Alkoholverbot im Herosé-Park?
Der Sommer hat Einzug gehalten, die Corona-Einschränkungen wurden gelockert – für viele willkommener Anlass, gemeinsam im Freien zu entspannen. Für Parties im Herosé-Park und an anderen Uferbereichen zeigen nicht alle Verständnis, zumal nach Wochen coronabedingter Kontaktverbote dieses Jahr womöglich noch ausgelassener gefeiert wird. Das hat den OB, der im Herbst seinen Chefsessel verteidigen will, auf den Plan gerufen. Uli Burchardt lässt die Verwaltung ein Alkoholverbot auf dem Herosé-Gelände und benachbarten Bereichen prüfen. Wir haben seine Herausforderer gefragt, was sie von dieser Idee halten.
[the_ad id=“70230″]
Letzte Woche hatte Burchardt laut städtischem Pressereferat das Bürgeramt mit der Prüfung beauftragt, „für das Herosé-Areal und angrenzende Bereiche ein Alkoholverbot anzuordnen“. In der Mitteilung äußert Burchardt „volles Verständnis“ dafür, dass die Feiernden wegen der coronabedingt geschlossenen Clubs und Diskotheken an das See- und Rheinufer ausweichen. Die „Situation für die öffentliche Sicherheit und Ordnung und für die Anwohner“ habe sich dadurch „in einigen Gebieten mittlerweile aber so verschlechtert, dass wir handeln müssen“. Ein Alkoholverbot hält der OB trotz hoher gesetzlicher Hürden für „einen gangbaren Weg, um die Situation zu entschärfen“.
Zankapfel Herosé-Park
Alle Jahre wieder flammt mit den sommerlichen Temperaturen die Debatte über die Begleiterscheinungen des meist fröhlichen Treibens im Herosé-Park wieder auf. Verwunderlich ist das nicht, grenzt doch an dieser Stelle eines der nicht eben üppig gesäten kostenfrei nutzbaren Freizeit-Areale direkt an Domizile gehobenen Preisniveaus. Die vornehmlich (aber nicht nur) in bürgerlichen Kreisen artikulierte Entrüstung über Lärm und unschöne Hinterlassenschaften müsste sich eigentlich an ihre politischen Sachwalter im Gemeinderat richten. Sie zeichneten damals verantwortlich für die Freigabe der „Filetstücke“ am Seerhein für private Bauherren – schmerzhafter Beleg dafür, was blinder Marktglaube anrichten kann.
Gretchenfrage
Die seitdem regelmäßig aufflackernden Konflikte zwischen ruhegestörten AnwohnerInnen und entspannungssuchenden und feierlustigen KonstanzerInnen überwiegend jugendlichen Alters hatten bereits in vergangenen Jahren hitzige Debatten ausgelöst. Im Kern bewegt sich der Dauerstreit zwischen zwei Polen: Will man dem Problem vornehmlich mit ordnungspolitischen Mitteln durch Verbote zu Leibe rücken oder stärker auf den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur setzen. Letzteres hieße, nicht nur mehr, sondern vor allem besser ausgestattete (Grillstätten, Entsorgungsmöglichkeiten, Toiletten) Freiflächen zu schaffen und auch für mehr Streetworker zu sorgen.
Der wahlkämpfende Amtsinhaber hat mit seinem Vorstoß eine Duftmarke gesetzt, die nach harter Hand riechen soll. Wie wollen seine Herausforderer das Problem anpacken? Auf Anfrage von seemoz haben vier dazu Stellung genommen.
Andreas Matt
Dass sich junge Leute in den Sommermonaten am Herose-Park und dem Ufer des Seerheins treffen, ist keine Folge der Corona-Einschränkungen wie man nach den Stellungnahmen seitens der Stadtverwaltung annehmen könnte. Seit mehr als 10 Jahren werden die Gesprächsangebote, Appelle und Hilferufe der Anwohner*innen ignoriert, die Tag für Tag die Menschenansammlungen, den Lärm und die Auswirkungen der Alkoholexzesse in der Nacht ertragen müssen. Alle Jahre wieder erscheint das Thema in den Konstanzer Nachrichten. Es wurden hierzu sogar Studien der Universität Konstanz erstellt, die jedoch zu keinerlei Konsequenzen und Handlungen geführt haben. Jetzt über eine Entzerrung durch bauliche Maßnahmen und in die Zukunft ausgerichtete Sozialarbeit zu diskutieren wird dem aktuellen Konflikt nicht gerecht. Das Alkoholverbot kann keine dauerhafte Maßnahme sein. Das Alkoholverbot ist eine Notreaktion am Ende einer Kette des Versagens. Aus meiner Sicht macht ein befristetes Alkoholverbot Sinn, da es eine Verhaltensveränderung bewirken wird, ohne dass ein generelles Platzverbot ausgesprochen werden muss. Unsere Jugendlichen und jungen Erwachsenen brauchen einen Platz zum Feiern, eine Spielwiese am See: Klein-Venedig bietet hierfür einen weiten Raum für Kreativität und flexible sowie grenzübergreifende Formate. Open Air Kino, Zeltmusikfestival, Seebühne, Seefestival, Konstanz-Kreuzlingen-Bürgerfest und viele andere Ideen kommen mir in den Sinn. Gemeinsam mit der Bürgerschaft und in Absprache mit unseren Freunden in Kreuzlingen werden wir ein tragfähiges Konzept zur nachhaltigen Entwicklung und Erschließung von Klein-Venedig erarbeiten.
Andreas Hennemann
Der seit Jahren schwelende Konflikt am Herosé hat sich durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erheblich verschärft. Durch die Schließung der Clubs tummeln sich am Seeufer noch mehr Menschen als in den letzten Jahren.
Klar muss sein: Anwohnerinnen und Anwohner haben ein Recht auf Nachtruhe – genauso wie alle Menschen in unserer Stadt ein Recht auf Freizeit und Erholung im öffentlichen Raum haben.
Die Exzesse einiger Weniger bedrohen das Klima in unserer Stadt. Die Ereignisse der letzten Stunden zeigen uns leider, dass es sich nicht um ein Generationenproblem handelt.
Ich bin gegen ein Alkoholverbot. Erstens ließe sich ein Alkoholverbot rechtlich schwer umsetzen, denn zunächst müsste geklärt werden, wie viele Straftaten tatsächlich begangen werden, um ein solches Verbot zu begründen. Zweitens würde ein Alkoholverbot alle betreffen und ich bin kein Freund der Kollektivstrafen. Ich bin dagegen, alle für das Fehlverhalten einiger Weniger zu bestrafen. Drittens bezweifle ich, dass die Störenfriede sich von einem Alkoholverbot abschrecken lassen würden.
Am Herosé zeigt sich eine problematische Entwicklung unserer Gesellschaft ganz deutlich: der zunehmende Mangel an Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme.
Kurzfristig bedarf es einer stärkeren Präsenz der Polizei, des Kommunalen Ordnungsdienstes und der mobilen Jugendarbeit. Der Schwerpunkt sollte dabei auf der Befriedung der Situation vor Ort und auf das Aufzeigen von Grenzen liegen.
Mittelfristig kann ich mir den Einsatz von Künstlerinnen- und Künstlergruppen vorstellen, die die nächtlichen Gäste niederschwellig ansprechen und um Verständnis für die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner, für Rücksichtnahme und den gegenseitigen Respekt werben. Die Stadt Paris macht seit 2015 mit dem Pantomime-Projekt «Pierrots de la nuit» gute Erfahrungen.
Ebenso hilfreich könnte eine Kampagne sein, die ähnlich wie die am Uferweg in Richtung Hörnle an die Vernunft der Einzelnen appelliert und sich einprägt. Schließlich geht es auch darum, die Zivilcourage zu erhöhen und Menschen dazu zu ermutigen, nicht nur Rücksicht zu nehmen, sondern auch andere auf Fehlverhalten hinzuweisen.
