Auflösung: Wer war’s (64)

Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem deutschen Politiker und Publizisten Wilhelm Liebknecht (1826–1900). Er ist eines der profiliertesten Gründungsmitglieder der deutschen Sozialdemokratie. 1866 hob er zusammen mit August Bebel die Sächsische Volkspartei aus der Taufe. Deren linker Flügel ging später in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei auf, der Vorläufer-Organisation der SPD. An seinem Begräbnis im August 1900 – er wollte auf dem Armenfriedhof in Berlin-Friedrichsfelde bestattet werden – nahmen über hunderttausend Menschen teil.

Im Südbadischen hatte sich Liebknecht während der Revolutionszeit aufgehalten. Im September 1848 beteiligte er sich am (zweiten) Aufstand der RadikaldemokratInnen um Gustav Struwe, wurde bei seiner Flucht auf der Rheinbrücke von Säckingen geschnappt, saß anschließend in Freiburg im Gefängnis, kam erst nach sieben Monaten im Zuge der dritten Erhebung (von Rastatt) frei und floh nach der neuerlichen Niederlage der Revolution in die Schweiz. Über seine Jahre im Londoner Exil und seine „Bierreisen“ mit Karl Marx verfasste er ein höchst anschaulich geschriebenes Buch: „Karl Marx zum Gedächtnis. Ein Lebensabriss und Erinnerungen.“ brm