Alles auf Anfang beim Abendgymnasium

Der vielfältige Protest hat offensichtlich gewirkt: Das Abend­gymnasium an der Volkshochschule Konstanz-Singen (vhs) macht weiter. Die Mitgliederversammlung der vhs hat ihren Beschluss, das Abendgymnasium mit dem laufenden Schul­jahr auslaufen zu lassen, kürzlich zurück genommen.

„Ausgesetzt“ nennt die Mitgliederversammlung (bestehend aus den Vertretern des Landkreises und der Städte Konstanz, Radolfzell, Singen und Stockach.) der vhs Landkreis Konstanz e.V. ihre neuerliche Entscheidung zum Abendgymnasium. Nach Protesten aus allen Fraktionen des Kreistages und aus den Gemeinderäten von Konstanz und Singen haben die vhs-Verantwortlichen immerhin ihre frühere Entscheidung revidiert.

In ihrer Sitzung am 11. Juli hatte die Mitgliederversammlung nämlich wegen niedriger Absolventenzahlen, einer hohen Abbrecherquote und zurückgehender Anmeldezahlen beschlossen, das Abendgymnasium ab dem Schuljahr 2018/19 auslaufen zu lassen. Dieser Beschluss wurde jetzt „ausgesetzt“. Will heißen: Wenn zum Schuljahresbeginn mindestens 15 Anmeldungen für die Eingangsklasse vorliegen, wird diese wichtige Einrichtung des zweiten Bildungsweges fortgesetzt. Wenn nicht, ist erneut eine Ausnahmegenehmigung der Schulaufsichtsbehörde – in diesem Fall das Regierungspräsidium – erforderlich. Im Regelfall werden solche Ausnahmeregelungen auf Antrag aber mindestens in drei aufeinander folgenden Jahren erteilt.

Außerdem, so teilt die vhs mit, „sollen im laufenden Schuljahr die schul-und förderrechtlichen Rahmenbedingungen für eine Perspektive des Abendgymnasiums in enger Abstimmung mit dem Kultusministerium geprüft und ausgelotet werden“. Man darf also davon ausgehen, dass auch weiterhin für Berufstätige die Chance im Landkreis besteht, das Abitur nachzuholen und auf diesem Weg die Hochschulreife zu erlangen.

hpk

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