Langfristig müssen mehr Freiflächen geschaffen werden. Mit dem Umbau der Promenade am rechtsrheinischen Ufer ist es gelungen, einen Ort außerhalb der Altstadt zu schaffen, der attraktiv ist und zum Verweilen einlädt. Von diesen Orten benötigen wir mehr, damit sich die Aufenthaltsqualität auch am linksrheinischen Rheinufer oder auf Klein-Venedig erhöht.
Eines ist dabei klar: Auch wenn Corona und die Schließung der Clubs für eine Zuspitzung der Situation gesorgt haben, wird uns dieser Konflikt in der Zeit nach Corona bleiben. Umso wichtiger ist es deshalb, auf beide Seiten zuzugehen und für Werte zu werben, die uns immer mehr abhandenkommen: Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme, und zwar generationenübergreifend.
Jury Martin
In meinem Programm auf www.jurymartin.info ist das kurz beschrieben. Es bedarf Menschenflüsterer, man nennt sie auch Sozialarbeiter. Da sie ein halbwegs auskömmliches Gehalt haben, sind sie recht teuer.
„Alkoholverbot für alle“ eine kollektive Strafe weil kein Problemlösungsverfahren erarbeitet werden kann. Alkoholverbot ist die Lösung eines hilflosen konservativen Politikers, dem es auch an Phantasie mangelt.
Mit Alkoholverbot ändert sich nichts, da das überwacht werden muss und die, die Alkohol trinken wollen, trinken weiterhin. Das beste Beispiel ist die Prohibition in den USA. Vielleicht ist es an der Zeit das noch einmal zu probieren, aber ich rate davon ab.
Laut AnwohnerInnen ist um 15 h noch alles in Ordnung. Der Stress beginnt erst gegen 23 h. Es wird mangels Toiletten in die Vorgärten und an Hausecken uriniert. Wenn um Mitternacht Fußball gespielt und gegrölt wird, sind leider keine Ordnungskräfte mehr da.
Analyse für die Zeit nach 23 h mit der Annahme, dass sich noch 500 Menschen dort aufhalten: Ca. 80 % der Badenden und Partymacher sind komplett unauffällig. Ca. 14 % sind aufmüpfig und teilweise auffällig. Ca. 6 % versauen dem Rest den Ruf.
Die Stadt hat zusätzlich Ordnungskräfte angestellt. Wenn die Ordnungskräfte vor Ort sind, ist alles ruhig, also gehen sie wieder. Das wird nun seit 2018 so gemacht.
Irgendwann in der Nacht kommen die 6 % und randalieren. Das sind große Kinder auf dem Weg erwachsen zu werden. Wenn sie mit ihrer Lebenssituation unzufrieden sind, ist es noch problematischer. Im Sommer sind sie am Strand, im Winter sind sie auch da, da stöhnen sie aber nicht so, weil die Fenster geschlossen sind. Fragen Sie die AnwohnerInnen in der Innenstadt wie laut es dort im Winter ist.
Die Stadt kommt somit nicht um die Menschenflüsterer herum. Da die Damen und Herren nicht 24 h am Stück arbeiten können und auch Urlaub und Weiterbildung benötigen, sind mindestens 6 -10 Menschenflüsterer nötig. Das ist für das Stadtsäckel eine ziemliche Belastung. Aber durch solche Maßnahmen können aus den 6 % der RandaliererInnen nützliche Menschen für unsere Gesellschaft entstehen.
Woher ich das weiß, ich war auch mal jung! Ich war nicht so extrem aber tendenziell musste ich auch erwachsen werden und habe alles ausprobiert.
Luigi Pantisano
Als Stadtplaner einerseits und vor allem als früherer Quartiersmanager im Quartier Berchen-Öhmdwiesen andererseits bin ich sehr vertraut mit Konflikten zwischen Jung und Alt und zwischen dem Bedürfnis sich im öffentlichen Raum aufzuhalten und dem Bedürfnis nach Ruhe von Anwohner*innen in Konstanz. Im Quartier Berchen-Öhmdwiesen haben wir diese Konflikte mit verschiedenen sozialen und städtebaulichen Maßnahmen bis heute nachhaltig gelöst. Aus dieser Erfahrung kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass ein Alkoholverbot am Herosé-Areal die Konflikte nicht lösen, sondern eher noch verschärfen wird.
Das Herosé-Areal wurde schon lange von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzt, bevor hier hochpreisiges Wohnungseigentum entstanden ist. Die Jugendlichen wurden bei den Planungen zur Wohnbebauung nicht berücksichtigt. Angebote wie ein Treff für Jugendliche fehlen bis heute gänzlich. Trotzdem wird der Bereich am Seerhein weiter von überwiegend jungen Menschen genutzt, weitgehend ohne Infrastruktur, was bis heute zu Konflikten mit den Anwohner*innen führt. Ein Blick auf das heutige Quartier Berchen-Öhmdwiesen lohnt, dann wird klar, dass der Ursprung dieses Konflikts auf einer städtebaulichen Fehlplanung fußt.
Die Konflikte dort konnten im Dialog von Jung und Alt gelöst werden – in Teilen so nachhaltig, dass sich das Ergebnis dieser Arbeit auch heute noch zeigt. Mit der Ansiedlung der mobilen Jugendarbeit und dem Jugendtreff Berchen haben Sozialpädagog*innen Vertrauen zu den jungen Menschen aufgebaut und über Jahre begleitet. Als Quartiersmanager hatte ich die Rolle als Brückenbauer von den Jugendlichen zu den älteren Bewohner*innen. Die Jugendlichen habe ich dabei unterstützt, Räume zu gestalten, die nach ihren Wünschen umgesetzt wurden.
Mein Vorschlag für das Herosé -Areal ist die langfristige Ansiedlung einer mobilen Jugendarbeit, mit Streetworker*innen, die auch am Wochenende und Abends im Einsatz sind. Gerade in Bezug auf den Alkoholkonsum der jungen Menschen kann die mobile Jugendarbeit mit einem Vertrauensaufbau und gezielten Angeboten dabei unterstützen, dass Konflikte am Herosé-Areal abnehmen. Zusätzlich muss geprüft werden, welche städtebaulichen Maßnahmen möglich sind, um die räumliche Nähe der beiden Konfliktgruppen zu entzerren.
PM Stadt/Stellungnahmen Kandidaten/jüg (Teaserfoto: O. Pugliese/weitere: Matt: H. Reile; Hennemann: Denise Claus Fotografie; Martin: privat; Pantisano: Christoph Musiol)
Ich habe mich nun mit Bekannten unterhalten, die am Park wohnen oder deren Kinder dort hingehen. Niemand hat etwas dagegen, dass dieses Areal stark genutzt wird, dafür herrscht viel Verständnis.
Man sollte also tatsächlich nicht alle über einen Kamm scheren. Meine Gesprächspartner berichten aber, dass sich der zivilisiertere Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 22 oder 23 Uhr zurückzieht und sich das Klima durch die dann erscheinende oder übrig bleibende Klientel wesentlich verändert. Jetzt sind Vollpfosten eindeutig in der Überzahl: Sie donnern mit Fußbällen gegen die Mauern vor den Häusern , drängen anderen ihren Yo-Motherfucker-Yo-Hiphop-Müll mit Verstärkern auf, grölen im Suff aus Verzweiflung über diesen Müll oder aus anderen Gründen herum und pissen in die Gärten, etc. So bringen sie Kinder und Erwachsene um den Schlaf. Es scheint dann im Wesentlichen auch diese Ballermannklientel zu sein, welche für die exorbitante Sauerei sorgt.
Danke, Herr Martin, lt. den bisherigen Kommentaren scheinen sich die SeeMoz SchreiberInnen im Großen und Ganzen einig zu sein, ohne dass ich jemanden als „Spießer“ bezeichnen würde. Sehr leicht wird man ja als „Spießer“ verurteilt, wenn man die „Jugend von heute“ nicht mehr versteht. Niemand bestreitet, dass es fantastische, respektvolle, natürliche und herzliche „junge Erwachsene“ gibt, die hier offenbar in der Unterzahl sind. Oder zu Hause. Dass aktuell durch die extremen Einschränkungen Möglichkeiten fehlen, sich in Discos und Clubs zu treffen, ist ein weiteres Problem. Letztendlich wurde jedoch in Konstanz versäumt, rechtzeitig zu reagieren. Und solange wir „Persönlichkeiten“ haben wie Baubürgermeister Langensteiner-Schönborn, der die Anwohner des Schänzle nach Beschwerden auffordterte, doch ihre Schlafzimmer auf die dem Lärm abgewandte Seite zu verlegen oder ihren Vorgarten zu betonieren um Parkraum zu schaffen, wird sich hier in KN nix ändern. Schönen, gemütlichen und entspannten Sonntag allerseits.
