30 Arbeitsplätze bei Allweiler gerettet

14 statt 45 Arbeitsplätze werden bei der Allweiler AG in Radolfzell abgebaut. Der Anlagenbau wird nicht verlagert, sondern verkauft: Fast ist man versucht, solche Meldungen als Erfolgsmeldungen zu verbuchen. Immerhin bleibt mehr als 30 Kolleginnen und Kollegen die Arbeitslosigkeit erspart – und für die 14 Betroffenen wurde ein „materiell sehr gut ausgestalteter Sozialplan“ vereinbart, wie die IG Metall Singen mitteilt.

Die Anlagenfertigung sowie die Pumpenschweißerei werden an Baric Systems Limited verkauft; Vertrieb und Engineering dieses Betriebs verbleiben bei Allweiler. Dennoch kostet diese „Restrukturierung“ 14 Arbeitsplätze, die durch freiwillige Aufhebungsverträge abgebaut werden sollen. Allerdings werden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen.

Mutterkonzern von Allweiler ist der US-Konzern Colfax Corporation, einer der weltweit führenden Anbieter von Schrauben- und Kreiselpumpen. Neben Radolfzell und Gottmadingen, wo Schmierölanlagen und Gasturbinen gebaut werden, verfügt der Konzern über Produktionsstätten in Schweden und den Niederlanden.

Besonders stolz ist die IG Metall, so ihr 2. Bevollmächtigter Raoul Ulbrich, dass in dem Vertragswerk eine Zukunftssicherung für den Stadtort Radolfzell erzielt werden konnte: So wurde eine Beschäftigungssicherung für drei Jahre ebenso vereinbart wie ein Qualifizierungsbudget und Regelungen zur Einstellung befristet Beschäftigter und von Leiharbeitnehmern. Im Gegenzug stimmen Betriebsrat und Gewerkschaft einer Flexiblisierung der Arbeitszeit zu.

Monatelange Verhandlungen waren dieser Einigung voraus gegangen. Ursprünglich war von einer Verlagerung des Betriebsteils nach Schottland ausgegangen worden – nachdem sich diese Pläne zerschlagen hatten, fand der US-Mutterkonzern den britischen Käufer. Für die Beschäftigten in Radolfzell sicher die bessere Lösung – schmerzlich zwar noch immer für die Betroffenen, aber dennoch mit einem Hauch von Zukunftssicherung für die übrigen Beschäftigten.

Autor: hpk

 

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Radolfzell: Angst um Allweiler-Arbeitsplätze