Auflösung: Wer war’s (71)
Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem italienischen Anarchisten Errico Malatesta (1853–1932). Er war 1922 der Begründer der „Umanità Nova“, der ersten anarchistischen Tageszeitung, die noch im selben Jahr verboten wurde (seit 1945 aber wieder wöchentlich erscheint), und gab danach bis 1926 die Zeitschrift „Pensiero e Volontà“ heraus. 1872 war er jüngster Delegierter auf dem gegen Karl Marx gerichteten Kongress der Antiautoritären Internationalen im schweizerischen Saint-Imier.
In Italien 1884 wegen „Verschwörung gegen die Sicherheit des Staates“ verurteilt, floh er nach Südamerika und arbeitete dort beim Aufbau der ersten argentinischen Gewerkschaft mit. Für eine Welt ohne wirtschaftliche und politische Unterdrückung setzte er sich unter anderem auch in Spanien und Ägypten ein. Individuellen Terror lehnte Malatesta ab, ebenso die Diktatur, die der Russischen Revolution folgte. brm