Abgeschoben in ein Leben ohne Chancen

seemoz-Osmanov Kinder (1)Wohlbehalten, voller Eindrücke und gemischter Gefühle ist der Konstanzer Autor Jürgen Weber von seiner Reise nach Mazedonien zurückgekehrt. Er hat die aus Konstanz abgeschobene Familie O. besucht, Spenden und Geschenke aus Konstanz übergeben und versucht, deren Situation durch Kontakt zu einem Anwalt in Mazedonien zu verbessern. Am Dienstag berichtet er hautnah über seine Erfahrungen und die Perspektivlosigkeit der Abgeschobenen

Die Anteilnahme für die Familie O. aus der Konstanzer Steinstraße und die Empörung über die nächtliche Abschiebung vom 20. Mai 2014 nach Mazedonien in der Bürgerschaft ist immer noch groß. Alle vier Mädchen (s. Foto) der Familie gingen an Konstanzer Schulen oder waren beispielsweise in Projekten engagiert.

Weber hat die Familie in der Nähe der südmazedonischen Stadt Strumica ausfindig gemacht und hat sie nun besucht. Er berichtet über seine Reise und darüber, welche Perspektive die Familie mit den Kindern hat. Der Familie wurden von den mazedonischen Behörden die Pässe abgenommen, ein verheerendes Verfahren – ist ohne Identität doch kein Zugang zu Wohnen, Gesundheitsversorgung, Arbeit und Bildung möglich.

Ein Anfang Februar ebenfalls aus Konstanz abgeschobenes junges Paar hat Weber ebenfalls besucht. Der abgeschobene Mann wurde bestraft, weil er in seinem deutschen Asylverfahren Fluchtgründe und Diskriminierung in Mazedonien geltend gemacht hat.

Bericht und Diskussion „Abgeschoben – ohne Identität und Perspektive?“, Dienstag, 8. Juli,  19 Uhr (Ende spätestens eine Stunde vor Anpfiff des ersten Halbfinalspieles der Fußball-WM); –  Treffpunkt Petershausen, Georg-Elser Platz 1.

Autor: PM