Hallo Frau Bernecker,
ich kann Ihre Beschreibung der unerträglichen Saufgelage auf beiden Seiten des Seerheins voll und ganz nachvollziehen. Es sind dies auch meine Beobachtungen. Von der SV wird auch letztlich unterschlagen, dass die Ballermannzonen direkt an Wohngebiete angrenzen und/oder sogar in Wohngebiete hinein okkupiert wurden. Das bedeutet Freiheitsentzug und Lärmfolter für die Anwohner, durchgeführt von rücksichtslosen Egoisten, die einerseits so erzogen wurden, aber andererseits vielleicht sogar einen entsprechenden Charakter haben. Der KOD sorgt jedenfalls nicht für Nachtruhe und Frau Weiner/ Herr Hoelzl mit ihren zaghaft präventiven Aktionen sind schon vor Jahren kläglich gescheitert. Um diese Scheitern anzuerkennen bräuchte es Persönlichkeiten mit Charaktergroesse und -stärke. Da nicht vorhanden wird sich starr und eingefahren ideologisiert, statt klare Ansagen zu machen und Regeln vorzugeben. Deshalb ist der Respektverlust offenbar.
Mein Appell an alle Betroffenen: Habt den Mut und zieht mit lauten Musikboxen und viel Alkohol vor die Häuser der Stadtverantwortlichen und zwar bis 23.00 Uhr – die weltoffene Stadt am See erlaubt es.
Haben sich U. Burchardt und Co. sowie die Mitglieder des Rates, die die Interessen der Bürger vertreten sollen, jemals ein eigenes Bild von der Stiuation gemacht? Einen sonnigen Badenachmittag an Schänzle oder Herosé, einen Abendspaziergang gegen 22.00/23.00 Uhr an rechts- und linksrheinischen Ufern, zum Abschluss um 3 Uhr morgens einen Absacker dort? Am besten gleich dort übernachten, um bei Sonnenaufgang die Müllberge dort zu bestaunen, unter denen das Grün der Wiesen beinahe verschwindet, sich vorsichtig über Scherben und Glassplitter einen Weg gebahnt, um ein Bad im kühlen während des Sonnenaufgangs zu nehmen? Haben sich die Verantwortlichen, die das Ziel des maßlosen Wachstums verfolgen, jemals persönlich mit den „jungen Erwachsenen“ auseinandergesetzt? Gestern morgen um 8.00 habe ich auf meinem Weg zu einem Termin einen Teil des Park durchquert und war fassungslos angesichts der Müllberge, die die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe, die durch unsere Steuern bezahlt werden, jeden Morgen mindestens 2 Stunden Arbeit kosten, nicht sichtbare Glassplitter sorgen später für blutige Füsse. Diese Sauerei stammt nicht nur von einer „kleinen Prozentzahl“ an Chaoten, dafür sind weitaus mehr verantwortlich. Und um 10:00? Sind die Kinderzimmer am Rhein wieder aufgeräumt! Was ist mit jenen jungen Menschen, die bei Fff mitmarschieren und uns Alte verantwortlich machen für den Klimawandel? Mit jenen Studenten w/m, die eine gute Erziehung genossen haben? Wenn die „Guten“ in der Überzahl sind, warum disziplinieren diese nicht ihre hirnlosen Altersgenossen, machen ihnen klar, dass durch deren Verhalten ein Aufenthalt an Rheinufern in Frage gestellt werden könnte? An deren Vernunft zu appelieren macht wenig Sinn. Was dann? Es gibt keinerlei Rückendeckung durch die SV, es gibt keine Drohung, der eine Maßnahme folgt, keinen Schutz durch Polizeikontrollen, keine Möglichkeit, mit Hilfe von Sozialarbeitern und einer festen Anlaufstelle vor Ort diese unhaltbare Situation einigermaßen in den Griff zu bekommen, Deeskalation durch Menschen mit Erfahrung, die andere mitnehmen können. Vor Jahren stand diese Möglichkeit zur Debatte, wurde als nicht bezahlbar verworfen. Statt dessen stellte man 5 Ordnungshüter ein, deren Jahresgehalt die Stadtkasse weitaus mehr belastet und deren Nutzen gleich Null ist. Was tun gegen Respektlosigkeit: Wozu gibt´s denn die Müllabfuhr?“, „Halt´s Maul, Alte“ etc.?
Sollen die „Patrouille“ laufen, die es seit Jahren „laufen lassen“, ohne sich ernsthaft darum zu bemühen, für ein sinnvolles Gleichgewicht in Konstanz zu sorgen.
Tobias Gessel: lieber Tobias, die Freiräume frühr waren eher begrenzter, Wasserwerk, Hörnle, Mini-Stadtgarten, in dem“Betreten verboten“ war. Die Seestraße war nur Promenade, den Uferweg gab es nicht, dort waren Privatgrundstücke, Herosé war Industrie. Aber: es gab nicht mehr Einwohner, als die Stadt verkraften konnte, Konstanz war in Balance, während das maßlose Wachstum plus Einkaufs- und Freizeittourismus heute längst die Grenzen des Erträglichen überschritten hat.
Eine weitere Klarstellung:
Nur weil, ich der Meinung bin, dass Menschen Rücksicht nehmen und bestehende Regeln eingehalten und nötigenfalls auch durchgesetzt werden sollten, heißt dies NICHT, dass ich etwas dagegen habe, dass Menschen „Räume“/ Orte zum (lauten) Feiern haben sollen.
In der Tat ist Konstanz erschreckend „eng“ und hat wenig Platz für Menschen, die sich draußen bewegen und treffen möchten.
Dies mag auf den ersten Blick anderes sein, aber es gibt in dieser Stadt keine Parkanlagen in wirklich nennenwerster Größe – der Stadtgarten ist ja wohl kaum ein Park, ebesnowenig wie das Hörnle oder der sogenannte Herosepark (der ist eher ein Grünstreifen!) -, in denen die Menschen aller Altersstufen (!) ihren Freizeitaktivitäten nachgehen könnten.
Und ja, die Stadt ist aufgerufen, Räume für die Freizeitgestaltung zu schaffen.
ABER: Solange die Stadt hier versagt, darf dies nicht dazu führen, dass (um es zugespitzt zusagen) Regelosigkeit gerechtfertigt ist.
Die Stadtführung schiebt die Konsequenzen ihres Nicht-Handelns an die betroffenen Bürger ab, die den Misstand nicht beseitigen, aber ertragen sollen.
Ach ja, früher war ja immer alles besser…
Der Unterschied ist, dass vor 20-30 Jahren noch viel mehr Raum für die jungen Leute vorhanden war.
Allein die Zeit am Wasserwerk, als da im Sommer fast jeden Abend ein Lagerfeuer neben dem anderen war. Warum können die Leute nicht mehr dahin zum Feiern?
Wenn ich als junger Mensch merke, dass ich überall unerwünscht bin, würde ich mir auch einfach meinen Raum okkupieren.
Das ist einer der vielen Gründe, warum Luigi Pantisano der perfekte Oberbürgermeister für unsere Stadt wäre: Seine Antwort ist natürlich die beste! Und er hat bereits hier in Konstanz gezeigt, wie erfolgreich er arbeitet!
@ Harald Schuster,
…und wie wir früher gefeiert haben, aber in einer gänzlich anderen Form. Gerne würde ich ihnen darüber einiges erzählen, denn mir scheint, sie haben da doch einige „Wissenslücken“, wie unsere Feiereien „damals“ zeitlich und inhaltlich aussahen.
