Förderverein des Frauen- und Kinderschutzhauses Radolfzell. Es gilt die 2-G-Regel.

Außerdem werden zwei Wochen lang im November in den Radolfzeller Stadtbussen Plakate mit dem Slogan „… es gibt Wege aus der Gewalt!“ zu sehen sein.

Und an sechs Orten (Rathaus, Diakonie, Beratungsstelle am Gerberplatz, evangelischer Kindergarten, katholisches Pfarrhaus am Marktplatz und St. Meinradskirche) werden die großen Fahnen von TERRE DES FEMMES mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt“ hängen.

Frauennetzwerk Radolfzell

Für Frauen, die akut von Gewalt bedroht sind, ist das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Telefonnummer 08000 116 016 eine erste Anlaufstelle. Das rund um die Uhr erreichbare Hilfeangebot für Frauen richtet sich ebenfalls an Menschen aus deren sozialem Umfeld sowie an Personen, die beruflich oder ehrenamtlich von Gewalt betroffene Frauen beraten und unterstützen. Qualifizierte Beraterinnen bieten unter dieser Nummer kompetente Erstberatung an und weisen die Betroffenen auf Unterstützungseinrichtungen und Hilfeangebote vor Ort hin.

Text: MM/ans, Bild: © TERRE DES FEMMES