Alle Jahre wieder: Heraus zum 8. Mai!
Der 8. Mai markierte das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, das Ende der faschistischen Terrorherrschaft in Deutschland und Italien und das Ende der Massenmorde in den Lagern und anderswo. Vor allem der deutsche Militarismus hat an diesem Tag seinen schwersten Schlag erhalten, trotzdem stehen allerorten noch Soldatendenkmäler, trotzdem ist der 8. Mai noch immer kein allgemeiner Feiertag. All das ist ein Grund mehr, an diesem Samstag, dem 8. Mai, nach Radolfzell auf den Luisenplatz zu kommen.
Hier der Aufruf der VVN-BdA zum 8. Mai in vollem Wortlaut:
An diesem Tag im Jahr 1945 kapitulierte das Nazi-deutsche Reich vor den Alliierten. Das massenhafte Hinrichten von Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, WiderständlerInnen und Minderheiten hatte endlich ein Ende gefunden. Mit diesem Tag sollte die Hoffnung auf wiederkehrende Menschlichkeit am Horizont stehen. Millionen Opfer forderte eine Ideologie und Diktatur, die 1933-1945 von den Deutschen ausging. An diesem historischen Tag feiern wir das Ende der widerlichsten Brutalität des Faschismus, aber wir gedenken auch der vielen Opfern.
Mit so einer Gedenkkultur und Geschichtsaufarbeitung tut sich vor allem das kleine Städtchen Radolfzell schwer: Unter der Überschrift „Opfer“ sind in dieser Stadt Täter des Nazi-Regimes am Luisenplatz gelistet – zudem ziert bis heute eine Wehrmachtssoldaten-Statue diesen Ort. Daher rufen wir dieses Jahr erneut zum Protest im Hinterland auf, um Radolfzell Fehler aufzuzeigen: Wir wollen keine Nazi-Kunst auf unseren Straßen, kein deutsches Vertuschen, kein Gedenken an Täter und keinen Ort, der heute noch von Neonazis aufgesucht wird, um ihre faschistischen Ideologien zu feiern. Wir wollen klare Kante: Nieder mit dem Denkmal, Gedenken an die Opfer und Initiativen, um auch in dieser deutschen Stadt aufzudecken, was vor 1945 geschah – die Kaserne, der SS-Schießstand und das Denkmal des Luisenplatzes lassen erahnen, welch düsteres Kapitel Radolfzell in sich birgt.
Wir werden an diesem Tag Licht ins Dunkle bringen und laden euch herzlich ein, ab 16 Uhr auf dem Luisenplatz Reden zu lauschen und Infomaterialien zu lesen. Die Bedeutung dieses Tages darf nicht in Vergessenheit geraten, Kundgebungen wie diese und andere Veranstaltungen müssen von allen Menschen besucht werden können, Bildungsarbeit muss an erster Stelle stehen und daher fordern wir: Der 8. Mai zum Feiertag! In Deutschland soll dieser Tag die Bedeutung bekommen, die er für Überlebende, Alliierte und AntifaschistInnen hat – ein Tag des Gedenkens, ein Tag des Feierns und ein Tag des Antifaschismus!
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Die Kundgebung wird unterstützt von:
– Anarchistisches Kollektiv Singen AKS
– Bildungsbude e.V.
– Die Linke Kreisverband Konstanz
– Feministisches Antifaschistisches Kollektiv – FAK
– Grünen Jugend Kreis Konstanz
– Initiative Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz
– Linksjugend solid
– Medusa Bodensee
– OAT Konstanz
– SARAH – Search And Rescue for All Humans gemeinnützige UG
– Seebrücke Konstanz
Text: MM/red (Bild FAK)
Ich habe den Tag zum Gedenken an die Befreiung mit der Niederländischen Gruppe Nooit weer – nie wieder in meinem Geburtsort Nordhorn oft aufgesucht. https://www.nooitweerniewieder.eu/