Sollten sie Interesse daran haben…., immer gerne!
Ich bin sicher, ihr Beitrag würde sich dann komplett anders lesen.
In diesem Sinne…..
Michael Kappen
Hallo Herr Schuster,
ich kann ja Ihr Gedankengut sehr wohl nachvollziehen und es wäre schön, wenn mit Vernunft und Eigenverantwortung die beschriebenen Probleme sich von selbst lösten. Aber die Realität ist leider seit vielen Jahren eine vollkommen andere und das mit stetig verschlimmerndem Potential. Es muss in der Tat festgestellt werden, dass vor ca. 20 Jahren die Situation aus Sicht der Anwohner noch erheblich erträglicher war als in den letzten Jahren und das ist nicht mehr hinnehmbar weil permanente und Lärmfolter auch wochentags – da ist nix mit Nachtruhe ab 22.00 Uhr.
Die Stadt tut nichts und arbeitet den von uns vorgeschlagenen Massnahmen, die sehr einfach durchzuführen und kontrollierbar wären sogar entgegen.
Man kann nicht eine der schönsten Zonen im Herzen der Stadt, die man mit kostengünstigen Mitteln als schöne Parkanalage zu Erholung für alle gestalten könnte, so mit Ansage ins Chaos stürzen lassen, wie das von den städtischen Verantwortlichen getrieben wird. Ballermann-Partyzonen in Wohngebieten zu implementieren ist unzumutbar und verantwortungslos. Das kann nur Leuten einfallen, die selbst nicht da wohnen.
ÜBRIGENS: Es gab in den 1980er Jahren mal einen Werbeslogan der Stadt Konstanz der hiess: „Sauberer isch’s konstanzerischer“.
Darüber kann ich nur laut lachen. Wellcome to reality today!
ÜBERFORDERUNG; KONTROLLVERLUST; HILFLOSIGKEIT! Zeichnet sich seit Jahren ab. Wenn 44 Punkte auf der Gemeinderatssitzung zu bearbeiten bzw. abzuarbeiten sind, kann etwas nicht stimmen. Und bitte nicht wieder Corona ins Spiel bringen, auch unsere Schulden waren schon vorher da!
Ich frage mich nur: wenn doch nur ein kleiner Prozentsatz verantwortwortlich für Randale, Lärm, Lautstärke, Dreck und Verunreinigungen aller Art sind, warum ist der Park dann bis in die Morgenstunden von Hunderten von Menschen belegt? Die offenbar großteils mitmachen. Und warum erzieht die Mehrzahl der „Guten“ bzw. der gut Erzogenen, Respektvollen, Verantwortungsbewussten dann nicht den kleinen Haufen der Übeltäter, die die Masse in Verruf bringt, selbst? Wie man am SK-Experiment sehen konnte, hörte die „Erziehung“ zu Corona-Regeln, die in der Stadt noch von beiden Studenten durchgezogen wurde, am Park nicht mehr. Denn man wurde von den feinen Kumpeln, Kommilitonen, ausgelacht. Es will ja offenbar keiner ein „Spießer“ sein, macht man doch lieber mit, anstatt ein paar Mülltüten zu verteilen, anstatt um eine gewisse Uhrzeit um leise Musik und . gedämpfte Lautstärke anzuhalten, anstatt daran zu erinnern, dass der Spaß sonst für alle Konsequenzen haben könnte.
Zu Harald Schuster: Natürlich wurde früher bzw. auch noch heute gefeiert, allerdings nicht in diesen Massen. Und noch einen Unterschied scheint es zumindest bei gewissen Jahrgängen zu geben: wir wurden gut erzogen. Höflichkeit, Respekt, Verantwortungsbewusstsein hinderten uns nicht am Trinken/Rauchen, aber am unnötigen Randalieren und daran, in anderer Leute Gärten zu pinkeln. Wir fanden es auch nicht lustig, Flaschen zu zerschlagen, und schon gar nicht hätten wir das dort getan, wo wir am nächsten Tag wieder baden gehen. Zudem: bei Ruhestörung war Ruckzuck die Polizei da, denn damals gab es nicht soviel zu tun wie heute. Mit fröhlichem Feiern in lauen Sommernächten haben diese Massenaufläufe nichts mehr zu tun.
Schade,
es ist doch erstaunlich wieviel „Müll“ man lesen muss, wenn man sich über Müll, etc. austauscht, und zwar von allen Seiten.
Aber ok, ich habe gelernt, dass jeder ohne Selbstreflektion Recht hat.
Wer nur auf Alles schimpft und außer „Law and Order“, keine anderen Lösungsmöglichkeiten sieht, sollte sich selbst mal hinterfragen, nachdenken, wie er sich selbst früher im eigenen Leben verhalten hat.
Muss also annehmen, dass alle Schreiber dieser Meinungsäußerungen, sich von frühester Jugend an, in ihrem bisherigen Leben „korrekt“ entsprechend „Law and Order“ verhalten haben.
Sie haben nie getrunken, wenn aber doch, dann kontrolliert, hatten trotzdem alles im Griff, hatten natürlich nie einen Vollrausch, haben immer alles mitgenommen, was sie mitgebracht hatten.
Chapeau, ich war in meiner Jugend wilder und habe damals an solche Sachen nicht gedacht.
Nein, ich muss darauf zurückkommen (wie in einem früheren Kommentar geschrieben), es geht um Ursachen, dann um mögliche Strategien und dann um konkret umsetzbare Lösungen,
da kann dann in Conclusio auch „Law and Order“ dabei sein
(und nochmal, ich stehe uneingeschränkt hinter allen Anwohnern, Betroffenen, etc. Was da abgeht, geht gar nicht)
Aber nochmal schade, dass hier nur ein unpersönliches „Bashing“ von jungen Menschen passiert, hätte ich intellektuell auf Seemoz nicht erwartet.
Harald Schuster
Ich bin am Sonntagmorgen, noch vor den Entsorgungsbetrieben, die gesamte Ballermannstrecke am Seerhein mit dem Fahrrad abgefahren (links- und rechtsrheinisch). Eine derartige Menge von Sauerei wird nicht von ganz wenigen verursacht, sondern von vielen. Ich kann das Gedankenexperiment meiner Vorschreiber gut nachempfinden, einfach den Müll liegen zu lassen und zwar so lange bis die Ratten kommen. Denn wer Corona nicht Ernst nimmt, dem ist es auch egal, dass Ratten einmal die Schwarze Pest übertragen haben. Und ja, ich würde aus Haftungsgründen noch ein paar Gefahrenschilder wegen der vielen Scherben aufstellen.
Man kann auch nicht dem Partyvolk zumuten, den eigenen Müll wieder mitzunehmen, denn wer bis in die Morgenstunden säuft und womöglich noch andere Stimulanzien zu sich nimmt, der hat ganz andere Probleme als Müllentsorgung. Ich verstehe in diesem Zusammenhang die häufig verwendete Begrifflichkeit des „friedlichen Feierns“ nicht. Die friedlich Feiernden sind per se laut, machen Krach mit Musikboxen, werden durch Alkohol noch lauter und am Ende ist alles voller Müll.
Es kamen dann am Sonntag doch noch die Entsorgungsbetriebe mit einem grossen Müllwagen und haben wieder aufgeräumt für die nächsten Saufgelage.
@Franziska Spanner
Ihr Kommentar zeigt geradezu exemplarisch, zu welch bizarren (Sumpf-)Blüten „political correctness“, oder – in diesem Fall – „social-/gender correctness“ führen kann.
Schon traurig, dass „Mama“ die Hausarbeit in Ihren Köpfen wohl immer noch alleine macht… Hängt der „Papa“ unterdessen am Seerhein rum und verlangt nach dem nächsten Bier?
Es ist fast schon amüsant, wieviel juristische Sachkunde, kreative Lösungsansätze, barer Unsinn, umfassende Lösungsszenarien oder auch autoritäre Rundumschläge gegen die die „verantwortungslose und selbstsüchtige Partyjugend“ hier in den Kommentaren ins Rennen geschickt werden.
