Auflösung: Wer wars? (3)

Am vergangenen Freitag fragten wir nach der britischen Frauenrechtlerin und Ökonomin Harriet Taylor Mill (1807–1858). Ihr erster Mann war ein Arzneimittel­groß­händler namens John Taylor; ihr zweiter war John Stuart Mill, der bedeutendste britische Philosoph des 19. Jahr­hun­derts. Bei der Heirat gab Mill die Erklärung ab, dass er auf sämtliche männlichen Ehe-Privilegien verzichte. Damit war er seiner Zeit weit voraus, denn Ehefrauen durften noch lange weder über ihren Besitz noch über ihren Körper bestimmen (in Deutschland etwa ist Vergewaltigung in der Ehe erst seit 1997 strafbar).

Gemeinsam arbeiteten sie u.a. an den Büchern „Principles of Political Economy“ (1848, dt. „Grundsätze der politischen Ökonomie“), „On Liberty“ (1859; „Über die Freiheit“) und „The Subjection of Women“ (1869; „Die Hörigkeit der Frau“). Letzteres, auf einem von Harriet Taylor Mill für die „Westminster Review“ verfassten Artikel basierend, wurde eine wichtige Grundlage für die Frauenwahlrechtsbewegung. Nach Harriet Taylor Mill ist an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin das Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung benannt.

brm