Außenwerbung Schwarz: Parole Aussitzen
Mit ihrer Entscheidung, für das im Kopp-Verlag erschienene neue Buch des rechtslastigen Publizisten Udo Ulfkotte großflächig auch in Konstanz zu werben, hat sich die Firma Schwarz keinen Gefallen getan. Mehrere Protestschreiben erreichten Firmenchef Christoph Schwarz. So auch dieses …
Guten Tag, Herr Schwarz
Mit Befremden habe ich festgestellt, dass Sie für Udo Ulfkottes Buch „Volkspädagogen“ werben, das im Kopp-Verlag erschienen ist. Wie Sie sicherlich wissen, übt sich der Kopp-Verlag in rechter und rassistischer Hetze der widerlichsten Art. Ulfkotte ist einer seiner höchst umstrittenen „Star“-Autoren, der den Hass gegen Flüchtlinge und Muslime schürt und auch als Redner bei Veranstaltungen der AfD und von Pegida aufgetreten ist.
Das alles wissen Sie und dennoch werben Sie für diese geistigen Brandstifter. Gibt es dafür eine Begründung? Kommen Sie mir bitte nicht mit dem fragwürdigen Argument, dass die Bücher von Kopp/Ulfkotte nicht verboten seien, denn hierbei geht es um Charakter, Anstand und politische Hygiene. Auch aufgrund Ihres wirtschaftlichen Aufschwungs, den ich Ihnen gönne, könnten Sie auf diese Werbeeinnahmen getrost verzichten.
Persönlich habe ich Ihr Unternehmen in angenehmer Erinnerung. Als ich vor rund 16 Jahren in Konstanz das Festival MuT gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus organisierte, übernahm Ihr Unternehmen kostenlos die Werbung dafür. So ändern sich die Zeiten. Auch die Stadt Konstanz dürfte mit Ihren Werbefeldzügen (Sie plakatierten ja auch schon für die AfD) nicht glücklich sein, denn Ihre Firma ist Gesellschafter beim Konstanzer Stadtmarketing. So gesehen erwarte ich auch von der Stadt, den Aufsichtsratsmitgliedern des Stadtmarketings und dessen Mitgesellschaftern eine Stellungnahme.
Mit besorgten Grüßen
Holger Reile
Stadtrat LLK (Linke Liste Konstanz)
Anmerkung: Auf alle Anfragen hat Firmenchef Christoph Schwarz bislang nicht geantwortet. Auch von Seiten der Stadt, der GemeinderätInnen, die im Aufsichtsrat des Stadtmarketings sitzen, und dem Stadtmarketing selbst gab es keinerlei Reaktionen.
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