Mir bleibt da leider nur noch ein ganz miesepetriger Beitrag übrig, nämlich der, dass es keine gute und schon gar keine perfekte Lösung gibt.
Diese gibt es nicht nur deshalb nicht, weil die Realität niemals vollständig in ein Regelwerk passt, sondern, weil man sich wie so häufig in der politischen Auseinandersetzung der Gegenwart strikt weigert, den groooßen weißen Elefanten im Raum nicht nur wahr zu nehmen, sondern auch beim Namen zu nennen.
Es fehlt an allen Ecken und Enden an finanziellen Möglichkeiten, wieder ausreichend kommunales Personal zu beschäftigen, die definierte Konstanzer Lebensqualität auch auf das untere Drittel in der Einkommenshierarchie auszuweiten, um einen echten sozialen Dialog, der auf Gleichbehandlung der Bürger abzielt, überhaupt nur führen zu können.
Jeder weiß natürlich mir einem egoistischen Blick sofort, wo das Konstanzer Geld sinnloserweise verschwindet: In den Maßnahmen und Projekten, die nicht unmittelbar einem selbst nutzen. Und so, kann man natürlich einige Eiterbeulen identifizieren, wie das BoFo, die Gutachten gegen bürgermeisterliche Ratlosigkeit, die Konzepte für den motorisierten Individualverkehr mit „all in“ und „business as usual“, die Nabelschau des Einzelhandels, die maximal bis zur Registrierkasse reicht, und all die kleinen „Kostbarkeiten“ die dann jeweils kurz zum Tagesgespräch werden. Da ist oft was dran, und oft nix. Auf jeden Fall bleiben letztendlich verschiedene Interessengruppen übrig, die mit dem Finger aufeinander zeigen.
Meine, von mir selbst garnicht als sooo steile These empfundene Aussage ist die, dass man sich hier aneinander hinauf streitet und doch in einem so engen Rahmen, dass man an Zukunft (Klima, Verkehr, Naturschutz) garnicht denken kann. Selbst wenn dann alle Mittel ausgeschöpft wären (auch Gewerbesteuer, Parkraumbewirtschaftung, kommunale Gebühren usw.), käme man nicht zu einem zufriedenstellenden Kompromiss. Bis das Geld nämlich, vor Allem das aus Bund und Ländern) in der Kommunalpolitik ankommt, ist das meiste versickert.
Heiner Geißler wird an dieser Stelle gerne zitiert mit seinem Spruch, dass es Geld genug gäbe, aber dass die Falschen darüber verfügen.
Wenn wir also künftig durch den Park spazieren und über den Müll stolpern, den die Besoffenen hinterlassen haben, natürlich nicht, ohne uns und die Anwohner vorher anzupöbeln, dann kann uns das ja eigentlich überhaupt nicht wirklich stören, denn die wirklich wichtigen Dinge haben „wir“ ja geschafft.
– Wir haben die Banken gerettet.
– Wir haben es geschafft, dass die CUM-EX-Betrüger ihre Beute behalten dürfen.
– Wir können uns auf atomwaffenfähige neue Bomber freuen.
– Wir haben die Gehälter z.B. der BMW-Angestellten gezahlt, damit für die Eigentümer ungeachtet Corona fette Dividenden fließen konnten.
– Und wir sind gerade dabei der fälligen nächsten Finanzkrise zuvorzukommen. indem wir im Rahmen der Coronamaßnahmen die exportbesoffene deutsche Wirtschaft retten. Das könnte allerdings schiefgehen, denn die Löcher werden ja immer größer, und dann wird auch niemand mehr über den Herosé-Park reden.
Lieber Andreas Remark, dieses lustige Experiment würde ich sofort unterstützen. Wahrscheinlich müsste die Stadt aus Haftungsgründen nur Gefährliches (z. B. Scherben) wegräumen. Aber eventuell reichen rechtlich schon ein paar Schilder „Zutritt auf eigene Gefahr“. Da die Sauerei ja angeblich nur von ganz wenigen nächtlichen Parknutzern – die schiere Menge lässt mich zweifeln – kommt, gäbe es vielleicht auch so etwas wie eine Selbstregulierung. Essbares würden sowieso Krähen, Möwen und anderes Getier erledigen. Aber sicher verstößt auch dieser Vorschlag für einige gegen irgendeine UN-Menschenrechtskonvention.
Ich hätte da einen Vorschlag zu machen, wie man dem Problem auf ebenso sanfte wie originelle Weise zu Leibe rücken könnte. Die Stadt lässt den Unrat tatsächlich für einmal liegen, sperrt das ganze Areal mit Flatterbändern ab und errichtet rings um die Müllkippe Schilder mit der Aufschrift „Mama putzt NICHT mehr“. Vielleicht würde dies bei dem einen oder anderen ja doch einen Bewusstseinsprozess in Gang setzen. Den Versuch wäre es allemal wert – oder?
PS: Da die Exekutive bei der Zwangsräumung in der Markgrafenstraße bewiesen hat, dass sie über jede Menge Einsatzkräfte verfügt, hat sie bestimmt auch genügend Personal, um das Zerstören der Absperrbänder und der Schilder zu verhindern – und ggf. gnadenlos zu sanktionieren.
Wem gehört denn nun die Stadt? Gastronomen, die ihren Außenbereich, meist ohne Rücksicht auf Anwohner, immer weiter in den städtischen Raum ausdehnen. Obwohl die Vielzahl der Tische und Stühle oftmals nicht benötigt wird, blockieren sie Freiflächen, verengen Fußwege, drängen Flaneure, Rollifahrer und Radler auf Fahrbahnen.
Wer hat ein Interesse daran, dass sich die Besucherzahlen von Einkaufs- und Tagestouristen permanent erhöhen, die ein Übriges beitragen zum Abfallaufkommen, zur Reduzierung von Freiflächen, Kommunikations- oder Ruhezonen durch Sonderverkaufsflächen.
„Studentenbuden“ dienen der Mietpreistreiberei und sind so ausgelegt, dass höchstens Zweisamkeit eine geringe Chance hat, bis das Sauerstoffvolumen in den „Komakammern“ nicht mehr ausreicht.
Wer schafft immer mehr unbegehbare Durchgänge und Plätze, erklärt sie zu Privateigentum und überlässt sie Sicherheitsdiensten? Wer hat wohl zugunsten des Partyvolks die früheren Sperrstunden immer weiter verschoben. Heute ist alles bis Sonnenaufgang möglich. Wer lässt und fördert den Werbemist der Tourist Infos und Medien, die fälschlich eine „Genussgesellschaft“ zelebrieren. Mit zertifiziertem Alkoholkonsum. Amphetamine und Haschisch geht im Park, die Drogenvielfalt hat in Kneipen Hausverbot. Gäste auf Speed sind streitsüchtig und laut, die will kein Wirt im Haus haben.
Bleibt das Thema Restmüll für den es, bezogen auf die Vielzahl der BesucherInnen, an Abfallbehältern mangelt, für Leergut mit Pfand an gesonderten Ablagemöglichkeiten. Pfandfreie Verpackungen könnten ein No Go sein und Verkaufsstellen nicht nur den Gewinn einstreichen, sondern sich an den Gemeinkosten beteiligen.
DIE KRUPPS – Nazis Auf Speed (Official Music Video) [HD]3.332.508 Aufrufe•2013: https://www.youtube.com/watch?v=Gjf6TQw58ac
Sehr geehrter Herr Krause / Herr Remark,
ich kann Ihren Schilderungen nur beipflichten. Wir haben es in der Tat mit einer Okkupation eines Gebiets durch Menschen zu tun, die sich als Mehrheit und auch stark fühlt. Die Stadt und der OB fördern diese Zustände durch Verdecken und Falschdarstellungen. Nicht zu übersehen sind überall Alkoholika, bei vielen bereits schon Mittags.
Auch die Corona-Problematik wird offenbar. Was der OB darüber im Suedkurier publiziert ist wissenschaftlich nicht korrekt, ein intellektueller Fehlschluss eben.
