Gäubahn braucht dringend eine Perspektive
Die jetzt beginnenden Erweiterungsarbeiten an der Gäubahn im Bereich Horb, da sind sich sämtliche Anrainer einig, waren längst überfällig. Allerdings bringen sie vorübergehend erhebliche Verschlechterungen des Zugverkehrs nach Stuttgart mit sich. Der Singener Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz fordert in einer Medienmitteilung eine schnelle Ertüchtigung der gesamten Strecke.
Hier die Medienmitteilung:
Über 70 Jahre nach der Demontage erhält die Gäubahn bei Horb wieder ein zweites Gleis. Für den verkehrspolitischen Sprecher der SPD im Landtag, Hans-Peter Storz, ist der Beginn der Bauarbeiten ein bahnpolitischer Meilenstein für den Süden Baden-Württembergs. Die Vorfreude der Fahrgäste auf die verbesserte Bahninfrastruktur halte sich jedoch verständlicherweise in Grenzen. Denn die Bauarbeiten führen dazu, dass fast fünf Monate lang, vom Baubeginn ab dem 3. Juni bis Ende Oktober 2023, Reisende auf einen Expressbus von Singen bis Horb angewiesen sind. „Solche baubedingten Unterbrechungen machen die Bahn nicht attraktiv“, weiß Storz. Deshalb sei eine klare Ausbauperspektive auf der ganzen Länge der Strecke notwendig.
Genau diese vermisst Storz derzeit. Denn die Baumaßnahme bei Horb sei nur ein kleiner erster Schritt für eine bessere Anbindung des Südens nach Stuttgart, betont er. „Es ist daher höchste Zeit, die Planungsgrundlagen für weitere Bauabschnitte zu legen“, fordert der Abgeordnete von Bahn, Bund und Land. Während im nördlichen Bereich der Gäubahn die Finanzierung der Planung des Pfaffensteigtunnels zwischen Böblingen und dem Stuttgarter Flughafen gewährleistet sei, sei südlich von Horb-Neckarhausen noch vieles offen. Dabei müsse mehr als die Hälfte der Investitionskosten für die südlichen Bauabschnitte aufgebracht werden. So werde allein für Tunnelarbeiten bei Sulz im Landkreis Rottweil mit Baukosten in Höhe von über einer halben Milliarde Euro gerechnet.
Für den weiteren Ausbau der Gäubahn zwischen Horb und Singen fordert Storz einen Masterplan. Dieser müsse klären, welche konkreten Planungsarbeiten notwendig seien und mit welchem Zeitplan diese umgesetzt werden sollen. Dabei müssten vorrangig die Streckenabschnitte angegangen werden, bei denen schnell spürbare Besserungen für die Fahrgäste erreichbar seien.
„Es ist gut, wenn sich ein breites Bündnis betroffener Kommunen für eine umsteigefreie Führung der Gäubahn in Stuttgart einsetzt“, sagt Storz. Entscheidend für messbare Reisezeitverkürzungen nach Stuttgart sei ein Ausbau der eingleisigen Streckenabschnitte zwischen Engen und Horb. Der Singener Abgeordnete betont dabei auch die Verantwortung des Landes: „Wer doppelt so viele Menschen in Bus und Bahn bringen will, muss dafür sorgen, dass mehr Züge fahren können.“ Landeszuschüsse zu Planungskosten könnten dafür eine Hilfe sein.
Text: MM/red, Bild: Winfried Kropp