Barfuß um den Bodensee

seemoz-Barfuß-TeaserBarfuß laufen bedeutet nicht nur: Entschleunigung erleben, die Umgebung bewusst wahrnehmen und sich selbst etwas Gutes tun, sondern in diesem Fall ist es auch eine Flüchtlingsinitiative zum Mitmachen. Solche Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen und mit einem Spendenlauf für Flüchtlinge rund um den Bodensee zu verbinden, ist Absicht zweier Studentinnen, die so ganz nebenbei in ihre alte Heimat zurückkehren.

Hinter dem Benefizlauf vom 2. bis 18. August unter dem Leitbild „Ein Projekt von und für Menschen“ stehen zwei engagierte Studentinnen vom Bodensee: Fenja Dittrich, 21 Jahre, Studentin der Ökotrophologie in Fulda, und Julia Mendrok, 22 Jahre und Design-Studentin in Dessau (s. Foto). Die Idee ist, barfuß den Bodensee zu umrunden und gleichzeitig mit einem sinnvollen Spendenbeitrag für das Zusammenleben mit Flüchtlingen zu werben.

Angefangen hatte alles im Winter letzten Jahres. Am Ufer des Sees hatte Fenja Dittrich die verrückte Idee, im Schnee barfuß zu laufen. Doch da der Jahreszeit entsprechend klirrende Kälte herrschte, verlegte sie die Idee lieber in den Sommer und beschloss, gleich den ganzen Bodensee zu umrunden. Das sollte nicht nur als Zeitvertreib oder nettes Hobby dienen, sondern gleichzeitig in Not geratenen Menschen helfen, die zunächst heimatlos in den Städte und Gemeinden am Bodensee eintreffen.

seemoz-Barfuß-Logo2Die beiden InitiatorInnen wollen für einen verständnisvollen und friedlichen Umgang mit Flüchtlingen werben und dafür möglichst viele Einheimische sensibilisieren. Zudem soll die Aktion die Menschen darauf aufmerksam machen, wie wichtig eine Heimat ist, die Halt, Schutz und Sicherheit gibt. Für viele ist Heimat in unserer Region eine Selbstverständlichkeit, zu wissen, wo man hingehört. Deswegen kann der Benefizlauf auch zum Nachdenken über das eigene Verhalten anregen. Die eigene Heimat schätzen zu lernen, ist auch ein Beweggrund für diese Initiative. Auch deshalb, so Fenja und Julia, gelte es, die Integration der Flüchtlinge in der Bodenseeregion zu unterstützen.

Die eingehenden Spenden gehen an zwei verschiedene Organisationen am Bodensee. Zum einen an die Diakonische Flüchtlingsarbeit in Radolfzell, zum anderen an exilio, „Hilfe für Migranten, Flüchtlinge und Folterüberlebende e.V.“, mit Sitz in Lindau. Jeder, der mitmachen möchte, ist auf den 17 Tagesetappen bei der Umrundung des Bodensees zum Mitlaufen eingeladen und kann dabei an jedem beliebigen Startpunkt dazustoßen. Helfen kann man auch, indem man Fenja und Julia bei ihrem Lauf eine Übernachtungsmöglichkeit anbietet oder durch Spenden sowie Sponsoring „Barfuß um den Bodensee“ tatkräftig unterstützt. Die einzelnen Tagesetappen und weitere Informationen zum Projekt unter www.barfuss-bodensee.de und hallo@barfuss-bodensee.de

Julia Leiber