Unsägliche Müllsauereien werden täglich von Angestellten der Entsorgungsbetriebe beseitigt. Dadurch haben die Verursacher wieder freie Bahn für die nächste Nacht. Das passt doch wunderbar zum Umwelt- und Klimanotstand in KN.
Ohne geeignete Maßnahmen mit entsprechenden Sanktionen, die unbedingt notwendig sind, lassen sich die ruhestörenden Saufgelage am Ballermann entlang des Seerheins nicht mehr eindämmen – dafür hat die Stadt gesorgt.
Ich bin NICHT für ein Alkoholverbot. Es ist mir gleichgültig, ob der Mensch, der laute Musik hört, rumgrölt und seinen Mitmenschen auf die Nerven geht, betrunken ist oder nicht. Auch Menschen, die keinen Alkohol getrunken haben, sind mitunter unangenehme Zeitgenossen/innen und intessieren sich nicht für die Rechte anderer.
Ich bin dafür, dass geltende Regeln eingehalten werden. Ich bin dafür, dass Menschen, die sich an die Regeln halten, nicht von anderen Menschen, die sich NICHT an die Regeln halten, permanent unter Druck gesetzt werden. Denn darauf läuft es am Ende doch hinaus: Die Menschen, denen die Regeln egal sind, „machen Party“ auf Kosten der Menschen, die sich an die Regeln halten. Das ist nicht „Freiheit“, sondern die „Macht der Rücksichtslosen“, die gegenüber den Wehrlosen ausgeübt wird. Egal ob es um Ruhestörung, Falschparken, Raserei auf der Straße oder die Vermüllung des öffentlichen Raumes geht.
Und wenn die Stadt oder das Land dies zulässt, darf man sich nicht wundern, wenn Konflikte eskalieren.
Und noch was: Ich habe nichts dagegen, dass sich Menschen auch gerne Nachts im Park aufhalten, um dort in ruhiger Runde mit Freunden zu sitzen und reden und auch ein Glas Wein oder Bier trinken – dass kann man aber auch leise und ohne die Nachbarschaft um die Nachruhe zu bringen. Und seinen Müll kann man auch ohne Probleme selber wieder mitnehmen. Ich verstehe einfach nicht, wieso über derart banale Dinge in dieser Stadt seit Jahren diskutiert wird, ohne dass eine Lösung gefunden wird.
Liebe Herren Grempels, Remark und Krause,
klar ist es verboten, dem Nachbarn (ungeachtet eines eigenen solchen) in den Vorgarten zu sch***. Klar ist es auch verboten, nach 22.00 Uhr die Nachtruhe zu stören. Und klar ist für dir Verfolgung dieser Ordnungswidrigkeiten die Landespolizei (nicht die Gemeinde!) zuständig. Die aber hat nicht genügend Personal, um diese Schweinereien zu unterbinden. Wenn ich von Normalität spreche, dann meine ich gerade das friedliche, respektvolle Feiern mit Freundeb, nach dem sich die Mehrheit aller Besucher*innen sehnt. Das Alkoholverbot griffe für alle Parkbesucher*innen mit den bereits ausgeführten Folgen. Hilft also nichts, bestraft aber gerade die, die sich an Regeln halten – denn die, die sich schon jetzt nicht an Regeln halten, werden das auch mit Alkoholverbot nicht tun. Das zeigt das Beispiel der Fasnacht mit Glasverbot. Um das durchzusetzen braucht es jedes Jahr eine Vielzahl von Schwarzen Sherrifs, die illegal Taschen durchwühlen. Wollen Sie das wirklich im Herosepark und in anderen öffentlichen Räumen? Die einzige kurzfristige Lösung wäre eine einsatzkräftige Landespolizei. Aber die kann die Stadt Konstanz nicht bereitstellen. Beschweren Sie sich diesbezüglich bitte bei Hrn. Kretschmann. Ansonsten: Luigis Vorschläge wirken vielleicht nicht sofort, sind aber auf lange Sicht die einzige nachhaltige Lösung.
Ich gehe davon aus, dass es gesetzliche Regelungen gibt, wie man sich im öffentilchen Raum verhalten darf und wie nicht. Ich gehe ferner davon aus, dass es nicht zulässig ist, andere Menschen Nachts – aber auch am Tage – mit lauter Musik zu stören. Auch gehe ich davon aus, dass es ncht zulässig ist, in den (Vor)Garten anderer zu pinklen.
Von diesen Annahmen ausgehend, nehme ich ferner an, dass der Staat – hier in Form der Stadt – die Instition ist, die für die Einhaltung der Regeln Sorge zu tragen hat und bei nicht Befolgen der Regeln Sanktionen verhängt. Wenn dem nicht so wäre, entstünde ein rechtsfreier Raum, wo das „Unrecht“ des Stärkeren gilt.
Kurz und gut: Ich erwarte, dass die Stadt dafür sorgt, dass geltende Regeln eingehalten werden. Wenn die Stadt dies bewußt unterlässt, tragen die Verantwortlichen dazu bei, dass die Unzufriedenhait der Bürger zunimmt und diese sich von der Politik insgesamt abwenden – oder sich einer „anderen“ Politik zuwenden.
Was im Herose-Park abgeht, erlebe ich jeden Sommer tagtäglich und erst recht an/nach den Wochenenden an dem von der Stadt eingerichteten Grillplatz am Beginn des Hockgrabens. Eine unfassbare Sauerei! Und seit Jahren frage ich mich, warum – ich folge hier Eckhard Grempels – die „Mama“, also die Stadt, die Schweinerei jeden Morgen brav wegräumt und damit den Kids signalisiert, dass sie problemlos so weitermachen können, weil ja die (dumme) Mama einspringt.
In Psychologie und Erziehungswissenschaft herrscht schon lange Konsens darüber, dass Eltern, die ihren Sprösslingen alles wegräumen/abnehmen und ihnen somit keine Eigenverantwortung abverlangen, sich nicht beklagen dürfen, wenn diese ihnen über kurz oder lang auf der Nase herumtanzen. Genau dies passiert am Seerhein. Und wenn Eckhard Grempels hierzu die rhetorische Frage stellt, was denn wäre, wenn die Stadt das Zeug einfach mal eine Woche lang nicht beseitigen würde, dann gebe ich hier gleich die Antwort darauf: Spätestens nach zwei Wochen hätten selbst die größten Schmutzfinken keine Lust mehr, sich in ihrem eigenen Unrat zu suhlen.
Lieber Herr Pschorr,
was würden Sie den Anwohnern, die z.T. auch ziemlich jung sind und sehr junge Kinder haben, nach vielen Jahren der Geduld als Lösungsmöglichkeit für absehbare (!) Zeit vorschlagen? Darf sich jetzt jeder, der wie ich keinen Vorgarten hat, vor der Wohnung anderer benehmen, wie er will? Meinen Sie, dass sich die Nachbarn des Areals, die einen Vorgarten oder einen Balkon haben, benehmen, wie sie wollen?
Bezeichnend finde ich aber die Empathie in “ … Feiern, Entspannung, Ausgelassenheit, Normalität“. Die mich kennen wissen, dass ich selber schon als junger Mensch ganz sicher nichts gegen all das habe und hatte. Aber Sie wissen doch ganz genau, dass es bei den Beschwerden nicht um diese verständlichen Bedürfnisse geht, sondern um die Definition von Normalität, also um den rücksichtlos durchgesetzten Anspruch einiger (!) auf Ballermann-„Normalität“ und -Menthalität (sic). Wenn ein Linker diese Rücksichtslosigkeit zusammen mit der zu beobachteten morgendlichen Ballermann-Sauerei zur Normalität erhebt, macht mich das sprachlos. Oder habe ich Sie da missverstanden? Dann korrigieren Sie mich bitte! Ich glaube nur einfach nicht mehr daran, dass (fast) erwachsene traurige Gestalten mit Ballermannmenthaltät* durch Sozialarbeiter wesentlich zu beeinflussen sind.
* Über gesellschaftliche Ursachen können wir als Linke gerne mal bei einem Bier diskutieren.
