Ausstellung zum Konstanzer Flächenverbrauch

Der wachsende Flächenverbrauch in Deutschland ist ein hochaktuelles Thema. Die Boden­fläche nimmt ab, Siedlungs- und Verkehrs­flächen wachsen. Zahlreiche neue Gewerbe- und Wohnsiedlungen sowie Straßen vernichten zunehmend Grüngürtel und landwirtschaftlich genutzte Flächen, zusammenhängende Land­schafts­räume werden zerschnitten. 2019 betrug der tägliche Zuwachs von Siedlungs- und Verkehrsflächen in Baden-Württemberg 4,8 Hektar (Statistisches Landesamt, 2020). Wie sich dieser Wandel in unserer Stadt darstellt, zeigt im Palmenhaus der BUND in einer aktuellen Ausstellung.

In einer Pressemitteilung der Umweltorganisation zu der Ausstellung  „Konstanz gestern, heute, morgen – Eine Zeitreise mit Blick auf den Konstanzer Flächenverbrauch“ heißt es weiter:

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„Die Ausstellung zeigt anhand von Luftbild- und Fotovergleichen, wie sich die starke Bautätigkeit im Laufe der letzten 100 Jahre auf die Natur und das Landschaftsbild in Konstanz ausgewirkt hat. Die Bildvergleiche machen die zunehmende Versiegelung und den damit einhergehenden Verlust von Naturflächen wie z. B. Streuobstwiesen, Feldern, Gehölzstrukturen deutlich. Beispielhaft betrachtet werden die umliegenden Orte Litzelstetten, Wallhausen und Dettingen, das Industriegebiet, das Konstanzer Horn, Wollmatingen, das Universitätsgelände, das Paradies, der Zähringerplatz, die Gebiete Haidelmoos und Staad, Sonnenbühl, Petershausen, Schwaketen und Herosé.

Außerdem gibt die Ausstellung einen Einblick in den geplanten Verbrauch weiterer schützenswerter Flächen, welche im Rahmen des Handlungsprogramms Wohnen bebaut werden sollen. Im Zuge des Handlungsprogramms Wohnen der Stadt Konstanz sollen bis 2035 etwa 7.900 neue Wohnungen geschaffen werden. Dies wird zum großen Teil allerdings auf Kosten der Natur geschehen, da nicht nur eine Verdichtung des Wohnraums innerhalb der Stadt vorgesehen ist, sondern auch Arrondierungen von Flächen außerhalb von Konstanz, die momentan noch nicht versiegelt sind. Fläche ist eine endliche Ressource, mit der wir sparsam umgehen müssen, um unsere Lebensgrundlagen und die der kommenden Generationen zu erhalten. Der Flächenverbrauch vernichtet dauerhafte wertvolle (Acker-) Böden, führt zur Zersiedelung ländlicher Gebiete und zerstört die letzten unzerschnittenen Landschaftsräume, die so wichtig für unsere Tier- und Pflanzenwelt sind. Die Bodenversiegelung und ihre negativen Auswirkungen für Mensch und Natur kann in der Regeln nicht oder nur sehr schwer rückgängig gemacht werden. Dafür soll die Ausstellung sensibilisieren.“

MM/ans


Wo: Palmenhaus, Zum Hussenstein 12, 78462 Konstanz. Wann: Ab 20. Oktober 2020. Dienstag, Donnerstag und Freitag: 09:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 17:00 Uhr; Mittwoch: 09:00 bis 12:30 Uhr; Sonntag: 14 bis 17.00 Uhr. Eintritt frei