„37 Prozent mehr sind zu viel“
Die Studierenden der Universität Konstanz protestieren gegen die geplanten Erhöhungen des Studitickets im Busverkehr durch die Stadtwerke. Sie wehren sich gegen eine Preiserhöhung von 37 Prozent und fordern eine sozial gerechte Staffelung der Buspreise. Doch Stadt und Stadtwerke wollen nicht einlenken.
150 Studierende der Uni Konstanz sind letzten Freitag, 23.04.2010, von der Uni hinunter zur Marktstätte geradelt und haben gegen die geplanten Preiserhöhungen beim Studiticket protestiert. Anlass waren die jüngsten Angebote der Stadtwerke, die sich aus den Verhandlungen um den Preis des Studitickets ergeben haben (seemoz berichte mehrfach). Einem dieser Angebote zur Folge soll der Preis des Studitickets bis zum Sommersemester 2013 von momentan 38 Euro auf 52 Euro und der Solidarbeitrag für alle Uni-Studierenden von 9,70 Euro auf 15 Euro erhöht werden.
Das entspricht einer Preissteigerung von 37 Prozent. Anschließend sollen alle weiteren Preissteigerungen mit dem Faktor fünf des SchülerInnentickets gekoppelt werden. Wenn also das 20-Euro-SchülerInnen-Ticket um einen Euro steigt, soll das Ticket für Studierende um das Fünffache steigen. Auch eine gleichzeitige Steigerung des 20-Euro-Solidarbeitrages, den alle Studierenden zahlen müssen, soll festgeschrieben werden.
Zahlreiche Studierende der Universität und der Fachhochschule sind auf den Bus angewiesen. Und solche Teuerungen treffen besonders die sozial schwachen Studierenden hart. Dabei muss man wissen: Studierende haben durchschnittlich wesentlich weniger als 600 Euro pro Monat zur Verfügung. Bei einer 60-Stunden-Woche im Studium bleibt keine Zeit für einen Nebenjob. Da zählt jeder Cent doppelt. Aber weder der Oberbürgermeister noch die Stadtwerke sind zu einem Einlenken bereit.
Das Land Baden-Württemberg überweist den Universitäten in Konstanz alljährlich einen Lastenausgleich von 1,6 Millionen Euro für „infrastrukturelle Maßnahmen“, stellt Philipp Heenen, Vorsitzender des UStA der HTWG Konstanz, fest und fragt: „Warum kann die Stadt nicht einen Teil dieser Subventionen auf die Studenten übertragen oder zumindest auf einen Teil der Gewinnausschüttungen der Stadtwerke von jährlich 1,5 Millionen verzichten? Und die Studierenden unterstützen“
AutorIn: PM/hpk