Ballermann am Seerhein muss sofort aufhören. Die Anwohner werden dort sei Jahren, Nach für Nacht, durch massive Ruhestörungen gefoltert. Die vom OB lapidar erklärten präventiven Maßnahmen, die auf die Vernunft der Lärmverursacher setzen, sind vollkommen nutzlos und erzeugen quasi „rechtsfreie Räume“ und Legitimationen zur Verstärkung der Saufgelage. Man kann es gar nicht genug beklagen: es handelt sich eindeutig um Saufgelage und lautes Herumschreien, teils mit voll aufgedrehter Musik von meist jüngerem Partyvolk unter 40. Ein umgehendes Alkoholverbot mit entsprechenden Kontrollen würde natürlich eine signifikante Besserung bringen. „No alcohol in public“ ist sinnvoll. Deshalb gibt es viele Länder, die an Stränden und in Parkanlagen genau dies schon lange wirkungsvoll eingeführt haben.
Die Freiheit eines jeden Einzelnen muss mit Vernunft gekoppelt sein, nur dann kann ein erträgliches Miteinander in einer demokratischen Gesellschaft gelingen. Wenn mit dieser Grundthese ein beträchtlicher Teil einer Gesellschaft nicht mehr erreicht werden kann, müssen wirksame Maßnahmen her.
Deshalb: Alkoholverbot und bedingungslose Nachtruhe ab 22.00 Uhr. Der Seerhein ist vor allem auch Wohngebiet, das wird von der Stadt übersehen bzw. ausgeklammert.
Ist das die Zukunftsvision unserer Stadt, Ballermann und Schinkenstrasse? Chapeau – Welche Leistung!
Man wird sich wohl demnächst entscheiden müssen. Für Schallschutzmauer, gibt es auch in Grün oder für das Wohlergehen und die Arbeitsplätze in der Alkoholindustrie. Irgendwas ist da wieder einmal völlig falsch gelaufen wenn schon die Kinder und Jugendlichen diese Welt nur noch im Drogenrausch ertragen können.
Sehr geehrter Herr Grempels,
zu Recht verweisen Sie auf Tempolimiti, die eine allgemeine Gefahr verhindern sollen. Wie für das Aufstellen eines Verkehrsschildes gibt es auch für den Erlass von Alkoholverboten gesetzliche Regelungen. Die unterscheiden sich allerdings wesentlich – denn es handelt sich ja auch um zwei verschiedene Maßnahmen.
Während ein Tempolimit da eingerichtet werden kann, wo es zur Vermeidung von Gefahren aufgrund überhöhter Geschwindigkeiten erforderlich, also das mildeste Mittel gleicher Eignung, ist (insbesondere an Strecken mit hoher Unfallhäufigkeit), sind die Anforderungen beim Alkoholverbot nach § 10a PolG BW deutlich höher. Der Gesetzgeber verlangt, dass an der fraglichen Örtlichkeit regelmäßig eine Menschenmenge zusammenkommen muss (im Herose wohl erfüllt), es an dem Ort zu einer signifikanten Steigerung alkoholbedingter Straftaten bzw. Ordnungswidrigkeiten kommen muss, andere Maßnahmen nicht helfen und Tatsachen dafür sprechen, dass auch künftig alkoholbedingte Straftaten an dem Ort gehäuft auftreten werden.
Die größte Schwierigkeit dabei ist: Die Probleme, die die Gestalt von Straftaten bzw. Ordnungswidrigkeiten haben müssen, müssen aufgrund von Alkohol entstehen. Also: Würde der Alkohol weggedacht, dürfte es nicht zu den Problemen kommen. Das nachzuweisen ist sehr schwer bis unmöglich. Eigene Statistiken über alkoholbedingte Straftaten bzw. OWis gibt es nicht. Im Übrigen beweist die Tatsache, dass ein/e Täter*in alkoholisiert war noch nicht automatisch, dass Alkohol der Auslöser oder (mit-)kausal für die Tat war. Für diesen Nachweis bedarf es jedenfalls im Strafprozess eines forensisch-psychiatrischen Sachverständigengutachtens. Das für eine (solche geforderte) Vielzahl von Fällen ist utopisch. Und wenn man sich diese Arbeit für den Herosé machte, so müsste man nachweisen, dass sich diese Fälle deutlich vom Stadtvergleich abheben – dazu brauche ich also auch noch einen Stadtvergleich. Den können wir womöglich allein für die Fasnacht liefern – und da liegt die Straftatenquote meiner insoweit nicht verifizierten Einschätzung nach bei weitem über allem, was im Herosé über das Jahr hinweg zusammen kommt. Lange Rede kurzer Sinn: Die landesgesetzliche Regelung zum Alkoholverbot macht es nahezu unmöglich, ein solches wirksam zu erlassen.
Das ist auch gut so, denn Alkoholverbote lösen den eigentlich zugrunde liegenden Konflikt nicht: Die Anwohner*innen klagen nicht nur über Menschen, die aufgrund ihres Suffs den Vorgarten verschandeln, sondern wegen der Lautstärke, den Menschenmassen etc. Die Leute ballen sich doch im Herosé nicht, weil sie sich betrinken – betrinken kann man sich auch zuhause, in der Kneipe, im Biergarten etc. Nebenbei: Im Biergarten, in der Disko, in der Kneipe usw. wird gegrölt und erst Recht auf dem Heimweg. Als langjähriger Anwohner der Fahrradstraße weiß ich, wovon ich rede. Die Leute kommen im Herosé zusammen, weil sie keinen Vorgarten haben, um sich da mit Freunden zu treffen. Und dieser „Vorgarten der ganzen Stadt“ ist halt nunmal zu klein. Dass es da laut wird, klar. Das hat teilweise etwas mit dem Alkohol zu tun, aber auch (in m.E. höherem Maße) mit der Größe der Menschenmenge und dem Bedürfnis nach Feiern, Entspannung, Ausgelassenheit, Normalität. Und darauf hat tatsächlich jede*r ein Recht, das nur aufgrund einer verfassungsmäßigen Grundlage beschränkt werden darf, nicht, weil es der Stadtspitze, dem Gemeinderat oder sonstwem passt. Was passiert, wenn wir Alkohol im Herosé untersagen? All die, die nicht zum Saufen kommen, kommen trotzdem. Es ist noch immer laut und voll. Diejenigen, die sich betrinken wollen, bleiben vielleicht weg – die findet man dann geballt in der Seestraße, am Schänzle oder am BoFo. Haben wir dadurch was gewonnen? Nein. Noch schlimmer ist es, wenn die Trinkenden doch kommen. Dann sind Konflikte mit Polizei und KOD im Park vorprogrammiert, die die Stimmung aufheizen und das Eskalationspotential steigern werden. Blaulicht und Martinshorn im Park machen es für die Anwohner*innen auch nicht ruhiger.
Alles in allem ist das Alkoholverbot weder rechtlich praktikabel noch politisch die richtige Lösung. Luigi hat genau das dargelegt, was wir wirklich brauchen: Mehr Räume zur Zusammenkunft und Sozialarbeit, die für einen respektvollen Umgang sensibilisiert.
Gruß
Simon Pschorr
Stadtrat Linke Liste Konstanz
Wie immer bei komplexen Sachlagen,
gibt es bei der Lösung kein richtig oder falsch, sondern nur pragmatische Zusammenarbeit aller Betroffener,
Insofern kann ich den Aussagen von H. Pantisano nur zustimmen.
Dass sich die heutige Situation so darstellt, hat nur bedingt mit Corona zu tun, die Situation hat sich seit langem „aufgeschaukelt“.
So wurden planerisch in den vergangenen Jahren viele Fehler gemacht.
Wer so verdichtet baut und keine Freiräume für Jugendliche vorsieht, bekommt jetzt die Quittung.
Wer über Jahre in allen Ortsteilen Schulgelände am Wochenende mit „Gittern“ versieht, darf sich nicht wundern, wenn sich dann plötzliche eine „Masse“ am Seerhein ballt.
