Auflösung: Wer war’s (72)
Am vergangenen Freitag fragten wir nach der deutschen Revolutionärin Emma Herwegh (1817–1904). Nachdem ihrem Mann Georg Herwegh 1843 in Zürich die Aufnahme verweigert worden war, durften die beiden im aargauischen Baden heiraten (mit Michael Bakunin als Trauzeugen). „Wir freuen uns“, vermeldete die Aargauer Behörde, „durch diese Bewilligung den Beweis geben zu können, dass noch nicht alle Kantone der Schweiz der Spießerei verfallen sind.“ Die Gemeinde Augst im Kanton Baselland verlieh ihnen das Bürgerrecht.
Emma Herweghs 1849 verfasste und sofort verbotene „Geschichte der deutschen demokratischen Legion aus Paris“ ist in der unzensierten Version nachzulesen bei Horst Brandstätter (Hg.): „Emma Herwegh. Im Interesse der Freiheit“. Libelle Verlag. Lengwil 1998.
Des Weiteren: Barbara Rettenmund, Jeannette Voirol: „Emma Herwegh. Die größte und die beste Heldin der Liebe“. Limmat Verlag. Zürich 2000. Dirk Kurbjuweit: „Die Freiheit der Emma Herwegh“. Roman. Carl Hanser Verlag. München 2017.
Informationen über die damalige revolutionäre Stimmung in den einzelnen südbadischen Orten wie Engen, Markelfingen, Allensbach und Konstanz (samt Wandertipps) enthält die von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg herausgegebene Schrift „Wege der Revolutionäre“. brm