Wer eine dermaßen verdichtete Wohnbebauung so nah am Rheinufer zulässt, ist auch verantwortlich.
Wer genau hinsieht, kann feststellen, dass wir alle Freiräume für Jugendliche und junge Erwachsene zunehmend strukturell einschränken, damit wir vor der eigenen Haustür Ruhe haben.
Das Sankt-Florians-Prinzip hat die letzten Jahre gerade gegenüber Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Urstände feiern dürfen.
Ich habe das bei vielen Gelegenheiten seit über zwanzig Jahren immer wieder bemängelt.
Fakt ist aber auch, dass das alles nichts entschuldigen kann.
Es kann nicht sein, was die Anwohner dort ertragen müssen. Die Neiddebatte, die dabei immer wieder auftaucht, kann ich auch nicht akzeptieren, möchte wissen, wie sich solche Meinungsäußerer in ihrer eigenen Wohnsituation verhalten würden, wen sie täglich solche Zustände vor der Haustüre hätten (aber siehe oben, haben wir uns ja schön eingerichtet).
Es kann nicht sein, dass sich die Stadt außerstande sieht, Ersatzräume für die jugendlichen Menschen zu schaffen, die sie selbstverwaltet nutzen können. Es gibt genügend Möglichkeiten, da aber geht niemand ran, könnte ja „der Wirtschaft“ schaden.
Ein Alkoholverbot wird nicht beachtet werden, die Situation für die möglichen Überwacher würde schnell aus dem Ruder laufen, niemandem dienen.
Irgendwelche Vergleiche, dass ja in dort ansässigen Restaurantbetrieben auch getrunken wird, sind nicht zielführend, sondern rein polemisch, aber so what.
Kurzfristig würde ich mir wünschen, dass in den betroffenen Gebieten, schon am frühen Abend kompetente und vermittelnde Personen im Auftrag der Stadt unterwegs sind, um die später in der Nacht entstehenden Probleme präventiv anzugehen, denn Einiges von dem was dann später abgeht, hat mit Treffen Stunden vorher zu tun.
Statt einem Alkoholverbot wäre es wohl sinniger nach 22.00 Uhr darauf hinzuwirken, dass die Musik nicht mehr laufen kann, etc.
Es gäbe da viele Möglichkeiten, aber wie ich höre gibt es da ja einen kompetenteren „Präventionsrat“.
In Conclusio kann ich nur zustimmen, was H. Pantisano sagt.
Diese Lösung ist zwar ein längerer, aber „unterschwelliger“ Weg, um Probleme zu lösen. Ist aber mittel- und langfristig die einzige Lösung, wenn wir nicht pünktlich zu Sommerbeginn immer wieder dieselbe Diskussion haben wollen.
Harald Schuster
Liebe Anke Schwede,
es mag sein, dass ich Ihren Vergleich nicht ganz verstanden habe. Berücksichtigt er, dass die Gäste der Gastronomie auch nach 7 Gläsern Bier eher selten in des Nachbars Garten pinkeln, auf den Wiesen Flaschen liegen lassen, es für die Gastro eine Sperrstunde gibt, man gewöhnlich in Biergärten nicht laut grölen kann, ohne den Rauswurf zu riskieren, etc., etc.?
Es geht ja nur darum, an einem bestimmten Ort eine Sache in den Griff zu bekommen, die zwar die Mehrheit der Anwesenden im Griff haben mag, aber bei Weitem nicht alle! Auch generelle Tempolimits gibt es zum Glück, auch wenn sie für viele nicht nötig wären.
Wie soll ein Alkoholverbot vermittelt und umgesetzt werden, wenn nur wenige Meter entfernt „erwünschte“ BesucherInnen der verschiedenen Biergärten und Gastronomiebetriebe an der Seerheinmeile sich das eine oder andere Gläschen schmecken lassen? Nein, das statement von Luigi Pantisano hat Hand und Fuß, er nennt die erfolgversprechendsten Lösungswege, um beiden Seiten gerecht zu werden.
@Herr Grempels.
Bitte meinen Text lesen. Wer als OB Kandidat seinen potentiellen zukünftigen Mitarbeitern in der Verwaltung oder andernorts in jedem Statement „Versagen“ vorwirft, der wird bei diesen wohl keine Motivation wecken, die Ärmel hochzukrempeln um beim Herose oder andernorts die Problemfelder anzugehen. Eher wird gegenteiliges passieren, und das kann nun wirklich nicht im Interesse von uns als Konstanzer Bürger*innen sein.
Recht auf Freizeit und Erholung im öffentlichen Raum haben.
Besteht also aus lauter Musik, Gejole und Müll mit und ohne Alkohol nach 22Uhr und nach 23Uhr und nach 24 Uhr … ?
Das steht wirklich so in diesem Recht?
Wie heisst dieses Gesetztbuch?
Ignoranzrecht für junge Mensche, die sich zwar um die Erde grösste Sorgen machen, aber eine Scheiss für ihr direktes Umfeld interessieren. Auflage 2020
PS: Es kann keinen Zweifel daran geben, dass der Luigi Pantisano eines sehr guten, aufgeklärten Geistes ist. Da muss ich auch nicht immer einer Meinung sein. Und das Geschwätz vom Spalten geht mir sowieso zunehmend auf die Nerven. Ich will nichts zu tun haben mit Menschen, die mit ihren Klappenauspuff-Penisverlängerungen die Gesundheit anderer durch Lärm gefährden, Naziparteien wie die AFD wählen, Antisemiten sind und andere Verschwörungstheorien verbreiten, …
Von denen und ganz vielen anderen muss sich ein zivilisierter Mensch abspalten. Mit denen kann er nichts Gemeinsames haben. Punkt!
Ich bin heute Morgen durch den Park gefahren. Die Wiesen waren nicht zum ersten Mal voll mit Müll, im Wesentlichen mit Wein- und Flachen höherprozentiger Getränke. Es spricht also einiges für ein Alkohol- nicht aber für ein Getränkeverbot. Wer ohne Alkohol keinen netten Abend verbringen kann, hat sowieso nicht mehr alle Latten am Zaun. Der auch in der lokalen Presse nicht zum ersten Mal frech insinuierte Quatsch, dass es schon fast ein Menschenrecht sei, seinen Dreck überall liegen zu lassen, nur weil andere keine Container aufstellen, macht mich immer wieder fassungslos, auch wenn ich mich nicht wundere. Ich vermute, dass der Dreck liegen bleibt, weil ihn andere jeden Morgen abräumen, so wie es die Mama zu Hause halt auch macht(e). Wie wäre es, wenn die Stadt das Zeug einfach mal eine Woche lang nicht beseitigen würde?
Zu Harald Volk: kann man doch sagen, ist eine Tatsache. Vor dem Bau wollte einzig die Linke Liste, Vera Hemm, dass auch dort der soziale Wohnungsbau berücksichtigt wird. Ist nicht passiert. Und Wurscht, ob hochpreisig oder nicht: Seit Jahren ist die Kontrolle in KN verloren gegangen, ob das wilde Partys an See- und Rheinufer sind oder jene der WG-„Familien“ in Wohngebieten, die abwechselnd die „Sau rauslassen“. Bei allem Verständnis schlafe ich im Sommer doch gerne ab und zu bei offenen Fenster. Und ich bin niemand, der sofort Ruhestörung brüllt. Wohngebiete sind kein Campus. Der Vorschlag von Luigi Pantisano war vor Jahren schon im Gespräch, damals scheiterte er m. E. am Geld – dieses wird heute lieber ein Stück rheinaufwärts versenkt!
@Andreas Matt:
Glauben Sie im Ernst, dass sie „Brücken bauen“ können, indem sie der Verwaltung konsequent in jedem Statement „Versagen“ vorwerfen?
Solch spalterische Aussagen lassen mich ehrlich zweifeln, wes Geistes Kind in Ihnen steckt.
@Luigi Pantisano
Warum immer dieser kleinbürgerliche Hinweis auf „hochpreisig“? Wenn sie in Konstanz OB werden ziehen sie mit Sicherheit nicht in den Mühlenweg.